Sommerschulen in Russland 2016

Bamberger Studierende der Slavistik berichten über ihre Erfahrungen und Erlebnisse im weiten Russland...

Sommerschule „Modernes Russisch“ 2016 an der Staatlichen Landesuniversität Moskau

Daniela Glatz:

 

Der russische Vielvölkerstaat ist das größte Land der Erde. Es steckt voller Gegensätze und besitzt eine reiche Kultur und spannende Geschichte. All dies gilt es zu entdecken. Dabei half die Sommerschule „Modernes Russisch“ 2016 an der Staatlichen Landesuniversität Moskau. Mit dem gut strukturierten Kulturprogramm und gleichzeitigen Sprachkurs wurden über drei Wochen hinweg die russische Lebensweise und Kultur vermittelt. Hierbei bietet sich die russische Hauptstadt Moskau natürlich an. Diese ist das größte Agglomerationsgebiet in Europa und auch wissenschaftlich, politisch und wirtschaftlich bildet es das Zentrum Russlands. 

Knapp 50 Studenten aus allen Teilen der Welt trugen zur vielseitigen Gruppe bei, der Großteil wurde jedoch von deutschen Studenten vertreten. Von langjährigen Lernenden bis hin zu blutigen Anfängern war auch das Niveau sehr unterschiedlich. Für den Sprachunterricht wurden die Teilnehmer in drei verschiedene Leistungsgruppen aufgeteilt. Leider wäre eine differenziertere Unterscheidung von Vorteil gewesen, da die Gruppen sehr heterogen blieben. Die Austauschsprache beschränkte sich auf Russisch. 

Auch außerhalb der Kurse gab es reichlich Möglichkeiten die russische Sprache zu üben. Die kulturellen Ausflüge wurden jeweils auf Deutsch oder Russisch angeboten. Darunter waren Besichtigungen wie beispielsweise die Tretjakow Galerie. Diese ist mit 140.000 Werken der Malerei, der Graphik und der Bildhauerei eine der größten und bedeutendsten Kunstgalerien Russlands. Schätze wie die "Die Erscheinung Christi zu den Menschen" des Künstlers Alexander Ivanov oder berühmte Gemälde wie „Ein Morgen in einem Pinienwald“ von Ivan Šiškin, luden zum Bewundern und Staunen ein. Des Weiteren gab es Führungen durch die Schätze Moskaus, nämlich den Kreml und seine Rüstkammer. Einige Ausstellungsstücke aus Deutschland konnten auch präsentiert werden. Auch das Dreifaltigkeitskloster in Sergijew Possad wurde nicht ausgelassen. Mit seinen alten Bauwerken, dem Glockenturm der Mutter von Smolenks und den zahlreichen Kirchen ein wahrer Hingucker.

Wissenschaftliche Aspekte wurden im Kosmonautenmuseum vermittelt. Dort können sämtliche Techniken, Raketen und andere interessanten Informationen, die die Weltraumforschung betreffen, bestaunt werden. Hierbei kann sogar der Basisblock der Raumstation „Mir“ begangen werden. Auch die Schleuderkapsel der Sputnik 5 mit den ausgestopften Hunden Belka und Strelka, stachen bei dem Besuch heraus. Ein Stückchen weiter zeugt die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft noch von der Propaganda und dem Prunk der ehemaligen Sowjetunion. Die einst aufwändig gestalteten Pavillons beinhalteten eine Ausstellung über die verschiedenen Gebiete der Planwirtschaft. Auch heute noch ist der Platz eine Augenweide.

Ein Kontrastprogramm dazu bildete der Gorki Park. Natur und Erholung stehen dort im Vordergrund. Rollschuhe oder Fahrräder können entliehen werden, um an der Moskwa entlang die Aussicht zu genießen. Ein Bootsverleih und auch Sportplätze geben die Möglichkeit sich aktiv zu betätigen. An der Ostseite gibt es ein Kunstprojekt, bei dem man sich Ton und Materialien ausleihen kann, um mit dem eigenen Tonkunstwerk einen der Plätze aktiv selbst zu verschönern. Am Wochenende werden Open-Air-Konzerte veranstaltet, ob klassisch oder modern, für jeden findet sich etwas. 

Vor allem das klassische Ballett hinterließ einen bleibenden Eindruck bei allen Studenten. Die erstklassigen Primaballerinen tanzten mit Leichtigkeit und Grazie. 

Schließlich konnten Kontakte zu russische Studenten beim Studentischen Forum Moskaus geknüpft werden. Mit überschwänglicher Freude begrüßt, luden die Studenten zu gemeinsamen Spiel und Aktivitäten ein. In einer Videokonferenz mit befreundeten Universitäten in Deutschland und China wurden von den jeweiligen Studenten kurz die Eindrücke widergespiegelt. Es wurde so die Möglichkeit geboten, das Russisch in einer ersten Rede auszuprobieren.

Außerhalb des festen Programms lud reichlich Freizeit dazu ein, selbst auf Erkundungstour zu gehen.

