Simon Steinberger, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Email: simon.steinberger(at)uni-bamberg.de

Sprechstunde: nach Vereinbarung per Mail (Zoom oder im Büro)

Raum: U2/02.03
Tel. 0951/863-1725

AcademiaFIS (Uni Bamberg)Orcid

Abschlussarbeiten

  • MA-Arbeit: »Die Gräber der Könige von Juda. Biblischer, außerbiblischer und archäologischer Befund«
  • BA-Arbeit: »Die Menschwerdung Gottes denken. Zur christologischen Relevanz von Papst Leos Tomus ad Leonem«

Hochschullehre

Zertifikat Hochschullehre der Bayerischen Universitäten: Grundstufe (Sept. 2022)

 

Universität Bamberg

seit WiSe 2021/22

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (100%) am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Dogmatik bei Prof. Dr. Jürgen Bründl

SoSe 2020 – SoSe 2021

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (50%) am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften bei Prof. Dr. Klaus Bieberstein

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (25%) am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Dogmatik bei Prof. Dr. Jürgen Bründl

 

Aufgaben am Institut für Katholische Theologie

seit WiSe 2021/22

Beratung für die Anerkennung von Studienleistungen

Vertretung des akademischen Mittelbaus in der Institutsleitung

 

Tutor und studentische Hilfskraft

SoSe 2018 – WS 2019/20

Tutor und (ab 04/2019) studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften bei Prof. Dr. Klaus Bieberstein

SoSe 2015 – WS 2019/20

Tutor am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Dogmatik bei Prof. Dr. Jürgen Bründl

 

akademische Ausbildung

Frühjahr 2019

Erstes Staatsexamen (Zeugnis vom 31.07.2019)

WiSe 2018/29 – SoSe 2020

Masterstudium im Studiengang »Theologische Studien«

WiSe 2016/17 – SoSe 2018

Bachelorstudium in den Studiengängen Theologische Studien (75 ECTS) und Klassische Philologie/Latinistik (75 ECTS)

WiSe 2013/14 – WS 2018/19

Studium der kath. Theologie und klassischen Philologie (Latinistik) für das Lehramt an Gymnasien

 

Stipendien und Auszeichnungen

Für den Jahrgang 2019 (Abschlussarbeiten)

Preis des Instituts für Katholische Theologie 2019 für die Abschlussarbeit »Die Gräber der Könige von Juda. Biblischer, außerbiblischer und archäologischer Befund«

WiSe 2013/14 – WiSe 2014/15

Stipendiat des Cusanuswerks (Bischöfliche Studienförderung)

 

2013 Abitur am Christian-Ernst-Gymnasium (Erlangen)

Lehrveranstaltungen

 

am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Dogmatik

SoSe 2024

  • Vorlesung: »Perspektivwechsel. Zentrale Themen des jüdisch-christlichen Dialogs« in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Susanne Talabardon
  • Seminar: »Zeichen und Werkzeug. Kirche zwischen NT, Konzil und Missbrauchskrise«
  • Seminar: »Philosophie, Theologie, Buddhismus: Die Denkfigur des Nikolaus von Kues« in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Marko Fuchs und Tomoki Sakata

WiSe 2023/24

  • Vorlesung: »Vom Logos eurer Hoffnung« (1 Petr 3,15). Einführung in die Fundamentaltheologie und Dogmatik
  • Seminar: »Jauchzet, frohlocket« (BWV 248.1). Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium aus theologischer Perspektive 
  • Seminar: Grundwissen II. Vatikanisches Konzil. Texte, Themen und Theologie

SoSe 2023

  • Seminar: »Gott« auf die Probe stellen. Ein theologischer Experimentierkasten
  • Seminar: Was ist Wahrheit? Kirche und Religion als Themen fundamentaltheologischer Reflexion
  • Seminar: »Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen« (SDG 16). Zu Handlungsfeldern der Kirche vor den Zeichen der Zeit (in Zusammenarbeit mit Stefan Huber, M.Ed.)

WiSe 2022/23

  • Vorlesung: »Vom Logos eurer Hoffnung« (1 Petr 3,15). Einführung in die Fundamentaltheologie und Dogmatik
  • Seminar: Theodizee (in Zusammenarbeit mit PD Dr. Marko Fuchs)
  • Seminar: Gott denken. Von der ontologischen Notwendigkeit bis zu seinem Tod

SoSe 2022

  • Seminar: Die Machtfrage. Missbrauchskrise und Gender als Herausforderung für die Glaubwürdigkeit der Kirche (in Zusammenarbeit mit Stefan Huber, M.Ed.)
  • Seminar: Eine Bühne für Jesus. Inszenierungen seiner Passion und Auferstehung
  • Seminar: Prophet – Messias – Superstar? Annäherungen an Jesus von Nazareth
  • Exkursion »Theologie trifft..« die Passionsspiele in Oberammergau

WiSe 2021/22

  • Vorlesung: »Vom Logos eurer Hoffnung« (1 Petr 3,15). Einführung in die Fundamentaltheologie und Dogmatik
  • Seminar: Theologie der Religionen – Philosophie der Religion (in Zusammenarbeit mit Dr. Katharina Eberlein-Braun und PD Dr. Marko Fuchs)
  • Orientierungskurs. Einführung in elementare Theologie vor den Herausforderungen der modernen Gesellschaft

SoSe 2021

  • Examenskurs Fundamentaltheologie

WiSe 2020/21

  • Examenskurs Fundamentaltheologie
  • Lektürekurs: Klassiker der Fundamentaltheologie

