Vom Finden und Erfinden dreier Generationen

Natascha Würzbach liest an der Universität Bamberg

Als „Balanceakt zwischen Fakt und Fiktion“ beschreibt die Autorin Natascha Würzbach ihr jüngstes Werk „Das magische Tintenfass. Fast ein Roman“. Darin setzt sie sich mit ihren jüdischen Wurzeln auseinander, von deren Existenz sie erst nach dem Tod ihrer Eltern erfuhr. Am Donnerstag, 31. Januar 2019, ist Natascha Würzbach an der Universität Bamberg zu Gast, um Passagen aus ihrem Buch zu lesen. Die öffentliche Lesung beginnt bei freiem Eintritt um 18.15 Uhr im Raum 00.25, An der Universität 2.

Aus einem alten Schreiben der Reichsstelle für Sippenforschung aus dem Jahr 1939 erfuhr die Autorin von der jüdischen Herkunft ihres verstorbenen Vaters. Für Natascha Würzbach, Literaturwissenschaftlerin und Literatin, war das der Auslöser dafür, sich forschend und fantasievoll auf die Suche nach ihren Vorfahren zu begeben: Durch Recherche und Erzählung findet und erfindet die Autorin das Leben dreier Generationen ihrer deutsch-jüdischen Familie während des Kaiserreichs, der Weimarer Republik und der Nazizeit. In ihrem Streben nach Anpassung erleben die Romanfiguren ihre jüdische Identität konfliktreich und auf unterschiedliche Weise: Die Geschichten über sie handeln von Zauberei, skandalösem Lebenswandel und Heiratsschwindel bis hin zu den alltäglichen und existenziellen Schrecken, die der Judenhass während der NS-Zeit hervorbringt. Die dokumentarisch-literarische Annäherung an ihre Familie legt Natascha Würzbach im Buch offen.

Natascha Würzbach wurde 1933 in München geboren und war bis 1999 Professorin für englische Literatur an der Universität zu Köln. Ab den 1980er Jahren widmete sie sich neben ihrer wissenschaftlichen Karriere zunehmend der eigenen schriftstellerischen Tätigkeit. Veranstaltet wird der literarische Abend vom Lehrstuhl für Britische Kultur, dem Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft sowie der Professur für Anglistische und Amerikanistische Kulturwissenschaft. Die Lesung ist außerdem Teil der ersten von drei Vortragsreihen der Universität Bamberg, die 2019 im Rahmen der christlich-jüdischen „Woche der Brüderlichkeit“ stattfinden.

Weitere Informationen zur Woche der Brüderlichkeit unter: www.uni-bamberg.de/judaistik/forschung/veranstaltungen

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