Zusammenfassend war die verbrachte Zeit eine große Bereicherung. Nicht nur für das persönliche Studium, auch die Gemeinschaft half neue Erfahrungen zu machen, kulturelle Unterschiede zu verstehen und von einander zu lernen. Dies ging selbstverständlich einher mit Erkenntnissen über russische Gepflogenheiten, die nun helfen politische Strukturen und ein besseres Verständnis weit darüber hinaus zu erhalten.

Stanimir Bugar:

Sommerschule? JA! 

Drei Wochen lang in Moskau? JA! 

Die russische Sprache besser lernen und auf „Kulturjagd“ gehen? JA! 

Neue Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen? NOCHMALS JA!


Ich kann wirklich jedem nur herzlichst empfehlen, einer Sommerschule beizuwohnen – vor allem in Moskau! Doch warum gerade Moskau? Und wie sah ein ganz normaler Tag während der Zeit an der Sommerschule aus? Moskau ist nicht nur die Hauptstadt Russlands und weist mit einer offiziellen Zahl von über zwölf Millionen nicht nur die höchste Einwohnerzahl vor, sondern ist zudem trotz des stetigen Wachstums in diversen Bereichen und der enormen Größe noch immer typisch russisch geblieben. Im Vergleich dazu präsentiert sich St. Petersburg eher europäisch, auch wenn sie eine der wundervollsten Städte überhaupt ist, wozu auch die Entstehungsgeschichte der Stadt durch Peter den I. selbsterklärend beiträgt. 
Doch wie sah nun ein Tag an der Sommerschule in Moskau eigentlich aus? Von acht bis neun Uhr hatte man genug Zeit in der Mensa der Staatlichen Landesuniversität Moskau, sich beim Frühstück für den Tag zu stärken und seine Mitschüler besser kennenzulernen. Danach ging man in seine Klasse. Die Einstufungstests für die einzelnen Klassen fanden gleich am ersten Tag statt. Während des Unterrichts durfte man mit lernwilligen und äußerst motivierten Lehrern der MGOU am Russischunterricht in einer wirklich angenehmen Atmosphäre lernen. Man verspürte zu keiner Zeit ein Gefühl von Zwang, sondern eher den immer größer werdenden Hunger an der Sprache und Kultur des Landes. Spürbare Lernerfolge erhöhten die sehr stark ausgeprägte Motivation nochmals um ein Vielfaches! Um zwölf Uhr gab es Mittagessen: Jeden Tag eine Suppe, ein Hauptgericht und immer eine leckere Nachspeise. Für kleinere Snacks zwischen den Mahlzeiten wurde in den obligatorischen und zwingend notwendigen russischen Teepausen immer gesorgt – ohne Tee geht in Russland wirklich überhaupt nichts! J 
Wenn der Sprach- und Landeskundeunterricht je nachdem um 15 Uhr oder 16 Uhr beendet wurde, traf man sich im Anschluss daran mit vielen Mitschülern aus den verschiedensten Ländern zu sportlichen Aktivitäten wie z.B. zum Fußball spielen, Joggen oder aber zu einem traditionellen Banja-Besuch zwei Straßen weiter. 
Abends erkundete man Moskau dann auf eigene Faust und konnte diese Metropole richtig fühlen! Nachts über den Roten Platz schlendern, den Kreml bewundern oder über eine der zahlreichen schönen Brücken wie bspw. die Große Steinerne Brücke oder die Patriarchen – Brücke gehen und sich von den spiegelnden Lichtern auf dem Wasser durch die Stadt führen lassen – das ist Moskau! Man fühlt sich zuhause und kann kaum den Moment abwarten wieder nach Deutschland zu fliegen, nur um seinen Lieben von diesen tollen Momenten zu berichten. Moskau ist ebenfalls, nach einem Discobesuch am freien Wochenende ein super leckeres Frühstück frühmorgens auf dem Heimweg zu sich zu nehmen, den Sonnenaufgang hinter einer der „Sieben Schwestern“ zu beobachten, spätestens in genau diesem Moment weiß man, dass man mit der Entscheidung zur Teilnahme an der Sommerschule in Moskau mal rein gar nichts falsch gemacht hat und zu seinem neugewonnenen deutschen Kumpel sagt: „Это прекрасная жизнь!“ 
Neben vielen eigenen Stadterkundungen und Besuchen unter anderem im Fußballstadion und dem Fernsehturm (AM ABEND EIN MUSS, aber bitte den Reisepass aufgrund der enormen Sicherheitskontrollen nicht vergessen), gab es auch zahlreiche und sehr gut organisierte Exkursionen seitens der Sommerschule. 
Alles in allem war es einfach nur eine überragende Zeit, in der man nicht nur für den weiteren Berufsweg die eigenen Russisch-Skills verbessern konnte und für den weiteren Lebensweg neue Freunde, quer über die ganze Welt verteilt, gefunden hat! Ich habe gute und unvergessliche Erfahrungen gemacht. Deshalb kann ich Euch wirklich nur sagen und ans Herz legen: Macht es, traut Euch und genießt die Gastfreundschaft Russlands!    