SoSe 2020

  • Examenskurs Fundamentaltheologie

 

am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften

SoSe 2021

  • Seminar: »Nach der Mühsal seines Lebens wird er schauen das Licht« (Jes 53,11). Die Hoffnung auf Auferstehung im Alten Testament

WiSe 2020/21

  • Seminar: Gottes Gerechtigkeit und biblische Geschichtsschreibung. Theodizee in den Büchern der Könige und der Chronik
  • Orientierungskurs. Einführung in elementare Theologie vor den Herausforderungen der modernen Gesellschaft

SoSe 2020

  • Seminar: Alttestamentliche Erzählungen in Bambergs Kirchen erkunden: Texte, Kontexte, Rezeptionen

Forschung

 

Publikation

Eine Bühne für Jesus. Christodramatische Perspektiven auf das Oberammergauer Passionsspiel 2022, in: Schmitt, Alexander / Janneck, Lena / Huber, Stefan / Bertold, Sophia (Hg.): (Un-)Gerechtigkeit!? Beteiligung des Christentums an einer (un-)gerechten Welt (Bamberger Theologiscge Studien 43), Bamberg 2023, 197–243. [Infos zum Band • Download]

 

Forschungsinteressen

Alttestamentliche Geschichtsschreibung

Christologie (v. a. Theologie der Menschwerdung Gottes)

Theologie und Nachhaltigkeit

Theodizee

 

Mitgliedschaften

Nachwuchsnetzwerk Fundamentaltheologie und Dogmatik

Deutscher Verein zur Erforschung Palästinas

 

Die Gräber der Könige von Juda lesen

Zu den Beschriftungen der königlichen Nekropole in biblischen, historiographischen und rabbinischen Texten

 

Dissertationsprojekt von Simon Steinberger

Betreuung: Prof. em. Dr. Klaus Bieberstein

 

Die Gräber der Könige von Juda sind nicht nur eine archäologische Ortslage am Südosthügel Jerusalems. Sie bilden vielmehr Zentren der Sinnzuschreibung in den Texten der biblischen, historiographischen und rabbinischen Literatur. Im Zentrum meiner Forschungen steht die Frage, mit welchen Bedeutungen diese Texte die Königsgräber »beschriftet« haben. Das Spektrum reicht von der verräumlichten Erinnerung an das Ergehen Jerusalems über einen Versuchsaufbau für die Theodizee hin zur auch heute brisanten Frage nach dem Verhältnis der verschiedenen Generationen zueinander – diese Diskurse sind mit den Texten über die Nekropole verwoben, an ihnen entsponnen und durch sie begreifbar.

In den Jahren 1913–14 und 1923–1924 hat Raymond Weill Kammergräber am Südostabhang der Stadt ergraben und als eisenzeitliche Grabanlage der Königszeit identifiziert[1]. Wiewohl diese Deutung in der Kritik steht, kann – das gilt es zu sortieren und zu plausibilisieren – die ergrabene Anlage als dynastische Nekropole nach 2 Kön 2,10 gelten. Ihre historische Bedeutung als Ort der Bestattung der Könige von Juda wird in den nachfolgend genannten Textcorpora überschrieben und so die Ortslage selbst zum Bedeutungsträger für theologische Konzepte.

Die beiden biblischen Geschichtswerke fokussieren konkurrierende Modelle. Während die Bücher der Könige die Geschichtsdarstellung in generationenübergreifendem Zusammenhang formatieren, setzt die Chronik eine Dramaturgie an, nach der Gottes Gerechtigkeit jeder Generation individuell zuteilwird – diese Differenz lässt sich an den Bestattungsnotizen beider Texte ablesen. Die Königsgräber werden so zur geschichtstheologischen Verhandlungsmasse und in der Chronik zur »letztmögliche[n] Stelle, an der einen König das Handeln Jahwes noch erreichen konnte«[2]. Weitere biblische Erwähnungen der Königsgräber stehen in davon verschiedenen Zusammenhängen: Neh 3,16 und Ez 43,7–9 verhandeln in ihren Kontexten die Bedingungen für einen Neubeginn, wohingegen Apg 2,29 die neutestamentliche Zeit mit der Erinnerung an König David vernetzt.

Auch in der griechischen Geschichtsschreibung und im rabbinischen Schrifttum werden die Gräber der Könige von Juda codiert – als Garant des Bestehens von Herodes' Herrschaft bei Flavius Josephus etwa oder in der sekundären Erklärung ihrer »Innenstadtlage« in der Tosefta. All diesen Texten ist gemein, dass sie Geschichte im Horizont Gottes verhandeln, ihre Konzepte verräumlichen und an konkreten Orten anschaulich werden lassen. Anhand der Königsgräber von Jerusalem will mein Forschungsprojekt diese Prozesse sichtbar machen, ihre Befunde analysieren und in den entsprechenden theologischen Diskursen verorten.


[1] s. u. a. Weill, Raymond: The city of David. Report on the Excavations undertaken in Jerusalem, on the Site of the Ancient City. Campaign of 1913–1914, in: Shanks, Hershel (Hg.): The City of David. Revisiting Early Excavations. English Translations of Reports by Raymond Weill and L.-H. Vincent. Notes and Comments by Ronny Reich, Washington D. C. 2004, 3–98.

[2] von Rad, Gerhard: Theologie des Alten Testaments. Bd. 1: Die Theologie der geschichtlichen Überlieferungen Israels, München 91987, 361.