Gesund am Arbeitsplatz

Forschungsprojekt WiIPOD unterstützt universitäres Gesundheitsmanagement

Ein Bericht der Projektgruppe "WiIPOD@Uni Bamberg"

Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg hat sich zum Ziel gesetzt, ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzuführen. Für einen gelingenden Start hat Christina Stötzel, seit Januar 2014 verantwortlich für das Gesundheitsmanagement, mit dem Forschungsprojekt WiIPOD kooperiert.

Der Arbeitsalltag an einer Universität bringt es mit sich, dass die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den größten Teil des Tages im Sitzen vor dem Bildschirm verbringen. Unter dem Druck von Terminen und Abgabefristen bleibt oftmals einfach keine Zeit sich auch noch Gedanken über die eigene Gesundheit, vitaminreiche Ernährung oder Bewegung zwischendurch zu machen. Dies kann gesundheitliche Folgen haben: Stress, Verspannungen oder Rückenschmerzen gehören zum Arbeitsalltag – fast schon genau so wie E-Mails beantworten oder telefonieren.

An diesem Punkt kommt Dr. Christina Stötzel ins Spiel. Seit Januar 2014 ist sie als Stabsstelle der Kanzlerin für das universitäre Gesundheitsmanagement zuständig. Gemeinsam mit allen beteiligten Stellen an der Universität (z.B. dem Sportzentrum, der Projektgruppe Familiengerechte Hochschule, der Personalabteilung, dem Personalrat und verschiedenen Lehrstühlen) möchte sie die Rahmenbedingungen für gesundes Arbeiten an der Universität verbessern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch hilfreiche Impulse dahingehend unterstützen, mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen.

Aber wie lassen sich möglichst kreative Ansatzpunkte finden, die dieses Vorhaben unterstützen und das Gesundheitsbewusstsein der Beschäftigten steigern?

Das Forschungsprojekt WiIPOD

Unterstützung bei der Beantwortung dieser Frage kam vom Forschungsprojekt WiIPOD, das am Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik der Universität angesiedelt ist. Gemeinsam mit Kooperationspartnern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigen sich Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Astrid Schütz und ihr Team mit der Frage, wie Unternehmen und Organisationen ihre Innovativität, Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ausbauen können.
Hierfür erschließt WiIPOD die Potenziale von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich sozusagen „an der Grenze des Unternehmens“ befinden und damit wertvolle Impulsgeber in Innovationsprozessen angesichts des demografischen Wandels sein können. In dieser Personengruppe vereint das Forschungsprojekt Auszubildende, die das Unternehmen gerade betreten haben, junge Eltern, die aufgrund von Elternzeit das Unternehmen für einen bestimmten Zeitraum verlassen, und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ruhestand, die das Unternehmen bereits verlassen haben. Diese Personen werden im Rahmen von WiIPOD als „Grenzinnovatoren“ bezeichnet. Sie verbinden hohe Erfahrungsschätze mit neuen Denkansätzen – ein idealer Nährboden für Innovationen.

WiIPOD-Workshops liefern erste Erkenntnisse

Genau diesen Nährboden hat Christina Stötzel genutzt. Zusammen mit Expertinnen und Experten der Universität entwickelte sie unter Moderation des WiIPOD-Teams spezifische Fragestellungen, für die kreative Lösungen gefunden werden sollten: Welche Informationen soll das Gesundheitsmanagement überhaupt kommunizieren? Wie kommuniziert man gesundheitsförderliche Maßnahmen so, dass sie zum Mitmachen motivieren?

Um Antworten zu finden wurden universitäre Grenzinnovatoren dazu eingeladen im Zuge eines dreitägigen „WiIPOD @ Uni Bamberg“-Workshops diese Fragestellungen zu bearbeiten. Das Besondere an der freiwillig entstandenen Gruppe: Niemand hatte zuvor in seiner täglichen Arbeit mit dem Thema Gesundheit zu tun und alle entstammen verschiedensten Tätigkeitsfeldern: ein Professor, eine Lehrstuhlsekretärin, zwei wissenschaftliche Angestellte, ein ehemaliger Dezernatsleiter sowie Mitarbeiterinnen der Studierendenkanzlei, der Frauenbeauftragten, der Personalabteilung und der Abteilung Planung, Controlling und Qualitätsmanagement.

Erste Umsetzungsergebnisse bereits sichtbar

An drei Tagen im Zeitraum von April bis Mai 2014 hat die Gruppe aus Grenzinnovatoren mit Hilfe kreativer Methoden  gemeinsam Ideen für die Kommunikation des Gesundheitsmanagements an der Universität Bamberg generiert und ausgearbeitet. Eine imaginäre Reise durch den eigenen Arbeitsalltag offenbarte beispielsweise, dass sich selbst in einem vollgepackten Arbeitsalltag kurze Wartezeiten und Leerlaufphasen ergeben, in denen die Aufmerksamkeit auf das Thema Gesundheit gelenkt werden könnte. Der Schwerpunkt des Workshops lag allerdings darin, das schon vorhandene Gesundheitsangebot zu strukturieren und Ergänzungsbedarfe zu identifizieren. Darauf aufbauend haben die Grenzinnovatoren zentrale Themenbereiche des universitären Gesundheitsmanagement herausgearbeitet, die die Basis für eine eigene Webseite bilden. Unter Zuhilfenahme entsprechender Gestaltungstools erstellte die Gruppe anschließend einen „Rohbauplan“ für den Internetaufritt. Erste Ergebnisse zur Umsetzung sind bereits unter https://www.uni-bamberg.de/gesund/ sichtbar.

Forschungsprojekt WiIPOD