Sommerschule an der Nordischen (Arktischen) föderalen Lomonosov-Universität Archangelsk

Julian Simon Dicker

Nun ist es bald soweit. Ich werde nach Archangelsk fliegen. Doch sie kann es immer noch nicht glauben. „Warum gehst du denn ausgerechnet nach Russland, Bub?“, fragt mich meine Oma, als ich sie an einem sonnigen Septembermorgen besuche.
„Ich studiere Slavistik. Da möchte ich auch ein paar Dinge hautnah in Erfahrung bringen, die ich sonst nur aus Büchern ziehen kann.“
Meine Oma bleibt etwas misstrauisch. Sie macht sich immer große Sorgen um mich – auch wenn ich beispielsweise in den Steigerwald gefahren wäre, hätte sie kein Auge zudrücken können. Und so kündigt sie mir an, dass sie in meiner Abwesenheit täglich eine Kerze anzünden und für mich beten wird, damit mir auch ja nichts zustoße. Sie gibt mir ein Bier in die Hand und fragt mich dann: „In welcher Stadt wirst du überhaupt leben?“
„Archangelsk.“, antworte ich. „Oben, am Weißen Meer.“ 
Doch das kryptische Wort mit den drei Konsonanten am Ende sagt ihr rein gar nichts und so schaut sie etwas hilflos drein, als sie nach Erklärung fragt. Auch mein Opa ist ziemlich aufgeschmissen. Also erläutere ich, dass die Stadt Archangelsk nach dem Erzengel Michael benannt ist, deren Schutzpatron er ist. Nun kann sie sich endlich zu einem Lächeln überwinden und ist beruhigt. Denn tatsächlich ist meine Oma einer der größten Fans des Erzengel Michaels.
„Na, wenn du in der Erzengelstadt wohnst“, sagt sie glücklich, und überreicht mir den zweiten Bierkrug, „dann kann dir ja gar nichts schlimmes passieren.“
Und in diesem Punkt behielt meine Oma recht.

In München ging es los. Ich begab mich auf dem Luftweg nach Archangelsk, wo mein dreiwöchiger Sprachkurs stattfinden sollte. Das Flugzeug hob ab, und die Siedlungen zu meinen Füßen wurden kleiner. Die gepflegten deutschen Felder gewannen aus der Vogelperspektive einen Anklang an Mikrokosmos und wurden zum Schachbrettmuster. Die Zeit verflog – so wie ich es tat. Und als die Felder allmählich von einem wuchernden Wald ersetzt wurden, erkannte ich, dass ich mein Ziel bald erreicht haben musste.
In Sankt-Petersburg angekommen stieg ich um. Dabei behalf ich mich meines sporadischen Russisch, das nur dazu dienen konnte, den Weg zum nächsten Terminal zu erfragen. „Wie komme ich da hin? Wo befindet sich dieses oder jenes?“ Derartige Phrasen waren mir von Nutzen.
Alles erschien mir wie im Traum; fremd und unwirklich. Die Stimmen der Menschen wurden zum blanken Geräusch. Und ich war sehr aufgeregt. Denn noch kannte ich das Land, in das ich flog, lediglich aus den paar Zeilen Dostoevskijs und Puschkins, aus Geschichtsbüchern, oder aus den vielen Gazetten, die einem am Bahnhofbuchhandeln mit reißerischen Überschriften entgegenrufen.
Im nächsten Flugzeug servierte man Piroggen, ein russisches Nationalgericht bei denen man unschlüssig blieb, ob sie nun eine Süßspeise darstellten, oder deftigen Geschmacks waren. Denn für deutsche Verhältnisse war wenig Zucker beigemengt. Ich verspeiste das kleine Küchlein und blickte die restliche Zeit aus dem Fenster. Ein violetter Schein glomm über dem dunkler werdenden Himmel. Und dann sah ich einen Fluss, der in das Weiße Meer mündete. Die nördliche Dwina.

Am Archangelsker Flughafen angekommen, wurde ich von zwei Studentinnen abgeholt und zu meinem zukünftigen Wohnheim eskortiert, welches zugegebenermaßen interessant-minimalistisch ausfiel. Der Putz blätterte von den Wänden und im Treppenhaus roch es merkwürdig nach Schimmel. Doch alles in allem war das Haus ganz angenehm gestaltet. Denn die Zimmer waren sauber und die Betten bequem. Die beiden Studentinnen begleiteten mich an die Rezeption meiner Unterkunft, wo mir der Schlüssel überreicht wurde. Sie halfen mir auch, als ich Übersetzungsschwierigkeiten bei den Formalien hatte. Anschließend plauschten wir noch ein wenig in deutscher und natürlich russischer Sprache. Ich bekam einen Stundenplan ausgehändigt, auf dem das Programm der nächsten drei Wochen verzeichnet stand. Jeder Tag war mit durchschnittlich sechs Stunden Russischunterricht ausgefüllt, in denen einem sowohl komplexes Vokabular und Grammatik beigebracht werden sollten, als auch Kulturgeschichte angeschnitten wurde. Außerdem besuchten wir am Donnerstag das Freiluftmuseum Malyje Korely. Die etwa 100 Gebäude, die an diesem Ort zusammengetragen waren, hatten teilweise ein Alter von 400 Jahren. Sie waren an den ursprünglichen Standorten zerlegt und im Museum wieder neu aufgebaut worden. Es war sehr interessant! Zumal ein Historiker uns alles Wissenswerte über die russische Kultur näherbrachte. Mir erschien das Land und dessen Geschichte irgendwie vertraut zu sein. Die Menschen waren nett und hilfsbereit. Ja, selbst die Gebäude im Freiluftmuseum erinnerten durch die breite Architektur ein bisschen an traditionelle bayrische Landhäuser.
Am Freitag besuchten wir dann mit ein paar russischen Studenten ein Rockkonzert, begaben uns danach in eine private „Garagen-Disco“, wo wir uns des Tanzes und Alkohols hingaben, und ließen den Abend mit einer Diskussion in meinem Schlafzimmer ausklingen. Das Programm war gut durchgeplant.
In den nächsten Tagen übte ich mein Russisch mit der Frau an der Rezeption, die oft die Initiative ergriff und mit mir sprechen wollte. Ich nahm diese Gelegenheit war. Und schon am Ende der ersten Woche hatten sich meine Russischkenntnisse bereits um einiges erweitert.

