
Im Kontext divergierender gesellschaftlicher Anforderungen: Nachhaltigkeit!
Am 28. Oktober 2021 startet der Themenblock „Im Kontext divergierender gesellschaftlicher Anforderungen: Nachhaltigkeit!“.
Das Thema wird sein: Wer Schule leitet, sollte wissen, wohin sich die Gesellschaft entwickeln wird oder soll. Wie kann die Zukunft aussehen? Für welche Zukunft bilden und erziehen?
In diesem Themenblock wird Folgendes erarbeitet:
- Globale Verantwortung erfordert glokales Handeln.
- Schulen nehmen bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine Schlüsselrolle ein, indem sie gleichzeitig Lernort und Vorbild sind.
- BNE betrifft sowohl Unterrichts- als auch Schulentwicklung.
- Die 17 „Sustainable Development Goals“ (SDG) der UN erschließen vielerlei konkrete Ideen zur Umsetzung nachhaltigen Handelns im Alltag und im Schulleben.
- BNE bietet hervorragende Chancen, das Engagement einzelner Gruppen der Schulfamilie integrativ in gemeinsame Projekte einzubinden.
- Nachhaltiges Handeln erfordert mehrperspektivisches Denken.
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist zweifellos eine der wichtigsten und dringlichsten Gestaltungsaufgaben unserer Zeit, sowohl der gesamten Menschheit, einzelner Staaten und Regionen, als auch einzelner Institutionen wie Schulen. Als zentralen Bildungseinrichtungen kommt den Schulen hierbei eine Schlüsselrolle zu. Wie kann Schule Nachhaltigkeit beispielhaft vorleben? Wie muss eine Schule aussehen, welche eine Bildung für nachhaltige Entwicklung ernst nimmt, ohne sich selbst zu überfrachten und zu überfordern? Wie kann das positive Engagement vieler Schülerinnen und Schüler, die für den Klimaschutz eintreten und sich einer Bewegung wie „Fridays for Future“ anschließen, im Schulalltag genutzt und in schulische Lernprozesse kanalisiert werden? Welche Stellschrauben gilt es dabei für Schulleitungen zu bewegen?
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist fest verankerter Bestandteil der Lehrpläne aller Schultypen und aller Bundesländer. Die Lernenden sollen, getragen von verschiedenen Fächern, individuelle Gestaltungs- und Handlungskompetenzen für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft erwerben und weiterentwickeln. Dabei muss die gesamte Schulfamilie nachhaltiges Handeln lernen. Gewohnte Abläufe sind auf ihre Nachhaltigkeit hin zu prüfen und ggf. neu auszurichten. Den Schulleitungen kommt hier als gestaltende Instanz eine besonders verantwortungsvolle Rolle zu.

Sven Plöger, Dipl. Meteorologe
Nicht mit Begriffen wie einer Klimakatastrophe resignieren, sondern mit unseren Chancen agieren, so das Motto von Sven Plöger.
Unser Planet erwärmt sich derzeit schneller als in früheren Zeiten, das ist nur eins von vielen Zeichen dafür, dass der Mensch den derzeitigen Klimawandel mitzuverantworten hat. Dürre, Hitze und Starkregen nehmen zu und es geschieht gerade genau das, was uns die Klimaforschung vor rund 40 Jahren vorhergesagt hat. Der Klimawandel ist Wirklichkeit geworden, denn wir können ihn nun plötzlich spüren!
Fast täglich erreichen uns neue Informationen zu Klimaänderungen und Wetterextremen. Sven Plöger ordnet diese vielen Nachrichtenschnipsel ein und beantwortet wichtige Fragen der aktuellen Klimadiskussion. Ihm geht es neben den spannenden Fakten und unterhaltsamen Geschichten auch um die so wichtige Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik, Medien und dem Bürger. Was läuft richtig, was läuft falsch? Welche Rolle und Verantwortung kommt den Bildungseinrichtungen in dieser gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung zu? – Ein sehr emotionales Thema – in Deutschland und im Rest der Welt.
