Intensives Deutschlernen in der Sommerschule für ukrainische Schüler:innen in Bamberg
Viele geflüchtete Schüler:innen sind ab Beginn des Schuljahres 2022/2023 schulpflichtig. Eine gute sprachliche Vorbereitung hilft, den Übergang in die deutsche Schule zu erleichtern.
In der zweiten Hälfte der Sommerferien 2022 wurde deshalb in Bamberg eine Sommerschule angeboten. Die Kinder und Jugendlichen konnten hier ihre sprachlichen Kompetenzen weiter ausbauen und wurden gezielt auf das neue Schuljahr vorbereitet. Sie knüpften zudem Sozialkontakte und lernten die neue Umgebung bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten besser kennenlernen.
Informationen:
Kosten: keine
Dauer: 15. August bis 2. September + Vorbereitungstag am 12. August
Zeit: immer 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr (Sekundarstufe I/II) und 16:30 (Primarstufe)
Ort: Pestalozzi-Schule in Bamberg, Pestalozzi-Straße 10
Für wen? Ukrainische Schülerinnen und Schüler jeden Alters
Lehrkräfte: Erfahrene Lehrer:innen des Deutschen als Fremd-/Zweitsprache
Ablauf: Deutschunterricht (vormittags) + mittags/nachmittags Vertiefung mit studentischen Tutor:innen sowie Freizeitprogramm.
Als sich das Ende des Schuljahres 2021/2022 näherte und viele geflüchtete Schüler:innen aus der Ukraine in Willkommensgruppen der Stadt Bamberg vor dem Ausblick standen, im kommenden Schuljahr weiterhin in sogenannte "Brückenklassen" zu gehen, kamen die Kooperationspartner:innen auf die gemeinsame Idee, die Zeit der Sommerferien zu nutzen, um den Schüler:innen aus der Ukraine eine intensive Vorbereitung auf den Schulstart im Herbst zu bereiten. Die Planungsphase begann mit der Such eines geeigneten Ortes zur Ausrichtung der Sommerschule für rund 100 Schüler:innen. Zu dieser Zeit gab es noch keine konkreten Angaben zu den im kommenden Schuljahr schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen, weshalb zunächst an den Zahlen der sich bereits in Willkommensgruppen befindlichen Schüler:innen orientiert wurde. Mit dem Angebot der Stadt Bamberg, die Pestalozzischule für den Zeitraum der Sommerschule nutzen zu dürfen, konnte die Planungsphase des Programms beginnen. Die Akquise geeigneter Lehrkräfte und Tutor:innen fand über Ausschreibungen statt, die an die örtlichen Sprachinstitute, dem Sprachenzentrum der Universität und freien Trägern der Stadt bamberg verteilt wurde. Die Tutor:innen für die Vertiefungs- und Binnendifferenzierungsphasen wurden über die Verteiler der Lehramts- und Daf-Studiengänge gesucht. In kurzer Zeit konnten so vier Lehrkräfte und weitere sechs Tutor:innen für den Unterricht gewonnen werden. Im Vorfeld trat der Verein freund statt fremd e.V. mit den Koordinator:innen in Kontakt, um mit einem geplanten Freizeitangebot das Programm zu vervollständigen. Alle Beteiligten investierten in kürzester Zeit viel Energie in das gemeinsame Projekt, sodass am Ende ein Tagesprogramm mit DaF-Unterrichtseinheiten in vier Gruppen auf zwei Niveau- und in drei Altersstufen, eine Mittagsverpflegung und ein ausdifferenziertes Freizeitprogramm für alle Altersgruppen mit Ausflügen, Sportaktivitäten, kreativen Angeboten und vielerlei Lernanregungen entstand.
Zur Koordination und Kommunikation waren Sprachmittler:innen vom Verein Freundschaft kennt keine Grenzen e.V. und freund statt fremd e.V. sowohl als Ansprechpartner:innen für Lehrkräfte, Eltern, Kinder und Ehrenamtlichen ganztags im Einsatz.
In der Sommerschule wurde in allen Gruppen besonders viel Wert auf die Vermittlung von handlungsorientierten Inhalten gelegt, sodass die Schüler:innen sich im neuen Umfeld und in der Schule zukünftig mit Lehrkräften und ihren Mitschüler:innen verständigen konnten. Außerdem wurden sprachliche Inhalte aus den Sachfächern HSU, Mathematik, Kunst, Geografie, Geschichte oder Sozialkunde vermittelt, um auch hier fachsensibel auf den Regelunterricht vorzubereiten.
Im Freizeitangebot konnten die Schüler:innen unter anderem Sport in der anliegenden Turnhalle oder auf dem Fußballplatz treiben, einer Lesung vom Sams Autor Paul Maar lauschen, sich kreativ bei Bastel- oder Malangeboten betätigen, verschiedene Ausflüge zum Bauernhof, ins Kino oder in die Hüttenstadt mitmachen, aber auch einen Workshop zur Stressreduktion mitmachen oder einen Fotoworkshop besuchen
Zum Abschluss der dreiwöchigen Sommerschule kamen Vertreter:innen der jeweiligen Förderer, Eltern und Verwandte, alle Beteiligten der Koordination und natürlich die Schüler:innen zu einer Abschlussveranstaltung in der Aula zusammen. Dazu hatte sich jede Gruppe im Vorfeld einen kurzen Beitrag mit ihrer jeweiligen Lehrkraft überlegt, der auf der Veranstaltung gezeigt wurde. Die Schüler:innen konnten dort zeigen, was sie im Laufe der Sommerschule gelernt hatten.
Die Sommerschule wurde in Kooperation der Professur Deutsche Sprachwissenschaft/Deutsch als Fremdsprache, des Vereins „Freundschaft kennt keine Grenzen“ (Projektleitung: Wolfgang Schubert), freund statt fremd e.V. und der CariThek durchgeführt.
https://www.freundschaftkkgrenzen.com/
Wir danken der Stadt Bamberg, dem Rotary Club Bamberg und der Joseph-Stiftung für ihre großzügige Unterstützung.