Es war an einem Tag, als wir gerade von der Universität zurückgekehrt waren, da sagte mein deutscher Zimmerkamerad in einem Gespräch zu mir: „Die Menschen, die hier leben, sind zwar alle supernett, aber sie haben auch einen Riesenknall.“
Ich musste lachen. Und als er mir erklärte, was er damit meinte, gab ich ihm nur recht. Nach den drei Wochen Erfahrung in Russland kann ich diesen Satz auf eine liebevolle Art bestätigen.
Denn die etwas verwirrt anmutende Emotionalität und die große Wissbegierde der Russen kann tatsächlich etwas befremdlich auf einen reservierten Deutschen wirken.
Natürlich haben wir in Russland auch viele Bekanntschaften geschlossen; gingen in Museen, lernten, wie man Bliny (russische Pfannkuchen) macht, oder trafen uns in einer Gastwirtschaft, wobei wir meist Gespräche führten, die uns für die andere Kultur öffneten.
Und selbstverständlich trug auch das gesamte Umfeld seinen Teil dazu bei, den Geist des großen ostslawischen Volkes inhalieren zu können: Hier, wo sich das Lenin-Denkmal direkt neben einer McDonalds-Filiale befindet; wo 19-jährige Studentinnen bereits verheiratet sind und 30-Jährige Familienväter einer kindlichen Verspieltheit frönen, die sich zugleich mit einem soliden Verantwortungsbewusstsein vermengt: Ein Land der Gegensätze und der Kontinuität also.
Und es standen folglich doch noch einige Überraschungen für mich parat, die man auf den ersten Blick nicht erahnen konnte.
An vielen Tagen blies mir bei meinen Wanderungen die kühle Luft des Meeres ins Gesicht. Jawohl! Es war kalt. Archangelsk befindet sich immerhin 225 km südlich des Polarkreises und somit in arktischer Nähe. Und trotzdem war es noch ziemlich angenehm, dafür, dass es bereits September war. Oft schlenderte ich durch die Straßen der Innenstadt, die gesäumt waren von, mit wunderschönen Schnitzereien gezierten Holzhäusern. Auch die verwilderten Friedhöfe und orthodoxen Kirchen sind ein Besuch wert! Ich wanderte oft und gerne. Denn die Wege waren teilweise so uneben, dass man beinahe eine Gehirnerschütterung erlitt, wenn das öffentliche Verkehrsmittel, in dem man sich befand, über ein Schlagloch bretterte. Müll stapelte sich allenthalben in den Gassen. Und vor einer grauen Häuserfassade konnte man mancherorts ein wunderschönes Blumenbeet erblicken, welches sich im Farbkontrast von seiner Umgebung abhob. So vergingen die Tage. Und schließlich musste ich wieder Adieu sagen.

