Zwischen Willkommenskultur und Sicherheitspolitik

    Tagung zu Polizeiarbeit und Kriminalitätsprognosen an der Universität Bamberg

    Wissen, wann und wo ein Verbrechen geschehen wird. Vor dem Täter am Tatort sein und sein kriminelles Vorhaben vereiteln. Entschlüsse vorhersehen können, die ein Täter möglicherweise selbst noch nicht gefasst hat. Wünschenswerte Zukunftsmusik oder Gefährdung des Rechtsstaates? Wie computerbasierte Prognosetechnologien bereits jetzt die gegenwärtige Polizeiarbeit prägen, möchte die öffentliche Tagung „Automatismen des Verdachts: Polizeikultur und Prognose in der Migrationsgesellschaft“ diskutieren. Sie findet vom Freitag, den 15. Juni, bis Sonntag, den 17. Juni 2018, an der Universität Bamberg statt.

    Im Sinne einer Vermittlung zwischen beiden Positionen möchten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Exekutive, Kunst und Aktivismus die Entstehung von Prognosetechnologien und ihren Einzug in die Polizeipraxis kritisch beleuchten. „Die Spannung zwischen Willkommenskultur und Sicherheitspolitik spitzt sich in Deutschland und anderen Ländern zu“, erklärt Organisatorin Dr. Georgiana Banita, die an der Trimberg Research Academy (TRAc) der Universität Bamberg das Forschungsprojekt „Sicherheit für alle: Polizeikultur in einer Einwanderungsgesellschaft“ leitet. Vorwürfe aus Wissenschaft und Flüchtlingshilfe, die Regierung und die in ihrem Auftrag handelnden Behörden würden rassistische Vorurteile durch kriminalistische Prognosen salonfähig machen, treffen dabei auf die Ansicht der Behörden. Sie betrachten moderne Überwachungssysteme als zuverlässige und unparteiische Schutzmaßnahme.

    Das Tagungsprogramm setzt sich aus Vorträgen, Diskussionen, Lesungen und Interviews zusammen. Für die Öffentlichkeit besonders interessant dürfte der Besuch von Polizistin und Bestsellerautorin Tania Kambouri aus Bochum sein, die in ihrem kontrovers rezipierten Buch „Deutschland im Blaulicht“ vor gewalttätigen Parallelgesellschaften und Integrationsproblemen junger Migranten gewarnt hat. Am Samstag, 16. Juni, um 16 Uhr schildert sie ihre Erfahrungen im Streifendienst und beantwortet Fragen zu ihrem brisanten Befund: die zunehmende „Respektlosigkeit“ muslimischer Männer gegenüber Frauen und Ordnungshütern.

    Die Tagung wird am Freitag, 15. Juni, um 13 Uhr eröffnet. Alle Veranstaltungen finden in Raum U2/00.25, An der Universität 2, statt. Der Eintritt ist frei.

    Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:

    Kontakt für inhaltliche Rückfragen:
    Dr. Georgiana Banita
    Kulturwissenschaftlerin und Beirätin der Trimberg Research Academy
    Tel.: 0951/863-3505 (Mo. bis Fr. 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung)
    georgiana.banita(at)uni-bamberg.de

    Medienkontakt:
    Tanja Eisenach
    Pressereferentin/Leitung Pressestelle
    Tel.: 0951/863-1023
    presse(at)uni-bamberg.de