Linda (links) kämpft Karate mit Faustschützern (Foto: privat)

Geistige Stärke und gute Technik sind beim Kämpfen gefordert (Foto: Freyja Ebner)

Erfolgreiche Karateka und Masterstudentin: Studium und Sport ergänzen sich bei Linda hervorragend (Foto: Freyja Ebner)

Erfolg ist Kopfsache

Karateka Linda Marie Kerner trat bei den Europäischen Hochschulmeisterschaften an

Karate fängt im Kopf an. Die ersten Sekunden vor dem Kampf entscheiden über Sieg oder Niederlage. „Willst Du gewinnen oder gibst Du dem Gegner die Chance, Dich zu besiegen?“ erklärt Linda Marie Kerner. Seit dem SS 2012 studiert sie an der Universität Bamberg den Master Betriebswirtschaftslehre und ist nebenbei eine sehr erfolgreiche Karateka. In den letzten Jahren erreichte sie bei Wettkämpfen immer wieder die oberen Plätze: So wurde sie unter anderem baden-württembergische Meisterin 2010 und bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften erlangte sie 2013 den 1. Platz! Nun durfte sie im Juli bei den Europäischen Hochschulmeisterschaften im Karate in Budapest antreten. Diese Teilnahme allein ist ein großer Erfolg für die Universität Bamberg und natürlich für Linda selbst.

Unterstützung von der Universität

Linda kam wegen ihres Masterstudiums nach Bamberg. Dass die Universität Bamberg Partnerhochschule des Spitzensports ist, war nicht ausschlaggebend, ist für Linda aber sehr förderlich. Diese Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband hat zum Ziel, Spitzenathleten bei der Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport auf organisatorischer Ebene zu unterstützen. Bei allen Fragen rund um dieses Thema stehen Waltraud Großmann, Susanne Wehner und Prof. Dr. Stefan Voll vom Universitätssportzentrum Linda jederzeit zur Verfügung. So übernimmt beispielsweise die Universität die Registrierung für die Hochschulmeisterschaften sowie die Unterkunftskosten, Startgebühren und die Anreise. „Bisher hat immer alles reibungslos funktioniert“, bilanziert Linda die positive Unterstützung. Diese erhält sie außerdem dadurch, dass sie die Räumlichkeiten des Universitätssportzentrums kostenlos zum Trainieren nutzen kann. So trainiert sie fast täglich, meist alleine zwischen den Seminaren und Vorlesungen: mal morgens um 8 Uhr, bevor die Uni losgeht, mal nach 18 Uhr. Vor allem Sprints, Seilspringen und die Technik vor dem Spiegel stehen bei ihren Trainingseinheiten an.

Einziger Wermutstropfen für sie ist die Tatsache, dass sie in Bamberg keine Möglichkeit hat, an einem Partner die Reaktionsschulung zu trainieren. Aber gerade das Reagieren auf die Bewegungen des Gegenübers macht einen Karate-Wettkampf aus. Deswegen fährt Linda fast jedes Wochenende nach Kirchheim/Teck bei Stuttgart, wo sie sich in ihrem Heimatverein unter Aufsicht ihres Trainers auf die Wettkämpfe vorbereitet. Linda kämpft übrigens Shotokan Karate, zu Deutsch mit der leeren Hand, also ohne Waffen. Bei ihren Wettkämpfen tritt sie mit Faustschützern gegen einen Partner in 2 Minuten an, im Fachjargon nennt man diese Disziplin Kumite.

Durch Sport fürs Studium lernen

„Präzise planen, Deadlines setzen und halten sowie die eigene Leistungsfähigkeit realistisch einschätzen – diese Devisen helfen mir sowohl den Erfolg des körperlichen Trainings als auch den des Studiums zu befördern“, so Linda. Die 25-jährige setzt auf frühzeitige Vorbereitung und stetes Dranbleiben bereits während des Semesters. Dabei bieten die täglichen Trainingseinheiten einen hervorragenden Ausgleich zur Klausurvorbereitung und helfen nicht selten über Motivationslöcher oder Schreibblockaden hinweg. Bisher kollidieren daher Training und Studium nicht. Im Falle eines Falles würde das Universitätssportzentrum für Lösungsgespräche mit Professoren zur Verfügung stehen, aber in Lindas Fall war das bisher nicht nötig. Linda folgt dem Prinzip „Zuerst das Studium, dann der Sport“. So sucht sie sich die Wettkämpfe nach dem Semesterplan aus, nicht umgekehrt.

Der Sport hilft ihr aber auch zur Bewältigung ihres BWL-Studiums. „Durch das Karate und vor allem das alleinige Training in Bamberg habe ich gelernt, mich selbst zu motivieren“, erklärt Linda. Das Besiegen des inneren Schweinehundes helfe ihr nun auch im Studium. „Sich aufraffen, zielorientiert lernen, auf einen Termin hinarbeiten, sich konzentrieren – das trifft alles auf das Karate und auch das Studium zu“, so Linda. Vor einem größeren Publikum zu sprechen oder Präsentationen zu halten, bereiten ihr dank der Wettkämpfe und des mentalen Trainings keinerlei Probleme. Aktuell schreibt sie ihre Masterarbeit über den Luxusgüterkonsum in China. Vielleicht hat sie das Thema unbewusst wegen des Asienbezugs gewählt? Eine Gemeinsamkeit gibt es auf jeden Fall: „Luxus entsteht im Kopf“, erklärt Linda. So wie der Sieg im Karate…

Hinweis

Diesen Text verfasste für die Pressestelle der Universität Bamberg
Freyja Ebner
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