In diesem Kamingespräch geben wir die Möglichkeit, mit den Expertinnen und Experten des Schulleitungssymposiums direkt ins Gespräch zu kommen.
In diesem Gespräch: Prof. Dr. Jorge Groß (Otto-Friedrich-Universität Bamberg), PD Dr. Jürgen Paul (Otto-Friedrich-Universität Bamberg) im Gespräch mit Fabia Klein (Bundessprecherin für FridaysForFuture)
UNESCO-Projektschulen gestalten das Schulleben im Sinne des interkulturellen Lernens. Sie engagieren sich für eine Bildung, die es jungen Menschen ermöglicht, ihre individuelle Persönlichkeit zu entfalten und ein erfülltes Leben zu führen. Das Ziel: Zusammenleben lernen in einer pluralistischen, kulturell vielfältigen und nachhaltigen Welt. Gerade in einer Welterbe-Stadt wie Bamberg bieten sich hierfür inner- und außerschulisch viele Anknüpfungspunkte, die im Unterricht und in außerunterrichtlichen Projekten verwirklicht werden können.
Seit der Aufstellung der Ziele für nachhaltige Entwicklung bzw. Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen im Jahr 2015, spielen Schulen und Lehrkräfte bei der Thematisierung und dem Erreichen dieser Ziele eine entscheidende Rolle. Auch Englischlehrkräfte können hier einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie diese Ziele im Unterricht thematisieren und verschiedene Kompetenzen fördern. Folglich beschäftigen wir uns in diesem Workshop mit zwei Fragen: 1) Welchen Beitrag kann der Englischunterricht zum Erreichen der SDGs leisten – beispielsweise durch die Themenwahl und Texte wie Bilderbücher und Songs? und 2) Welche fächerübergreifenden Projekte eignen sich allgemein für einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung?
Das Leben als Bürgerinnen und Bürger einer Weltgesellschaft erfordert eine globale Perspektive. In diesem Workshop wird diese Perspektive der Nachhaltigkeit in den Blick genommen und danach gefragt, wie Schulleitungen dazu beitragen können, eine solche globale Perspektive zu entwickeln und solidarisches Leben in der Weltgesellschaft zu gestalten. Dabei wird auch darauf eingegangen, welche bildungstheoretischen und didaktischen Herausforderungen in den Blick kommen.
In einem kurzen Vortrag werden zunächst fachdidaktische Hintergründe zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und zur Digitalisierung in Zusammenhang gebracht. Nach der sich anschließenden Diskussion gibt es die Möglichkeit, zwei beispielhafte digitale Apps in diesem Themenbereich kennenzulernen und auszuprobieren (eine zur Artbestimmung und ein digitales Lernspiel) sowie deren unterrichtlichen Einsatz zu diskutieren.
In diesem Schulleitungssymposium bieten wir die Möglichkeit, Menschen zu treffen, die für Schule in anderen Kontexten verantwortlich sind.
Liam Wegimont war lange Jahre Schulleiter und hat sich in dieser Tätigkeit besonders dem globalen Lernen gewidmet. Heute ist der Direktor des Global Education Network Europe, einer Organisation, die durch die EU gefördert wird und sich für Globales Lernen in den Mitgliedsstaaten einsetzt. Wie hat er in seiner Schule globales Lernen gefördert und was können Schulleitungen tun, um ihren Schülerinnen und Schülern eine weltbürgerliche Perspektive zu ermöglichen?
In einem Vortrag werden zunächst die fachlichen Hintergründe des durch Menschen verursachten Klimawandels beleuchtet sowie dessen konkrete Auswirkungen in einer beispielhaften Region Deutschlands aufgezeigt. Nach der sich anschließenden Diskussion werden dann in Gruppen anhand ausgewählter Ziele der „17 Sustainable Development Goals“ für Schulen praktisch umsetzbare Maßnahmen erarbeitet, die der diesbezüglichen Vorbildfunktion einer Schule gerecht werden sollen.