Forschungsprojekt - Demokratische Legitimität in der EU: Die 'Blackbox' der informellen Triloge

Projektbeschreibung:
Kann die EU effizient und demokratisch regieren? Beinahe die gesamte EU Gesetzgebung wird bereits früh durch informelle Triloge abgesprochen, wo eine kleine Zahl von Vertretern der drei EU Institutionen hinter geschlossenen Türen verhandelt. Erst nach der Einigung werden die Ergebnisse in öffentlicher Sitzung zur Zustimmung vorlegt. Wir untersuchen die komplexen Abläufe in dieser Blackbox und bewerten die Fähigkeit der Institutionen erfolgreich zu verhandeln, politischen Wettbewerb zu fördern oder zu unterbinden, politische Koalitionen zwischen den Institutionen zu bilden und den Einfluss durch Interessenverbindungen zu vermeiden. Dazu werden wir eine Analyse mit großer Fallzall der Trilog-Verhandlungen durchführen und die Präferenzen des Rates und des Parlamentes evaluieren, um ihren jeweiligen Verhandlungserfolg feststellen zu können (Teil 1). Wir nutzen eine qualitative Prozessanalyse, um die Prozesse nachzuvollziehen, die entstehen, wenn Belange mit hohem politischen Stellenwert in Trilogen verhandelt werden. Das heißt, wir prüfen die Bedingungen unter denen informelle Triloge den Verhandlungserfolg beeinflussen und bewerten dazu die Akteure innerhalb und außerhalb der Institutionen und ihre jeweilige Strategie den Informationsfluss zu beeinflussen (Teil 2). Danach untersuchen wir, wie Fraktionen, sowohl aus dem Mainstream als auch aus dem euroskeptischen Bereich, im inter-institutionellen Bereich verhandeln (Teil 3). Der vierte Teil wird die Erkenntnisse bündeln, um Muster in den Verhandlungen zu erklären und beurteilen, wie diese die Herausbildung von Präferenzen während der Gesetzgebungsverhandlungen beeinflussen.
Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (seit 2016).
Publikationen
Ariadna Ripoll Servent (2019). “The New European Parliament: More Eurosceptic?”, Blog, The UK in a Changing Europe, 16 September 2019.
Ariadna Ripoll Servent and Lara Panning (2019). “Preparatory Bodies as Mediators of Political Conflict in Trilogues: The European Parliament’s Shadows Meetings”, Politics and Governance, vol. 7(3), pp. 303–315.
Ariadna Ripoll Servent & Lara Panning (2019). "Eurosceptics in Trilogue Settings: Interest Formation and Contestation in the European Parliament", West European Politics, 42(4), pp. 755-775.
Empfehlungen
During our event of 18 June 2019 on the future challenges of trilogues, kindly hosted by the Representation of the Free State of Bavaria, all participants agreed that trilogues are indispensible to the EU legislative system. But there were calls for more accountability and transparency in interinstitutional negotiations. Based on our research, we recommend the following (194.1 KB)to increase the accountability and transparency of trilogues, without jeopardizing the space to negotiate.
Kooperationspartner
Prof. Dr. Ariadna Ripoll Servent
Feldkirchenstraße 21, Raum FG1 01.13, 96052 Bamberg
E-Mail: ariadna.ripoll(at)uni-bamberg.de
Dr. Gijs Jan Brandsma (Universität Utrecht)
Professor Justin Greenwood (Universität Aberdeen)
Christilla Roederer-Rynning (Süddänische Universität)
Mitarbeiterin
Doktorandin
Lara Panning
Feldkirchenstraße 21, Raum: FMA 00.03, 96052 Bamberg
E-Mail: lara.panning(at)uni-bamberg.de