In der letzten Woche blieb nicht mehr viel zu tun. Die Freizeitaktivitäten wurden eingeschränkt. Und so erkundete jeder die Gegend auf eigene Faust. Bedauerlicherweise war ein Ausflug an die See untersagt, da dort, wie man mir verriet, Atom-U-Boote stationiert lagen, und das Gebiet deswegen von Ausländern nicht betreten werden durfte. 
Das Ende verlief ruhig und bedächtig. Wir genossen den Unterricht und beschlossen, ein Gedicht zu üben, welches wir für unsere Verabschiedung auswendig lernen und schließlich vor der versammelten Mannschaft vortragen sollten. Wir entschieden uns für Жди меня (Wart´ auf mich) von Konstantin Simonov. Diese Entscheidung war inspiriert von unserer Russischlehrerin, die auch darauf aus war, die Kultur und Geschichte ihrer Nation den ausländischen Studenten näher zu bringen. Sie war es auch, die mich in literarischen Fragen enorm weiterbrachte und mir eine neue Perspektive eröffnete. Ich werde sie nicht vergessen. Vielleicht wartet ja auch sie darauf, dass ich einmal zurückkehre.
So ging ich nach den Unterrichtsstunden ins Wohnheim zurück und lernte dort zuverlässig mein Gedicht. Ich hatte mit der Frau an der Rezeption mittlerweile ein gutes Verhältnis aufgebaut. Diese hatte zwar nie die Schule abgeschlossen, doch sie konnte mir viel über die russische Poesie erklären. Und natürlich half sie mir auch bei meinem Gedicht. Ein seltsamer Umstand, von dem ich in Deutschland nur hätte träumen können!
Auch machte ich Bekanntschaft mit einem alten sowjetischen Soldaten. Zuerst konnte ich nicht verstehen, was er von mir wollte. Sprach er Polnisch, oder Rumänisch, Ungarisch oder Tschechisch? Ich verstand kein Wort. Denn offensichtlich hatte der Alkohol sein Bestes dazu beigetragen, seine Sprache zu verwirren. Doch nach längeren Versuchen verstand ich auch ihn. Ich war froh, dass ich jetzt nicht nur das langsam gesprochene, akademische Russisch der Universität erfassen konnte, sondern auch die Alltagssprache.
Am Mittwoch wurde ich traurig. Ich begriff, dass ich nun in wenigen Stunden wieder von hier verschwunden sein würde.
„Ja. So ist das halt mit den Erfahrungen.“, dachte ich mir. „Man geht weiter in seinem Leben und soll nicht wehmütig zurückblicken. Man kann zwar ein paar Zeilen schreiben und Fotos schießen, die man sich an einem gemütlichen Abend mit seinen Freunden anschaut. Aber man kann die Eindrücke der Gegenwart nicht für die Zukunft konservieren. Und das ist auch gut so! Denn man soll immerhin alles auch verarbeiten können.“
Um 13:30 hatte wir unser Gedicht aufgesagt. Wir verabschiedeten uns und verließen die Schule.
Am Abend traf ich mich mit meiner Tutorin. Sie hatte sich in all der Zeit viel um mich gekümmert und sich heute noch einmal in Schale geworfen. Wir gingen in eine Pizzeria, unterhielten uns sehr intensiv und ich trank mein Bier und aß meine geliebte Quattro Formaggi (Ja, hier gibt es auch ein paar Italiener). Es schmeckte prima. Am nächsten Morgen schon flog ich nach Hause.

Heute ist Donnerstag. Die gleichen zwei Studentinnen, die mich bei meiner Ankunft abgeholt haben, bringen mich nun zum Flughafen. Ich habe in den letzten drei Wochen einiges mit ihnen unternommen: Ich war mit ihnen in der Bibliothek, auf einem Orgelkonzert, und so weiter und so fort. Alles war schön. Alles war fein und gelungen.
„Ihr könnt mich gerne auf meiner Datsche in der Fränkischen Schweiz besuchen kommen.“, sage ich.
Dann verabschieden wir uns, schauen uns gegenseitig in unsere treuen Hundeaugen und geben uns zum Schluss die Flosse.
Ich steige in den Flieger. Auf geht´s. Das Getriebe brummt und die Maschine bohrt sich durch die Wolkendecke. Es gibt keinen Blick zurück. Denn die Stadt verschwindet augenblicklich im dichten Schleier. Sie bleibt nur in meinem Herzen und Gedächtnis beständig.
Ich möchte nicht all zu naiv wirken, wenn ich rückblickend über meine Erfahrung in Russland spreche. Die Reise diente als Bestätigung, ob ich es mir vorstellen könnte, dort für ein Jahr zu studieren. Und ich kann diese Frage nur bejahen.
Sicherlich! Ich hätte dem Leser durch Fakten und profunde Äußerungen meiner Mitreisenden deutlich machen können, was nun gut oder schlecht lief. Aber für mich ging es in erster Linie um das Gefühl.
Nun ist ja alles wieder vorbei. Ich sitze im Flugzeug und schreibe diese Zeilen auf den Block in meiner Hand.
In Moskau steige ich um. Neben mir sitzt jetzt eine dicke Frau, die viel spricht.
Doch ich verstehe kein Wort, was sie da sagt. Also lausche ich mit gespitzten Ohren. Spricht sie etwa Polnisch oder Rumänisch? Ungarisch oder Tschechisch? Ich vermag nicht, aus ihren Worten schlau zu werden. Das R ist gerollt und die Vokale liegen tief, trotz der quäkenden Stimme. Doch plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Was die Frau da vom Stapel lässt, ist tatsächlich Bayerisch.
Wir kommen ins Gespräch. Die dicke Dame ist eine Wolga-Deutsche. Interessant! Sehr interessant!
Doch jetzt brauche ich erst mal meine Ruhe und ich freue mich auf meine Oma; auf ein kühles Bier und Bratkartoffeln mit Spiegelei.

Sommerschule an der Staatlichen Pädagogischen Herzen-Universität St. Petersburg

Anastasia  Hammerschmidt und Alexandra Folz

 

St. Petersburg - Venedig des Nordens

Nach einer sehr turbulenten Zeit mit Anträgen für die Sommerschule und den Reisepässen haben wir nach langem Warten die langersehnte Einladung der Universität St. Petersburg (Staatliche Pädagogische Herzen-Universität) und das Visum rechtzeitig bekommen.

