"Theorie und Praxis des DaF-Unterrichts: Chancen und Herausforderungen im Angesicht des demographischen Wandels" (TuPDaF)

Die Fortbildung fand am 20. und 21. Mai 2016 an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg statt.

Angesichts der seit kurzem extrem steigenden Zahl von Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, nehmen die Nachfrage nach und die Teilnahme an DaF-Kursen in den diversen Institutionen, aber auch die Nachfrage nach Weiterbildung in DaF seitens der bereits praktizierenden Lehrenden zu. Die angebotenen DaF-Kurse sollen die KursteilnehmerInnen dabei in die Lage versetzen, sich privat wie beruflich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Allerdings müssen sich sowohl Lehrende als auch die anbietenden Institutionen Herausforderungen verschiedenster Art stellen. Erstens bestehen die Klassen meistens aus sehr heterogenen Zielgruppen bezüglich Bildungsniveaus, Erstsprache, Fremdsprachenkenntnisse (L3) und Lernziele, was die Unterrichtsdurchführung erschwert. Zweitens gibt es ein Problem hinsichtlich der Materialien und Medien: Zum einen sind aufgrund der o.g. Heterogenität der Zielgruppen die Standards des Rahmencurriculums für DaZ anhand der in den Institutionen vorliegenden Materialien und Medien schwer umsetzbar. Zum anderen fehlt es vielen Institutionen an geeigneten Materialien, sodass die Lehrenden auf selbst entwickelte Materialien angewiesen sind. Drittens liegen bislang wenige Studien über Flüchtlinge und die Rahmenbedingungen vor, unter denen sie nach Deutschland gekommen sind und hier leben. Außerdem ist das Zuwanderungs- und Asylgesetz kein Gegenstand der DaF-Lehrerbildung. Daraus ergibt sich ein rudimentäres Wissen über die Zielgruppe seitens der Lehrenden, was ihre Arbeit erheblich beeinträchtigt. Schließlich hat es das lehrende Personal in den Kursen mit einer Diversität zu tun, deren Potenziale sich ihnen nicht immer erschließen. Das sind bspw. der positive Einfluss der Erstsprache auf den Fremdsprachenerwerbsprozess, die Motivation der Lernenden mit Zuwanderungsgeschichte durch die Wertschätzung ihrer Person, die Förderung der sozialen Kompetenz durch Perspektivenwechsel sowie der Freiraum für die Entdeckung einer neuen Kultur. Der kompetente Umgang mit diesen unschätzbaren Potenzialen leistet jedoch einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Lernenden im DaF-Unterricht.

Ziel der Fortbildung

Ziel der Fortbildung ist es, durch Plenarvorträge und Workshops zu verschiedenen Themenbereichen aktuelle Tendenzen und Entwicklungen in der Methodik der DaF-Vermittlung zu beleuchten und kritisch zu reflektieren. Aber auch Diskussionen zu deren Konsequenzen für ihre Tragfähigkeit in der Praxis des DaF-Unterrichts sollen angeregt werden.

Darüber hinaus soll ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen den Referentinnen und Referenten und den teilnehmenden DaF-Lehrenden bzw. Akteuren in der Sprachförderung für fremdsprachige Lernende gefördert werden, um den Anforderungen der DaF-Kurse für diese Zielgruppen nachhaltig gerecht zu werden. So haben qualifizierte und nicht qualifizierte DaF-Lehrende die Möglichkeit, ihre praxisorientierten Beobachtungen und in den DaF-Kursen gesammelten Erfahrungen wissenschaftlich, theoretisch und kritisch zu reflektieren und neue Impulse für die Optimierung ihrer Lehrtätigkeit zu erwerben. Die Professur für deutsche Sprachwissenschaft / DaF plant, ihre künftigen Lehrangebote daran und an die Bedürfnisse der KursteilnehmerInnen anzupassen und entsprechend auszubauen. Die Fortbildung sieht ihre Funktion auch in der Formation von Multiplikatoren.

Zielgruppe der Teilnehmer

Die Veranstaltung richtet sich an den Nachwuchs des Faches Deutsch als Fremdsprache, aber vor allem auch an bereits qualifizierte und nicht qualifizierte DaF-Lehrende und interessierte Lehrende anderer Fächer wie der Wirtschaftspädagogik und/oder unterschiedlicher Schulformen wie bspw. der berufsbildenden Schulen.

Sponsoren

Ernst Klett Verlag GmbH

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Hueber Verlag GmbH & Co KG

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