Patricia Achter/Universität Bamberg

Andriatiana Ranjakasoa beriet Yunjing Ning beim Verfassen ihrer Masterarbeit.

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Catherine Irvine, Donald Watson, Ulrike Friedrich und Andriatiana Ranjakasoa (v.l.n.r.) bieten neben persönlichen Sprechstunden auch regelmäßige Kurse und Workshops an.

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Yunjing Ning profitierte als Nicht-Muttersprachlerin von der persönlichen Beratung.

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Das Angebot der Schreibwerkstatt auf einen Blick: Hilfe und Tipps rund um den Schreibprozess wissenschaftlicher Texte.

- Julia Dreßen

Fremdsprachige Texte schreiben

Sprachenzentrum bietet Beratung für Studierende an

Texte gut strukturieren, wissenschaftliche Standards einhalten, Zitiertechniken richtig einsetzen – all das ist gar nicht so einfach. Deshalb unterstützt das Sprachenzentrum der Universität Bamberg bereits seit einigen Jahren Studierende beim Verfassen ihrer wissenschaftlichen Arbeiten. Zum Beispiel engagiert es sich bei der Langen Nacht der Studienarbeiten: Seit 2015 bietet es einmal im Jahr zusammen mit der Universitätsbibliothek, dem Rechenzentrum, dem Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur sowie dem Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft Workshops zum wissenschaftlichen Schreiben an. Aber auch im Februar 2018 bei der dritten Woche der jungen Forschung, die sich speziell an den wissenschaftlichen Nachwuchs richtet, war das Sprachenzentrum mit dem Workshop Writing Research English vertreten.

Schreibwerkstatt hilft bei Englisch, Französisch und Deutsch als Fremdsprache

Vielen Studierenden ist die Schreibwerkstatt des Sprachenzentrums noch nicht bekannt, die es seit 2016 gibt. In entspannter Atmosphäre beraten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Studierende oder Doktoranden, die Texte in den Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch als Fremdsprache schreiben. Dabei kann es sich um Exposés, Aufsätze, Handouts, Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten handeln. „Ursprünglich haben wir die Beratung als Internationalisierungsmaßnahme zur Nachwuchsförderung in der Forschung speziell für Masterstudierende und Promovierende ins Leben gerufen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass auch Bachelorstudierende von der Schreibwerkstatt profitieren, weshalb wir das Angebot ausgeweitet haben“, erklärt Christine Drakew, Geschäftsführerin des Sprachenzentrums und Initiatorin der Schreibwerkstatt.

Drei Tipps fürs Schreiben

Die Schreibwerkstatt besteht aus drei Säulen: Erstens gibt es regelmäßige Kurse, in denen Dozentinnen und Dozenten allgemeine Tipps für die Texterstellung geben. Zweitens arbeiten sie in Workshops mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gezielt an ihren wissenschaftlichen Texten. Und drittens werden Interessierte individuell beraten. In diesen persönlichen Sprechstunden erhalten die Studierenden und Promovierenden auf Grundlage ihres mitgebrachten Textauszuges oder -entwurfs eine umfassende Beratung: Sie erfahren zum einen, wie sie bestimmte Textabschnitte formulieren können, beispielsweise Einleitung oder Schluss. Zum anderen stehen Satzstruktur, Wortstellung und Zitiertechnik im Fokus.

„Ganz allgemein geben wir in unserer Beratung drei Tipps für das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten: Zunächst ist es wichtig, sich einen Zeit- und Schreibplan aufzustellen. Als nächstes formuliert man konkrete Fragen, die im Rahmen der Arbeit beantwortet werden sollen. Und dann sollte natürlich auch für eine angenehme Arbeitsatmosphäre gesorgt werden, in der es sich gut arbeiten lässt“, erklärt Donald Watson, Lektor für Englisch der Fakultät Humanwissenschaften und IT-Englisch am Sprachenzentrum. Er ist neben Catherine Irvine, Ulrike Friedrich und Dr. Andriatiana Ranjakasoa einer der Ansprechpartnerinnen und -partner der Schreibwerkstatt.

Der richtige Zeitpunkt für Sprechstunden

Für die Beratung bieten sich unterschiedliche Zeitpunkte an: Diejenigen, die von Anfang an eine konkrete Struktur benötigen, sollten einen Termin zu Beginn der Arbeit vereinbaren. Für diejenigen, die gerne zunächst mit dem Schreiben beginnen, ist eine Sprechstunde zu einem späteren Zeitpunkt denkbar. Christine Drakew weist zudem darauf hin, dass prinzipiell mehr als ein Termin möglich ist: „Uns ist vor allem wichtig, dass sich die Teilnehmenden vorab klarmachen, was sie sich von der Beratung erhoffen und wie wir ihnen am besten weiterhelfen können.“ Beispielsweise schickte Yunjing Ning aus China vorab ein fünfseitiges Exposé ihrer Masterarbeit an Andriatiana Ranjakasoa. Er besprach mit der Studentin der Deutschen Sprachwissenschaft die Struktur des Textes, die Grammatik und ihre Literaturliste. „Als Nicht-Muttersprachlerin hier in Deutschland hat mir die professionelle Beratung sehr geholfen, Fortschritte im Schreiben zu machen“, meint sie im Nachhinein. „Meine Masterarbeit soll schließlich verständlich und logisch sein.“ Andriatiana Ranjakasoa beantwortete ihre Fragen vor und während des Schreibens. Eine Rechtschreibkorrektur, inhaltliche Unterstützung oder die Gesamtkorrektur der fertigen Masterarbeit beinhaltet die Beratung hingegen nicht.

Intensive Werbung für die Schreibwerkstatt

Bislang nutzten vor allem Angehörige der Fakultäten Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Humanwissenschaften die Beratung des Sprachenzentrums. „Wir möchten nun die Werbung intensivieren und in den Kursen systematisch über die Schreibwerkstatt informieren“, sagt Christine Drakew. Und Donald Watson ergänzt: „Wir freuen uns über die stetig zunehmende Zahl Interessierter, besonders für die Beratung in den Sprachen Englisch und Deutsch als Fremdsprache, und möchten das Angebot, das sich aktuell noch im Aufbau befindet, unter Berücksichtigung der Studierendenbedürfnisse weiter ausbauen.“ Die vier Beraterinnen und Berater ermitteln regelmäßig im Austausch mit den Studierenden, wie sie die Schreibwerkstatt auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen können und sind offen für Vorschläge und Wünsche der Teilnehmenden. Auch Beratungen für andere Sprachen sind daher in Zukunft denkbar, wenn die Nachfrage besteht.