Endlich!!! Am 31 Juli. 2016 starteten wir in Nürnberg unsere Reise nach St. Petersburg. Die Freude war riesig! Am Flughafen Pulkovo angekommen, wurden wir vom regnerischen Wetter empfangen, das typisch für die Stadt ist. Wie sich herausstellte, wurde dieses regnerische Wetter unser ständiger Begleiter. Gleich darauf fuhren mit dem Taxi zum Studentenwohnheim, da wir selbst für unser Transfer verantwortlich waren.

Dort angekommen, stellten wir an der Rezeption fest, dass wir leider nicht erwartet wurden. Dementsprechend war auch die Reaktion, der „netten“ Dame an der Rezeption. Doch anschließend nach einem ewigen hin und her bekamen wir ein Zimmer. 

Da wir in der Nähe des Newski Prospekts lebten, waren alle Verkehrsmittel schnell zu erreichen. Und so fuhren wir am nächsten Tag mit dem Bus zur Uni. Dort mussten wir einen Einstufungstest machen und wurden anschließend je nach unserem Sprachniveau der entsprechenden Gruppe zugewiesen. Und gleich darauf ging es schon mit dem Unterricht los und unsere Sprachkenntnisse wurden auf die Probe gestellt. Unterrichtet wurde Grammatik, Phonetik, Kultur und Konversation etc. Die Atmosphäre im Unterricht war sehr locker und somit konnte man sich ohne Probleme austauschen.

Jede Gruppe hatte ihren eigenen Stundenplan, der sich aber wöchentlich änderte. Der Unterricht fand an vier Tagen die Woche statt, von 10.00-15.00 Uhr, und somit hatten wir genug freie Zeit, um uns alle Sehenswürdigkeiten von St. Petersburg genauestens anzuschauen.

Kulturell gesehen, ist St. Petersburg eine sehr facettenreiche Stadt. Was uns sofort ins Auge fiel, waren die prunkvollen Kirchen, die nicht nur von außen mit ihrer Schönheit begeisterten, sondern auch von innen mit ihrem Glanz imponierten. Außerdem gibt es in St. Petersburg sehr viele Brücken, und einige von ihnen werden im Sommer nachts für die Schiffe geöffnet. Das Öffnen der Brücken ist eine Attraktion in St. Petersburg, die man sich unbedingt anschauen muss. Die Paläste, wie der Winterpalast in der Stadt, der am Ufer der Newa liegt und der Sommerpalast, der sich im Petershof befindet, sind architektonisch und visuell gesehen, Meisterwerke, die einem den Atem rauben. Des Weiteren besuchten wir das russische Museum und hatten das große Glück, dass es dort zu der Zeit eine Ausstellung von Kuz´ma Petrov-Vodkin gab, die äußerst beeindruckend war. Außerdem sahen wir uns das Fabergé Museum, die Eremitage (Winterpalast) und die Kunstkammer an. Ein guter Tipp für diejenigen, die vorhaben, die Ermitage zu besichtigen: bringt am besten sehr viel Zeit mit, denn wir verbrachten drei Tage damit, um uns alles anzuschauen.

Kulinarisch gesehen, war das Essen vielfältig und jeder ist auf seine Kosten gekommen. In St. Petersburg ist die georgische Küche sehr präsent und lecker. Was man vielleicht wissen sollte, ist, dass es nicht üblich ist getrennt zu zahlen und das Trinkgeld darf natürlich auch nicht fehlen.

Im Allgemeinen war die Sommerschule eine tolle Erfahrung. Wir würden jedem raten, die Chance zu nutzen, eine Sprachreise nach Russland bzw. St. Petersburg zu machen, denn unsere Sprachkenntnisse haben sich definitiv verbessert und wir sind um einige Erfahrungen reicher geworden. Außerdem lernten wir viele tolle Menschen kennen und schlossen Freundschaften.

 

 

Sommerschule am Puškin-Institut in Moskau

Christina Braun 

Mein Aufenthalt im Puškin-Institut in Moskau (Sommer 2016)

Die Ausschreibung…

Wie im Jahr zuvor erfolgte auch in diesem Jahr eine Ausschreibung der Sommerkurse über das Russische Haus in Berlin.

Da Freunde von mir bereits letztes Jahr an diesem Kurs teilgenommen haben und ich darüber von meiner Dozentin Frau Dr. Erna Malygin informiert wurde, aber letztes Jahr nicht teilnehmen konnte, entschied ich mich dafür, mich für den Sommerkurs 2016 zu bewerben. Da mir vom Zeitraum her der Kurs in Moskau am besten passte und ich die Stadt generell sehr spannend fand, wollte ich genau in dieser Stadt den Sprachkurs machen. Neben Moskau konnte man sich unter anderem auch für Sankt-Petersburg, Archangelsk, Tula und Kasan bewerben. Von der Uni Bamberg haben sich außer mir noch weitere Studenten für einen der angebotenen Sprachkurse beworben und durch die Hilfe und den Einsatz von Frau Dr. Malygin haben alle einen Platz an der Sommerschule bekommen.

