Andrea Bartl überreichte rund 70 anwesenden Absolventinnen, Absolventen und Promovenden ihre Zeugnisse.

Gut 300 Gäste kamen zur feierlichen Zeugnisübergabe der GuK im Hörsaal auf dem Markusgelände.

Masterstudentin Lisa Krämer hielt die Abschiedsrede: „Wie soll man erklären, dass man eine Berufung gesucht hat?“

Im Anschluss an die Übergabe wurde gefeiert. (Bilder: Tim Kipphan)

Berufung und Neigung

Fakultät GuK verabschiedet über 300 Absolventinnen und Absolventen

Kriemhild und Traumnovelle, politische Nachrichten und Gerichtsberichterstattung, Beduinendörfer und Erkenntnistheorie, Reichsautobahn und Stadtpolitik – das Themenspektrum, das die über 300 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften (GuK) in ihren Abschlussarbeiten behandelten, ist beachtlich. „Erinnern Sie sich an das, was sie gelernt haben, aber reflektieren Sie es gründlich!“ empfahl denn auch Dekan Prof. Dr. Markus Behmer in seiner Ansprache. Zu seinen Ratschlägen gehörte auch „Seien Sie stolz auf das, was sie gelernt haben, aber werden Sie nicht überheblich!“ Und: „Gehen Sie raus in die weite Welt, aber bleiben Sie Bamberg verbunden!“

Von den 225 Bachelor-, 77 Master- und 10 Magisterabsolventen waren am Samstag, den 31. Oktober, 70 in den großen Hörsaal auf dem Markusgelände gekommen, um im Beisein ihrer Eltern und Freunde ihr Zeugnis in Empfang zu nehmen und ihren Studienabschluss zu feiern. Ebenfalls zur Feier erschienen waren fünf von 17 Promovierten. Prof. Dr. Andrea Bartl, Vorsitzende des Prüfungsausschusses der Fakultät und Moderatorin des feierlichen Abendprogramms, lud alle ein, Herman Hesses Gedicht Stufen zu folgen und jeden neuen Lebens- und Arbeitsraum als eine neue Chance zu feiern. „Heute feiern wir mit Ihnen den Raum, den Sie bis hierher durchmessen haben. Und natürlich wünschen wir Ihnen für den neuen Raum, der vor Ihnen liegt, alles Gute!“

Vizepräsidentin Prof. Dr. Maike Andresen sprach den Absolventinnen und Absolventen gegenüber Glückwünsche der Universitätsleitung aus. Sie erinnerte an den Film Die Feuerzangenbowle, der in Bamberg gedreht worden war, und in dem ein einstmaliger Privatschüler im Mannesalter die Erfahrungen nachholt, die er als Pänneler an einer öffentlichen Schule versäumt hat. „Zweierlei Erfahrung ist wichtig für das Leben: Sie sollen einerseits etwas lernen, wovon Sie leben können, aber zugleich auch etwas, für das Sie leben können!“ Die Universität Bamberg lege Wert auf beides und Bamberg sei ein Ort, an dem beides möglich sei. Hier könne man ungestört gut lernen – und sich gleichzeitig persönlich entwickeln.

Ein Studium nach Neigung und Interessen

Die Masterabsolventin Lisa Krämer erinnerte in ihrer Rückschau an die ewige Spirale der Studienzeit – Lektüre, Arbeit, Fluchen, Wut, Konsolidierung, Euphorie – die einen immer wieder aufs Neue verzweifeln und doch am Ende auch immer wieder in Zuversicht weitermachen lasse. Sie sprach über die besonderen Merkmale eines geisteswissenschaftlichen Studiums, an dessen Beginn in der Regel zunächst eine Rechtfertigung stehe. „Wie soll man erklären, dass man eine Berufung gesucht hat, dass man Neigung und Interessen gefolgt ist?“ Geistes- und Kulturwissenschaften zu studieren, fördere vor allem Neugier, Begeisterungsfähigkeit, Beharrlichkeit und Ausdauer. Gerade die Unbestimmtheit dieser Wissenschaften sei es, die Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffne, wobei die konkreten Berufsziele „selten was mit Taxifahren zu tun haben“.

Krämer lobte das Engagement der Lehrenden und ihr Bemühen, berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Und zeichnete schließlich ein Bild wehmütiger Erinnerungen, das in naher Zukunft wohl alle teilen würden: ein Bier an der Unteren Brücke, Picknick im Hain, Schwoof im LiveClub, den Bamberger Weihnachtsmarkt…

Nach der feierlichen Zeugnisübergabe zogen die Absolventen und Gäste um ins Nebengebäude, wo Sekt und Häppchen bereit standen, und folgten Markus Behmers letztem Rat: „Seien Sie vorsichtig mit Alkohol und Drogen – aber feiern sie heute ordentlich!“

Hinweis

Diesen Text verfasste Monica Fröhlich für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.