Entwicklung und modellhafte Anwendung einer ‚in situ‘ Befeuchtungsmethode mit Monitoringkonzept am Beispiel eines anthropogen geschädigten großformatigen Holztafelbildes

Inhalt und Ziele

Das Vorhaben möchte modellhaft die Möglichkeiten der Wiederauffeuchtung von – durch niedrige, anthropogen bedingte Luftfeuchten – stark geschädigten Kulturgütern praxisorientiert untersuchen. Hierfür soll exemplarisch an einem national wertvollen Holztafelgemälde in denkmalpflegerischem Umfeld eine ‚in situ‘ Auffeuchtung durchgeführt und messtechnisch begleitet werden. Denn um die konservatorische und restauratorische Bearbeitung[1] der stark geschädigten Malschicht zu ermöglichen, muss das Tafelbild zuerst durch eine kontrollierte Auffeuchtung an seine geometrischen Ursprungsmaße angenähert werden.

[1] Die eigentliche Konservierung und Restaurierung ist nicht Teil des Forschungsprojektes.

Methode

Das Tafelbild wird vom restlichen Raumklima abgekoppelt und mit einer Einhausung umbaut. Der Ist-Zustand sowie später dann auch Bewegungen und Veränderungen am Holz und an der Malschicht werden während der Projektlaufzeit engmaschig mit einem Mess- und Monitoringsystem dokumentiert. Nach Material- und Maltechnikanalysen werden hygrothermische Simulationen sowie praktische Versuche mit Referenzproben im Klimaschrank durchgeführt. Diese sollen Aufschluss geben, wie und in welchem Maße eine objekt- und materialverträgliche Befeuchtung erfolgen kann, um dann im Forschungsprojekt eine entsprechende Befeuchtungsmethode zu entwickeln. Erst dann wird der stark geschwundene Holzträger über eine systematische Klimatisierung konditioniert und befeuchtet, sodass er sich ganz langsam ausdehnen kann. Nach Abschluss der Ausdehnung ist es angestrebt, die Einhausung rückzubauen und über umwelt- und energiefreundliche Maßnahmen, wie z. B. sorptionsfähige Feuchtepuffer, eine Stabilität der Gleichgewichtsfeuchte erhalten zu können und die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu gewährleisten.

Bamberger Kompetenzen

Die KDWT bringt in das Vorhaben vor allem seine bestehende Expertise in der Detektion und Visualisierung von Bewegungen von Kulturgut im Kontext mit Raum- und Umwelklima mit ein. Siehe hierzu auch das Forschungsvorhaben "kleiner 40". 

Fördermittelgeber

Das Vorhaben wird von der Deutsche Bundestiftung Umwelt (DBU) gefördert, es wird unter dem Aktenzeichen 37502 geführt.