DGPS-Vortrag zu „EMO-TRAIN“ - Eine Interventionsstudie zur Förderung der Emotionswahrnehmung und –regulation.

Sarah Herpertz und Prof. Dr. Astrid Schütz stellten auf dem 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Bochum vor „EMO-TRAIN: Eine Interventionsstudie zur Förderung der Emotionswahrnehmung und –regulation“ vor. Die Präsentation war Teil der Arbeitsgruppe „Emotionale Intelligenz im Arbeits- und Privatleben: Neue Entwicklungen“ von  Prof. Dr. Gerhard Blickle.

Abstract zum Vortrag:

Zahlreiche Untersuchungen belegen die Relevanz emotionaler Fähigkeiten für die erfolgreiche Bewältigung des Berufsalltages. Zudem weisen erste Studien darauf hin, dass es möglich ist, emotionale Fähigkeiten zu trainieren (zsfd. Schutte, Malouff & Thorsteinsson, 2013). Allerdings gibt es bislang nur sehr wenige Interventionsstudien mit einem strikten experimentellen Design unter 1) Verwendung einer Kontrollgruppe, 2) Prä- und Postmessungen, 3) ausreichender Stichprobengröße und 4) longitudinal orientierter Messung.

Das Ziel des Interventionsprojektes EMO-TRAIN war es, ein Training zur Förderung der Emotionswahrnehmung und –regulation zu entwickeln und experimentell zu evaluieren. EMO-TRAIN basiert auf dem Vier-Faktoren-Modell der Emotionalen Intelligenz nach Mayer und Salovey (1997) und nutzt Methoden wie Gruppendiskussion, Rollenspiel und Selbstbeobachtung. Den Schwerpunkt von EMO-TRAIN bilden vier Trainingsmodule zur Förderung von (1) Wahrnehmung von Emotionen anderer, (2) Emotionswahrnehmung bei sich selbst, (3) Emotionsregulation bei anderen sowie (4) Regulation von Emotionen bei sich selbst. Auf das Training folgte eine 4-wöchige Online-Begleitung mit weiteren Übungen.

Zur Evaluation wurden 120 Studierende der Wirtschaftswissenschaften randomisiert der Experimental (EG)- bzw. Kontrollgruppe (KG) zugeteilt. Beide Gruppen erhielten eine 8-stündige Intervention (EG: Training Emotionswahrnehmung und –regulation, KG: Zeitmanagement-Training). Prä- und Postmessungen (vor und 4 Wochen nach dem Training) erfassten Emotionswahrnehmung und –regulation auf der Basis von Leistungstests und Selbstberichten. Eine Zunahme emotionaler Fähigkeiten zeigte sich in der EG, nicht aber in der KG. Potenzielle Moderatoren werden diskutiert. Das Training wird nun für verschiedene Berufsgruppen adaptiert.