Diversity-Preistragende 2023

Alisha Bleicher erhielt den Diversity-Preis für ihre Masterarbeit „männlich, weiblich, divers, offen… Gleichstellung durch gendersensible Sprache in der Hochschullehre“, die die Erfahrungen von trans*, inter* und nicht-binären Personen im universitären Sprachgebrauch untersucht und konkrete Handlungsempfehlungen ableitet.

Die mit „sehr gut“ bewertete Arbeit im Fach Wirtschaftspädagogik veranschaulicht anhand empirischer Ergebnisse die Perspektiven von Studierenden, die sich nicht der binären Geschlechternormativität zuschreiben und durch unreflektierte Sprachstrukturen im Hochschulkontext Diskriminierung ausgesetzt sind. Basierend auf Interviews mit Personen, die sich als trans*, inter* und nicht-binär identifizieren, beleuchtet die qualitative Studie die vielschichtigen Auswirkungen von fehlenden gendersensiblen Ansprachen im Universitätsalltag und stellt gleichzeitig eine essenzielle erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem in Deutschland noch unbeachteten Forschungsgebiet dar. Die Ergebnisse der Arbeit verbunden mit daraus entwickelten Sprachempfehlungen leisten einen hoch relevanten Beitrag zum Diskurs des geschlechtergerechten Sprachgebrauchs an deutschen Hochschulen.

Jana Hock erhielt den Diversity-Preis für ihr Seminar „Gegen Antisemitismus vorgehen: Wie funktioniert das im Kontext Schule?“, das Lehramtsstudierenden einen reflektierten, inhaltlich fundierten Umgang mit den zahlreichen Erscheinungsformen des Antisemitismus an Schulen vermittelt.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften stehen die Sensibilisierung für und Reaktionsfähigkeit bei antisemitischen Vorfällen im Mittelpunkt. Einerseits werden die verschiedenen Dimensionen von Antisemitismus an Schulen vorgestellt, andererseits wird antisemitismuskritische Bildungsarbeit als eine wesentliche Präventivmaßnahme untersucht und anhand unterschiedlicher Materialien erprobt. Darüber hinaus werden Studierende angeregt, auch ihre eigenen Vorurteile zu erkennen, sie kritisch zu hinterfragen und sich durch eine umfassende Selbstreflexion mit ihnen auseinanderzusetzen. So trägt Jana Hock in ihrer Lehre dazu bei, das gegenwärtige Problem von Antisemitismus im Schulkontext sichtbar zu machen und Lehramtsstudierende in ihrer zukünftigen Multiplikator*innenrolle zum Abbau von Diskriminierung durch antisemitismuskritische Bildungsmethoden und zur Förderung von Diversität an Schulen zu befähigen.