An der Sache Sprache lernen (Promotionsvorhaben Carmen Archie)
Im Projekt ‚An der Sache Sprache lernen‘ wird untersucht, ob fachliches und fachdidaktisches Wissen sowie Handlungskompetenzen von Lehrkräften zur Gestaltung eines sprachsensiblen Sachunterrichts in einer Fortbildung aufgebaut werden können und das Konstrukt des sprachsensiblen Sachunterrichts erfasst werden kann.
Die Beherrschung der deutschen Sprache stellt in der Schule – wie in der gesamten Bildungsbiographie – eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen dar (Grießhaber, 2010, Tracy et al., 2010). In Untersuchungen zur Förderung von Schülern mit sprachlichen Defiziten zeigt sich, dass eine gezielte Förderung spezifischer sprachlicher Fertigkeiten zu deutlichen Lernerfolgen führen kann. In den Naturwissenschaften angewendete fachspezifische Methoden (beschreiben, vermuten, erklären und schlussfolgern), die das Ziel verfolgen Sachverhalte präzise, kontextunabhängig und abstrakt zu verbalisieren, greifen die sprachlichen Mittel der Bildungssprache (i. A. an Studien von Cummins, 1979) auf.
Diese fachdidaktischen Überlegungen und die Befunde auf Schülerebene lassen es als sinnvoll erscheinen, die Förderung bildungssprachlicher Mittel auch im Sachunterricht zu realisieren. Die Gestaltung eines sprachsensiblen Sachunterrichts setzt vielfältige fachliche und fachdidaktische Kompetenzen auf Seiten der Lehrkräfte voraus. Vor dem Hintergrund der Befundlage zu Lehrerkompetenzen in den Bereichen Spracherwerb/Feststellung des Sprachstandes (Tracy et al., 2010), förderdiagnostische Kompetenzen (Rank et al., 2010) sowie fachliches Hintergrundwissen und fachspezifisch-pädagogisches Wissen von Grundschullehrkräften in den Naturwissenschaften (Heran-Dörr, 2006; Appelton, 2007) wird mit der Fortbildung das Ziel verfolgt, die entsprechenden Kompetenzen der Lehrkräfte aufzubauen und zu vertiefen.
Davon ausgehend wird die Forschungsfrage aufgegriffen, inwieweit die Professionalisierung von Grundschullehrkräften zur Gestaltung eines Sprachsensiblen Sachunterrichts erweitert werden kann.
Leitung: Carmen Archie
Kooperationspartner: Prof. Dr. Astrid Rank (Universität Regensburg)
Prof. Dr. Partizia Noel (Professur Neuere deutsche Sprachwissenschaft, Universität Bamberg)
Poster(1.2 MB)