Lesung mit Gespräch des Schriftstellers Javier Salinas (Spanien)

Lesung mit Gespräch: Cantos a Laila (2000)
Bamberg, am Dienstag, den 18. November 2014.

Bamberger Vorträge zu Iberian Studies

Der aus Bilbao stammende Schriftsteller Javier Salinas, der in Madrid neben spanischer Philologie auch Jura studierte, hielt im Rahmen des Seminars »Artes y Letras ibéricas en el siglo XXI« eine Lesung und sprach mit den Studierenden frei über seine Ideen über das Leben und die Literatur. Salinas gehört zu den sechs spanischen Stipendiaten, die in diesem Jahr von dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg beherbergt werden.

Als Grundlage für seine Ausführungen und für den anschließenden Gedankenaustausch mit den SeminarteilnehmerInnen diente eines seiner poetischen Werke – Cantos a Laila. Im Mittelpunkt seiner Ideen wie auch des Werks stand das Thema der Liebe und des Durchhaltevermögens im Leben. Salinas folgt dabei ganz grundsätzlichen Leitsätzen wie »Never give up«, »Amor omnia vincit« und »Start doing the things you love«, ausgehend von so essentiellen Fragen wie: Was möchte ich eigentlich im Leben? Wer bin ich? Was gefällt mir? All dies sind Fragen, die man laut Salinas ernst nehmen sollte. Dabei sprach er aus eigener Erfahrung und erzählte über seine Jugend, dass auch er sich zunächst selbst finden musste, um zu seiner Leidenschaft  – der Poesie – zu finden. Diese Situation bat ein großes Identifikationspotenzial für das Publikum und machte neugierig sich selbst zu befragen, wer man sein möchte und wohin man im Leben geht.

Obwohl Salinas neben Lyrik auch Erzählungen und Romane verfasst hat, sieht er sich selbst nicht als Romanautor, sondern ganz allgemein als Schriftsteller mit dem starken Wunsch durch das geschriebene Wort in einen Dialog mit der Welt und ihren Menschen zu treten. Dass dies nicht einfach ist, verdeutlichte der Autor, indem er auf die Schwierigkeiten hinwies, mit denen sich Künstler und Schriftsteller konfrontiert sehen: Sich immer wieder aufs Neue selbst davon überzeugen zu müssen, auf der Höhe seiner Kunst zu sein, den nötigen Antrieb zu haben und weiterhin kreativ zu bleiben. Bei all dem ist für Salinas die Liebe zu dem, was man tut, die treibende Kraft, die einem durch ein schweres Studium oder einen harten Berufsalltag hindurch hilft. Die Seminarteilnehmer bedanken sich herzlich für diesen engagierten Vortrag von Herrn Salinas, und dass er selbst in Zeiten der Post-Postmoderne noch bereit ist, das Banner der Liebe hochzuhalten.

(die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars, November 2014)