Italien-Exkursion der Romanistik 2023

Exkursion des Instituts der Romanistik nach Norditalien unter der Leitung von Dr. Benno Berschin (Fachdidaktik), Prof. Dr. Martin Haase und Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz (Sprachwissenschaft) vom 17.09. bis 24.09.2023

Die Kultur, den Alltag und vor allem die Sprache eines Landes nicht nur im Hörsaal, sondern unmittelbar an Ort und Stelle zu leben – das ist wohl der Königsweg eines philologischen Studiums. Umso erfreulicher war es für uns Studierende, dass auch im Jahr 2023 eine Studienexkursion nach Norditalien durchgeführt werden konnte, die von der Fachdidaktik (Dr. Benno Berschin) und der Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Martin Haase, unter Beteiligung von Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz) des Instituts für Romanistik organisiert und u.a. aus dem PROMOS-Programm des DAAD gefördert wurde.

Unsere Exkursion, an der sieben Studierende der Romanistik teilnahmen, führte uns an mehrere geographisch, alltagspraktisch und kulturgeschichtlich hochinteressante Orte, zu denen wir im Voraus ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet hatten: Die kunstreichen Städte Mantua, Parma, Cremona, die pulsierende Mittelmeermetropole Genua, historische Stätten wie Canossa oder die wunderschönen Küstendörfer der Cinque Terre – all das war Teil unserer achttägigen Exkursion. Bei der Vorbereitung konnten wie nicht nur unser Wissen über Kultur, Geographie, Geschichte und Architektur der besuchten Orte erweitern, sondern uns auch gleich im Organisieren von Stadtführungen und Tagesausflügen üben – was eine wertvolle Erfahrung für uns als zukünftige Lehrerinnen und Lehrer ist.

Freudig gespannt machten wir uns deshalb am Sonntag, den 17.09.2023 in Bamberg mit unseren zwei Mietautos auf den Weg in Richtung Süden – gerade rechtzeitig, um noch die letzten Sonnenstrahlen des italienischen Sommers genießen zu können. Unser Weg führte uns über München, Kufstein, den Brenner – und einen kurzen Abstecher nach Verona, um die siebte Exkursionsteilnehmerin einzusammeln – zuerst in die Welterbestadt Mantua in der Poebene. Kaum angekommen, nutzten wir die Gelegenheit, uns nach der langen Anreise zu stärken und gleichzeitig landeskundlich fortzubilden, bei einem Besuch in einer Osteria, wo wir die für die Region typischen Tigelle – kleine Teigfladen, zu der Aufstriche und regionale Wurstspezialitäten gereicht wurden – probieren konnten.

 Hans-Ingo Radatz

Gemeinsames Abendessen in einer mantovesischen Osteria

 Hans-Ingo Radatz

Tigelle - kleine Teigfladen als Spezialität der norditalienischen Küche

 Hans-Ingo Radatz

Rundgang durch die Altstadt von Mantua

 Hans-Ingo Radatz

Blick auf die Piazza delle Erbe in Mantua

 Hans-Ingo Radatz

Stadtführung durch zwei Studentinnen in Mantua

 Hans-Ingo Radatz

Planung des Stadtrundgangs durch Mantua

Nach der weiteren Erkundung der prächtigen Residenzstadt Mantua am folgenden Tag zogen wir weiter nach Parma. Dank eines von Prof. Haase hergestellten Kontakts wurden wir dort von Prof. Davide Astori in Empfang genommen, der an der Università degli studi di Parma lehrt. Ein kurzweiliges gemeinsames Abendessen, ein Besuch an der Universität inklusive eines sprachwissenschaftlichen Vortrags von Prof. Astori sowie ein Treffen mit italienischen Studierenden bei einem unterhaltsamen Aperitivo ermöglichten es uns, interessante Einblicke in das Universitätsleben in Parma zu gewinnen und den Kontakt zwischen den beiden Universitäten zu vertiefen. Natürlich kam auch das Sightseeing nicht zu kurz, bietet doch Parma mit seinem Dom, dem weltberühmten Baptisterium oder dem Teatro Farnese ein überaus reiches kulturelles Erbe.

