Leitbild & Geschichte des Lehrstuhls für Produktion & Logistik

Mission des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktion und Logistik, an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg ist es, gemessen am Beitrag zum Forschungsfortschritt, der Qualität der Lehre sowie dem Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in die Praxis, eine führende akademische Institution auf den Gebieten Produktions- und Logistikmanagement sowie Supply Chain Management zu sein. Dieser Anspruch spiegelt sich insbesondere in Forschung und Lehre des Lehrstuhls wider. Der schnelle Transfer neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in die Praxis wird vor allem als integrativer Bestandteil der Forschung und Lehre verstanden. Er erfolgt einerseits über eine exzellente Ausbildung der Studierenden und zum anderen über Vorträge und Veröffentlichungen sowie über so genannte Drittmittelprojekte in Kooperation mit Partnern aus der Praxis.

Produkte und Märkte, Kapital und Ressourcen gehören zu den wichtigsten ökonomischen Faktoren. Entscheidend sind jedoch die gestaltenden Persönlichkeiten: Ihr Handeln bestimmt maßgeblich den Erfolg aller gesellschaftlich und wirtschaftlich wichtigen Aktivitäten. In einem volatilen Marktumfeld ist mehr denn je die Fähigkeit gefragt, auf veränderte Bedingungen schnell zu reagieren und diese nach Möglichkeit selbst mit zu gestalten. Das erfolgreiche Management unternehmensinterner als auch unternehmensübergreifender Wertschöpfungsprozesse, Wertschöpfungsketten und ganzer Wertschöpfungsnetzwerke basiert insbesondere auf dem zielgerichteten Einsatz von Methoden des Produktions- und Logistikmanagements sowie des Operations Research, dem Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien sowie den Erkenntnissen des Kooperationsmanagements. Eine fundierte Methoden- und Fachkompetenz bildet daher die Grundlage eines erfolgreichen wirtschaftlichen Handelns.

Die Studierenden lernen, betriebswirtschaftliche Probleme in Produktion und Logistik zu identifizieren, sie zu strukturieren, mit Hilfe des betriebswirtschaftlichen Instrumentariums zu lösen und die ermittelten Lösungen praktisch umzusetzen. Zusätzlich zu den regelmäßig angebotenen Lehrveranstaltungen „Produktions- und Kostentheorie“, „Produktionsmanagement“, „Logistikmanagement“, „Operations Management“, „Supply Chain Management“ sowie „Operations Research“ werden von dem Lehrstuhlteam weitere, unterstützende und vertiefende Lehrveranstaltungen angeboten. Vortragsreihen zu Problemstellungen aus der Praxis ergänzen das Lehrveranstaltungsangebot.

Ziel des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktion und Logistik, ist eine, sowohl von den Studierenden als auch von der Praxis wahrgenommene, exzellente Lehre auf den Gebieten Produktions- und Logistikmanagement sowie Supply Chain Management. Eine umfassende Betreuung der Studierenden sowie eine strukturierte Organisation der Lehre unterstreichen diesen Selbstanspruch.

Die Etablierung als forschungsstarker Lehrstuhl bedingt eine aktive Publikationspolitik. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktion und Logistik, verfolgen das Ziel, neue Forschungsergebnisse zeitnah in renommierten Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Durch eine aktive Teilnahme an nationalen und internationalen Konferenzen werden Forschungserkenntnisse frühzeitig der Scientific Community vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Die Mitarbeit und Integration in internationalen Forschungsnetzwerken unterstützt den Austausch von Forschungsergebnissen und trägt maßgeblich zum Forschungsfortschritt bei. Schließlich wird eine starke Integration und Verzahnung von Forschung und Lehre angestrebt. Dies bedeutet einerseits insbesondere, dass aktuelle Forschungsergebnisse unmittelbar in die Lehrinhalte einfließen. Andererseits werden die Studierenden in aktuelle Forschungsvorhaben integriert, z. B. über Masterarbeiten in aktuellen Forschungsprojekten oder Beschäftigungen als Hilfswissenschaftler (HIWI) für Forschungsprojekte. Hierdurch gelingt es, einen permanenten Austausch zwischen Forschung und Lehre sicherzustellen.

Der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktion und Logistik, an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg blickt auf eine noch junge aber ereignisreiche Geschichte zurück. Nach Gründung der Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bamberg im Jahr 1977 wurde im Jahr 1980 der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Verkehr, Transport, Logistik, gegründet. Erster Lehrstuhlinhaber war Prof. Dr. Günther Diruf.

Prof. Dr. Günther Diruf erkannte frühzeitig die Bedeutung betrieblicher Informationssysteme zur Lösung logistischer Problemstellungen. Vor diesem Hintergrund war er Mitte der 80er Jahre maßgeblich daran beteiligt, dass in Bamberg ein Diplomstudiengang für das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik eingeführt wurde. Den Bezug zur Wirtschaftsinformatik betonte Prof. Dr. Günther Diruf auch mit der Umbenennung seines Lehrstuhls in Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik und logistische Informatik. Das von ihm vertretene Diplomprüfungsfach lautete entsprechend Logistik und logistische Informatik.

Nach der Pensionierung von Prof. Dr. Günther Diruf im Jahr 2005 erfolgte eine weitere Umwidmung in Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktion und Logistik. Darüber hinaus wurde eine Neuausrichtung der Forschung und Lehre auf das Management von Wertschöpfungsprozessen, Wertschöpfungsketten und ganzen Wertschöpfungsnetzwerken angestrebt. Da sich die Besetzung des Lehrstuhls verzögerte, sorgte Herr Prof. Dr. Günther Diruf auch noch nach seiner Pensionierung bis in das Jahr 2007 für ein Lehr- und Prüfungsangebot im Diplomprüfungsfach Logistik und logistische Informatik.

Im Jahr 2007 nahm Dr. habil. Eric Sucky den Ruf der Otto-Friedrich-Universität Bamberg an und wurde zum 01. April 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktion und Logistik. Das von ihm vertretene Diplomprüfungsfach lautet seither Produktionswirtschaft und Logistik.

Prof. Dr. Eric Sucky übernahm den Lehrstuhl in einer Phase weitreichender Veränderungen. Zum einen liefen die beiden Diplomprüfungsfächer Logistik und logistische Informatik sowie Produktionswirtschaft und Logistik noch für eine gewisse Zeit parallel, sodass hier ein entsprechendes, zweigleisiges Lehr- und Prüfungsangebot geschaffen werden musste. Zum anderen erfolgte die Umstellung der Diplomstudiengänge auf Bachelor- und Masterstudiengänge. Aufgrund des Engagements von Prof. Dr. Eric Sucky konnte in der kurzen Zeit seit seiner Rufannahme in Zusammenarbeit mit der Fakultät Wirtschaftsinformatik/Angewandte Informatik der neue Studienschwerpunkt „Supply Chain Management und Informationssysteme (SCM & IS)“ für den Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre konzipiert werden, der zum Wintersemester 2007/2008 begonnen hat. Das Angebot von entsprechenden Veranstaltungen im Masterstudium wurde geplant und durchgesetzt.