DGPS-Vortrag: Qualitätskriterien für professionelles und wirkungsvolles Coaching nach dem Bamberger Coachingansatz

Unter dem Motto "Vielfalt der Psychologie" stellten Belinda Seeg und Prof. Astrid Schütz ein Wirkfaktorenmodell für Coaching auf dem 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Bochum vor. Der Vortrag war Teil der Arbeitsgruppe "Transfer Theorie-Praxis: Transfer psychologischer Grundlagen in die Praxis" unter der Leitung von Prof. Gisela Steins und Marcus Roth.
Coaching als Personalentwicklungsinstrument ist ein bedeutendes und wachsendes Feld angewandter Psychologie. Wirksamkeit von Coaching ist vielfach bestätigt - offen ist die Frage nach dem Wirkmodell. Im Bamberger Coachingansatz werden Kriterien für wirkungsvolles Coaching zusammengefasst, um Coachingpraktikern einen handhabbaren und fundierten Maßstab zur Qualitätssicherung zur Verfügung zu stellen. Auf dem Wirkfaktorenmodell nach Grawe (1991) basierend, integriert dieser unter anderem das Prozessmodell des Persönlichkeitscoachings von Riedelbauch und Laux (2011) sowie das Wirkfaktorenmodell für einzelne Coachingmethoden von Wechsler (2011). Als wichtige Rahmenfaktoren werden eine vertrauensvolle Beziehung und die Aktivierung und Erweiterung von Ressourcen des Klienten betont. Zudem sind im Coaching - basierend auf dem dynamischen Interaktionsmodell der Selbstinterpretation - Feedback (Außensicht) sowie Anleitung zur Selbstreflexion (Innensicht), ergänzt durch ergebnisorientierte Problemreflexion (Rahmenbedingungen) von großer Bedeutung. Selbstverständlich nimmt auch die sinnvolle Einbettung der einzelnen Maßnahmen in den Gesamtkontext eine zentrale Rolle ein. Anwendung findet das abgeleitete Coachingverständnis bereits in den Coachingangeboten des "Kompetenzzentrums für Angewandte Personalpsychologie" der Universität Bamberg.