 Hans-Ingo Radatz

Gemeinsames Abendessen mit Prof. Astori in der Innenstadt von Parma

 Hans-Ingo Radatz

Prof. Astori von der Università di Parma beim gemeinsamen Stadtrundgang

 Hans-Ingo Radatz

Gebäude der Università di Parma

 Hans-Ingo Radatz

Blick auf die Piazza Duomo in Parma mit Dom und Baptisterium

 Frederick Slany

Besuch eines sprachwissenschaftlichen Vortrag von Prof. Astori an der Università di Parma

 Hans-Ingo Radatz

Aperitivo mit Dozierenden und Studierenden der Università di Parma

Nicht nur die Stadt selbst, sondern auch das Umland von Parma halten so manche historische Stätte oder architektonisches Schmuckstück bereit: So traten wir am darauffolgenden Tag, wie der deutsche Kaiser Heinrich IV. im Jahr 1077, im wahrsten Sinne des Wortes den „Gang nach Canossa“ an und besichtigten im nördlichen Apennin-Abhang die Burgruine von Canossa, von der neben den Grundfesten noch ein mächtiger Turmsporn übrig ist. Eine weitere, wesentlich besser erhaltene Burg befindet sich in Torrechiara, ebenfalls unweit von Parma, und stand am Nachmittag auf unserem Plan.

 Hans-Ingo Radatz

Landschaft des Apennin in der Nähe von Canossa

Gruppenbild am Fuße der Burgruine von Canossa

 Hans-Ingo Radatz

Einführung in die Geschichte und Architektur des Castello di Torrechiara

 Hans-Ingo Radatz

Innenhof des Castello di Torrechiara

 Isabel Amelung

Ausblick von der Loggia des Castello di Torrechiara

Der Kontakt zu Prof. Astori führte uns außerdem in dessen Heimatstadt Cremona, eine mittelgroße Stadt in der Lombardei, die insbesondere als Herkunftsstadt der Geigenbauerfamilie Stradivari bekannt ist. Im Museo del Violino kamen deshalb vor allem Musikliebhaber auf ihre Kosten. Am Donnerstagnachmittag stand uns dann noch einmal eine längere Autofahrt bevor, bei der wir unser nächstes Ziel ansteuerten: die Küstenregion Ligurien mit ihrer Hauptstadt Genua, der sechstgrößten Stadt Italiens.

 Hans-Ingo Radatz

Abreise von unserer Unterkunft bei Parma

 Hans-Ingo Radatz

Blick auf die Piazza Duomo in Cremona

 Hans-Ingo Radatz

Geigenausstellung im Museo del Violino in Cremona

 Annika Wicht

Antonio-Stradivari-Denkmal in Cremona

Die prächtigen Palazzi der Stadt, die Kathedrale genauso wie der Hafen und das mutmaßliche Geburtshaus von Christoph Kolumbus waren die Hauptziele bei unserem Stadtrundgang am Freitag – bei dem ein kleiner Abstecher in eine Bäckerei oder Focacceria, um die köstliche Focaccia zu probieren, natürlich nicht fehlen durfte.

 Frederick Slany

Exkursionsteilnehmer auf der Piazza de Ferrari in Genua

 Hans-Ingo Radatz

Blick auf den Hafen von Genua

 Hans-Ingo Radatz

Focacceria im Stadtzentrum von Genua

 Isabel Amelung

Im Palazzo Spinola in Genua

Von unserer Unterkunft in Lavagna, etwas südlich von Genua, ging es an unserem letzten Exkursionstag in die entgegengesetzte Richtung, und zwar zu den Küstendörfern der Cinque Terre. Unsere Wanderung von Vernazza nach Corniglia – die besonders Ambitionierten unter uns schafften es sogar noch nach Manarola – präsentierte uns Italien wie aus dem Bilderbuch. Selbst wenn man sich auf den auch Ende September immer noch rappelvollen Wanderwegen seinen Weg bahnen musste, bot uns die Tour oberhalb der Küste einen atemberaubenden Ausblick nach dem anderen. Zusammen mit einem sehr landestypischen gemeinsamen Abendessen war dieser Tag ein wirklich würdiger Schlusspunkt unserer Exkursion, bevor es am Sonntag, den 24.09.2023 mit vielen schmackhaften Souvenirs im Gepäck wie auch interessanten Eindrücken und schönen Erinnerungen im Herzen zurück nach Bamberg ging.

 Hans-Ingo Radatz

Start unseres Ausfluges in die Cinque Terre am Bahnhof von Lavagna

 Hans-Ingo Radatz

Ausblick auf das Küstendorf Vernazza in den Cinque Terre

 Hans-Ingo Radatz

Wanderung entlang der Küste der Cinque Terre

 Hans-Ingo Radatz

Wanderung entlang der Küste der Cinque Terre

 Hans-Ingo Radatz

Blick auf das Küstendorf Corniglia in den Cinque Terre

 Johanna Rost

Ankunft der Wandergruppe in Manarola

Annika Wicht, September 2023