Da die russische Seite für die Kosten des Kurses aufgekommen ist und man nur Flug, Verpflegung und Unterkunft im Studentenwohnheim (ca. 10 Euro) selbst zahlen musste, war es für mich, und ich denke auch für die anderen Studenten, besonders reizvoll einen Platz beim Sprachkurs zu erhalten. Studenten haben ja meist leider nur ein begrenztes Budget zur Verfügung, was sie ausgeben können. Hätte es diese Möglichkeit des Sprachkurses nicht gegeben, so hätte ich höchstwahrscheinlich keinen Sprachkurs in Moskau besucht. Daher bin ich natürlich sehr dankbar, dass Russland solche Kurse anbietet und die Kosten für diese übernimmt.

Das Institut…

… war das Alexander-Puškin-Institut (Государственный  ИнститутРусскогоязыкаим. А.С. Пушкина). An das Institut war gleich ein Studentenwohnheim angeschlossen, in dem sowohl die Teilnehmer an den Sommerkursen als auch Moskauer Studenten untergebracht waren. So konnte man gleich erste Bekanntschaften mit Muttersprachlern schließen. Zudem ersparte die günstige Lage des Wohnheims langes Rumfahren zum Institut.

Der Sprachkurs…

… war in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Am ersten Tag wurden alle Studenten einen kurzen Test unterzogen.  Anschließend wurden sie in die einzelnen Gruppen aufgeteilt. Dabei wurden unter den Stipendiaten Gruppen vom Niveau A1 bis B2+ gebildet. Je nach Niveau des Kurses wurden andere Dinge beigebracht. Nach meiner Testierung und nachdem ich gesagt habe, dass ich Slavistik studiere, wurde ich in die Gruppe der Philologen eingestuft. Anders als die Sprachgruppen hatten die Philologen zur Sprachpraxis auch Vorlesungen wie Geschichte, Literatur und Morphologie. Generell konnte man den Kurs, dem man zugeteilt wurde, wechseln, falls man sich überfordert oder unterfordert fühlte.

Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, war, dass die Dozenten mit ihren Gruppen mindestens einen Ausflug veranstaltet haben. So konnte man Orte besuchen, die man zuvor in Moskau zum Teil nicht kannte oder noch nicht besucht hatte. Zudem haben die Dozenten zu den besuchten Stellen immer noch interessante Informationen gegeben.

Positiv zu erwähnen wäre noch, dass man immer nur vier Tage die Woche Kurse hatte und diese bereits zwischen 14:10 und 14:30 zu Ende waren und man somit noch genug Zeit hatte anschließend in die Stadt zu fahren und diese auszukundschaften. Zudem hatte man auch immer ein verlängertes Wochenende aufgrund der Vier-Tage-Woche und konnte somit längere Ausflüge zum Beispiel in andere Städte planen.

 

Das Wohnheim…

… ist ein ca. 15-stöckiges Gebäude, in dem es glücklicherweise mehrere Fahrstühle gab, die jedoch leider nicht immer einwandfrei funktionierten. So blieb es mir nicht erspart doch das ein oder andere Mal in den siebten Stock zu laufen. Im Wohnheim war man in Fünfer-Apartments untergebracht, die aus zwei Zimmern und einem Bad bestanden. Die Zimmer wurden entweder zu zweit oder zu dritt belegt. Ich war in einem Dreier-Zimmer und teilte es mir mit einem italienischen und einem niederländischen Mädchen. Das andere Zimmer war mit zwei Polinnen belegt. Jedes Stockwerk im Wohnheim hatte eine eigene Gemeinschaftsküche in der man kochen konnte und die von allen Studenten des Stockwerks benutzt wurde. Somit hatte man jederzeit die Möglichkeit schnell etwas zu essen zu machen, wobei es in naher Umgebung auch einige Schnellimbissrestaurants gab. Aber zu Mittag konnte man auch in der Mensa des Instituts essen. Meiner Meinung nach war das Essen dort sehr lecker und günstig, wobei es für Vegetarier und Veganer doch problematisch war, in der Mensa etwas Geeignetes zu finden.

Positiv am Wohnheim war, dass man 24 Stunden täglich ein- und ausgehen konnte und an keine Sperrstunden gebunden war. So musste man nicht darauf achten, nicht allzu spät von einem Ausflug aus der Stadt wieder zurück zu kommen. Zudem wurde das Institut von Wachpersonal bewacht, so konnten nur Bewohner das Wohnheim jederzeit betreten.

Aber es war auch die Möglichkeit geboten, sich mit anderen Studenten des Wohnheims sportlich, zum Beispiel in der Sporthalle (gemeinsames Volleyballspiel), zu betätigen. So konnte man viele neue Leute kennenlernen. Aber auch in der Gemeinschaftsküche auf jedem Stockwerk ist man anderen Studenten immer wieder über den Weg gelaufen und hat auch das ein oder andere Mal zusammen gekocht, geredet und Bekanntschaften geschlossen.

