Internationales Projekt „Authors without Borders“ läuft unter Mitwirkung des Lehrstuhls Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an.

In Naturwissenschaften, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik lassen sich zunehmend Kooperationen und Veröffentlichungen mit multinationaler Autorenschaft verzeichnen. Waren 1990 an einem wissenschaftlichen Artikel im Schnitt weniger als drei Länder beteiligt, geht der Trend mittlerweile zu vier beteiligten Ländern. Die Frage danach, wer auf den entsprechenden Artikeln als Autor oder Autorin genannt wird und an welcher Stelle, gilt als Hinweis für den Erfolg und die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit der Beteiligten. In Form von Anstellungen, der Bewilligung von Forschungsgeldern und der zugeschriebenen Verantwortlichkeit hat die Autorenschaft weitreichende und gravierende Implikationen. Umso deutlicher fällt es ins Gewicht, dass es für die Regelung von länderübergreifenden Autorenschaften bisher keine fest vereinbarten, transparenten und fairen Vereinbarungen gibt.

Ziel des von der National Science Foundation (USA) geförderten Projekts „Authors without Borders“ ist es im internationalen Vergleich eine empirisch fundierte Wissensbasis zu schaffen, die als Grundstein eines Kurrikulums dienen und eine breite Diskussion um Autorenschaft anregen soll. Mit Hierzu sollen sowohl die entsprechenden nationalen und fächerspezifischen Normen der Autorennennung zusammengetragen werden, als auch häufige Konflikte fächerübergreifender Kollaborationen hinsichtlich der Autorenschaft identifiziert und Hinweise für Autorinnen und Autoren erarbeitet werden.

In einem ersten Schritt werden im Bereich der Psychologie und der Ingenieurwissenschaften zur Datenewinnung in Brasilien, China, Deutschland und den USA Diskussionen durchgeführt, transkribiert und ausgewertet, Fragebogengestützte Untersuchungen folgen. Ingenieurwesen und Neuropsychologie als Einstiegsdisziplinen gewählt wurden. Die Organisation und Durchführung der Diskussionen mit jeweils sechs bis acht Teilnehmenden wird hierbei für den Bereich Psychologie in Deutschland von Frau Prof. Dr. Schütz koordiniert.