Lebenswirklichkeit eines Asylbewerbers

    Abbas Khider liest aus seinem Roman „Ohrfeige“

    Der irakisch-deutsche Schriftsteller Abbas Khider ist am Dienstag, den 5. Dezember 2017, für eine öffentliche Lesung zu Gast an der Universität Bamberg. Er liest aus seinem neuen Roman „Ohrfeige“, in dem der Protagonist Karim Mensy kurz davorsteht, als Flüchtling abgeschoben zu werden.

    Episodenartig erzählt „Ohrfeige“ vom Alltag des irakischen Asylbewerbers Karim in Bayern. Der wollte eigentlich nach Frankreich, doch die Schlepper machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Inmitten der bayerischen Provinz beginnt für ihn nach seiner Flucht aus der Heimat ein zäher Kampf um das Bleiberecht. Als er den Kampf nach drei Jahren verliert und ihm die Abschiebung droht, sucht er ein letztes Mal die Behörden auf. Karim, der immer nur zuhören musste, dreht nun den Spieß um und konfrontiert seine Sachbearbeiterin mit seiner Realität als Geflüchteter.

    Die Geschichten des Autors Abbas Khider, der selbst mit 23 Jahren als politisch Verfolgter aus dem Irak floh, sind geprägt von Lebenswirklichkeiten zwischen Exil, Repression und Heimatverlust. Seit 2000 lebt Khider in Deutschland, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Potsdam und veröffentlichte Lyrik. 2008 debütierte er mit seinem Roman „Der falsche Inder“, es folgten die Werke „Die Orangen des Präsidenten“ und „Brief in die Auberginenrepublik“. Abbas Khider und sein Œuvre wurden unter anderem im Jahr 2013 mit dem Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil ausgezeichnet.

    Die Lesung ist Teil der traditionsreichen Reihe „Literatur in der Universität“. Seit 1977 lädt der Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bamberg namhafte Gegenwartsautorinnen und -autoren ein. Auf Einladung von Prof. Dr. Friedhelm Marx, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, und Dr. Lale Behzadi, Professorin für Arabistik, liest Abbas Khider am 5. Dezember um 20 Uhr im Hörsaal U2/00.25, An der Universität 2. Die Lesung wird moderiert von Prof. Dr. Martin Hielscher vom Beck-Verlag, der Eintritt ist frei.

    Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:

    Kontakt für inhaltliche Rückfragen zur Lesung:
    Prof. Dr. Friedhelm Marx
    Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literaturwissenschaft
    Tel.: 0951/863-2119
    friedhelm.marx(at)uni-bamberg.de

    Medienkontakt:
    Patricia Achter
    PR-Volontärin
    Tel.: 0951/863-1146
    patricia.achter(at)uni-bamberg.de