Kulturelle Aktivitäten…

… gab es wie oben bereits erwähnt mit den Dozenten, in dem die jeweiligen Lehrenden mit ihrer Gruppe einen Ausflug veranstaltet haben. Zudem wurde auch ein Tanzkurs mit russischen Tänzen angeboten. Außerdem wurde auch ein Kulturnachmittag veranstaltet, bei welchem jeder Student teilnehmen und sein Talent vorführen konnte.

Auf der Facebook-Seite der Universität wurden zudem verschiedene Veranstaltungen, die man besuchen konnte, vorgestellt.

Summa summarum …

…kann man sagen, dass das Moskauabenteuer durchaus zufriedenstellend war. Ich persönlich habe sehr viel gesehen, wahrscheinlich mehr als jemals zuvor in so kurzer Zeit. Zudem konnte ich auf alle Fälle meine Sprachkenntnisse verbessern. Trotz kleiner Mankos überwiegen die positiven Dinge, welche man lernt und sieht. Ich für meinen Teil würde mich nächstes Jahr auf alle Fälle gerne wieder bewerben. Nur diesmal natürlich für eine andere Stadt.

Kleine Tipps zu Moskau und das Puškin-Instituts:

1.)   Ihr braucht zwar keine Bettsachen und Bettwäsche mitzunehmen, aber ich würde auf alle Fälle raten ein Handtuch mitzubringen, da vom Wohnheim nur ein sehr kleines zur Verfügung gestellt wird.

2.)   Nehmt von zu Hause wenn ihr Platz habt einen kleinen Topf, Tasse, Teller, Messer, Gabel und Löffel mit. Im Wohnheim gibt es nämlich keines dieser Dinge. Dies heißt: entweder ihr bringt die Sachen mit oder ihr müsst sie vor Ort kaufen.

3.)   Stellt euch darauf ein, dass ihm Wohnheim ihr fürs Putzen eurer kleinen WG verantwortlich seid. Das heißt: entweder Putzsachen mitbringen oder dort kaufen.

4.)   Besorgt euch für die Metro eine „Troika“ (Тройка) Karte. Diese bekommt ihr an den Kassen in der Metro. Am besten holt ihr euch gleiche eine Monats-Troika, vor allem dann, wenn ihr vorhabt viel zu sehen und rumzufahren. Falls ihr weniger Reise- und Abenteuerfreudig seid, dann reicht euch auch eine Troika, welche ihr immer wieder mit Geld aufladen könnt. Mit der Troika könnt ihr übrigens auch in den meisten Bussen bezahlen und fahren. Ausgenommen von der Troika sind die Minibusse namens Marschrutka.

5.)   Nutzt die Möglichkeit an den Wochenenden andere Städte zu besuchen wie zum Beispiel Sankt Petersburg. Mit dem Nachtzug könnt ihr euch abends in den Zug in Moskau setzen und seid morgens bereits in Petersburg. Wenn ihr rechtzeitig bucht sind die Tickets auch recht günstig.

6.)   Wollt ihr ins große Theater gehen, dann bestellt eure Tickets bereits vorab, am besten noch in Deutschland, oder macht es wie ich und meine Freunde: Geht kurz vor Veranstaltungsbeginn zum Theater und schaut, ob ihr vor den Türen des Theaters jemanden findet, der euch Karten verkauft. Aber auch hier müsst ihr aufpassen, dass ihr nicht abgezockt werdet. In meinem Fall war es so, dass wir 5 Minuten vor Beginn Karten für 1.500 Rubel (ca. 15 Euro) pro Person ergattern konnten. Die Plätze waren zwar nicht die besten und meine Freundinnen und ich haben nicht zusammengesessen, aber normalerweise hätten die Tickets 3.000 Rubel mit Vorbestellung gekostet.

7.)   Geht zur kostenlosen Stadttour durch Moskau (http://moscowfreetour.com/). Der Stadtführer bittet zwar am Ende um eine Spende, aber es ist nicht verpflichtend.

8.)   Museen in Moskau sind nicht billig, aber an manchen Tagen haben verschiedene Museen kostenlosen Eintritt. Beachtet aber, dass an diesen Tagen der Andrang doch größer sein könnte, als ihr es euch vorstellen könnt. (http://www.russiaeguide.com/how-to-explore-moscow-museums-for-free/)

9.)   Noch ein kleiner Tipp zu Sankt Petersburg. Wenn ihr in die Eremitage gehen wollt, habt ihr als Student freien Eintritt, jedoch sind die Warteschlangen meist sehr lange. Daher seid am besten mindestens eine Stunde vor Öffnungsbeginn da, vor allem auch dann, wenn ihr die Goldene Kammer oder die Diamantkammer besuchen wollt. Pro Tag gibt es nämlich nur eine bestimmte Anzahl an Führungen in diese Räume.

Beachtet auch, dass diese Führungen etwas kosten. Prinzipiell reicht es meiner Meinung nach, wenn ihr nur in die Diamantkammer geht. Dort sind die interessanteren Dinge ausgestellt und es gibt zudem ähnliche Sachen, die auch in der Goldkammer ausgestellt sind. Spart euch lieber die Zeit und das Geld für etwas anders.