Im Gedächtnislabyrinth der Solovki-Inseln

    Universitätsbibliothek Bamberg lädt zu Ausstellungseröffnung ein

    Sie liegt inmitten des Weißen Meeres, am Rande Russlands und ist doch ein historisch bedeutender Fleck: Die nach der Hauptinsel Solovki benannte Inselgruppe bewegte sich stets zwischen Repression und Auflehnung gegen die Staatsmacht und spiegelt darin die widersprüchlichen Bestandteile der russischen Geschichte wider. Dieser historischen Vielschichtigkeit und Bedeutungsvielfalt der Inseln widmet sich eine Ausstellung mit dem Titel „Gedächtnislabyrinth Solovki. Indizien, Spuren, Stimmen“ in der Teilbibliothek 4 der Universität Bamberg, Heumarkt 2. Die öffentliche Vernissage findet am Montag, 25. Juni 2018, um 19 Uhr statt.

    Auf 15 Schautafeln präsentiert die Ausstellung in Text und Bild ein breites Spektrum an Themen. Dazu gehört die geographische Randlage der Inselgruppe ebenso wie die darauf befindlichen Bauten aus Holz und Stein, die an die sich wandelnden Bedeutungen der Solovki-Inseln in der russischen Geschichte erinnern: Im 15. Jahrhundert wurde dort eines der bedeutendsten Klöster Russlands gegründet, das jedoch schon im 16. Jahrhundert als Gefängnis und Verbannungsort für Oppositionelle fungierte und im 17. Jahrhundert Ort erbitterten Widerstands gegen die Kirchenreform war. Nach einer Periode geistiger und wirtschaftlicher Blüte im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde das Kloster nach der Revolution von 1917 zur Keimzelle des GULag-Systems. Unter den zu Wort kommenden Zeitzeugen sind beispielsweise Denker und Autoren wie Pavel Florenskij, Maxim Gorkij, Dmitrij Lichačev oder Michail Prišvin.

    Konzipiert wurde die Ausstellung von einer Projektgruppe unter Prof. Dr. Susanne Frank, Leiterin des Fachgebiets ostslawische Literaturen und Kulturen der Humboldt Universität Berlin, die 2016 Solovki bereiste. Dr. Fabian Franke, Bibliotheksdirektor der Universität Bamberg, Prof. Dr. Ada Raev, Professur für Slavische Kunst- und Kulturgeschichte, und Prof. Dr. Markus Behmer, Dekan der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften, freuen sich, zur Vernissage Susanne Frank und Projektteilnehmerin Julia Koifman für eine Einführung begrüßen zu können. Die Ausstellung kann bis zum 31. Juli 2018 bei freiem Eintritt zu den regulären Öffnungszeiten der Teilbibliothek besucht werden: von Montag bis Freitag von 8.30 bis 24 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 20 Uhr.

    Bild: Vom Kloster zum Gulag: Diese Ansicht ist eines der zahlreichen Motive, die während der Ausstellung „Gedächtnislabyrinth Solovki“ in der Bamberger Teilbibliothek 4 auf 15 Schautafeln zu sehen sein werden.(2.3 MB)
    Quelle: Natalia Grinina

     

    Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:

    Kontakt für Rückfragen zur Ausstellung:
    Dr. Fabian Franke
    Direktor der Universitätsbibliothek Bamberg
    Tel.: 0951/863-1500
    fabian.franke(at)uni-bamberg.de

    Medienkontakt:
    Tanja Eisenach
    Pressereferentin/Leitung Pressestelle
    Tel.: 0951/863-1023
    presse(at)uni-bamberg.de