Das 9. Europäische Doktorandenseminar in Economics fand dieses Jahr in Budapest statt (Foto: Montage gabivali/stock.xchng und Maix/WikipediaCommons).

Gábor Péceli, Rektor der Universität Budapest, (stehend) begrüßt seine Gäste (v.l.n.r.: Heinz-Dieter Wenzel, die deutsche Botschafterin in Ungarn Dorothee Janetzke-Wenzel, Godehard Ruppert, der albanische Botschafter in Ungarn Florian Nova sowie Ádám Török (Foto: Lehrstuhl VWL/Finanzwissenschaft).

- Tanja Eisenach

Gemeinsam und international promovieren

Erfolge des Bologna-Prozesses zeigen sich im Europäischen Doktorandenseminar Economics

Internationalisierung ist für die Universität Bamberg schon seit langem ein wichtiges Profilelement. Der Lehrstuhl für VWL, insbesondere Finanzwissenschaft der Universität Bamberg, hat sich dieses Ziel zum Programm gemacht. Gemeinsam mit Kollegen der Universitäten Budapest, Sarajevo, Tetovo und Tirana rief er bereits vor acht Jahren ein Europäisches Doktorandenseminar (EDS) in Economics ins Leben, das in diesem Jahr vom 2. bis 9. September mit sieben Universitäten aus fünf Ländern in Budapest stattfand.

Promovieren im stillen Kämmerlein? Das muss nun wahrlich nicht mehr sein, dachten sich Prof. Dr. Heinz-Dieter Wenzel vom Lehrstuhl für VWL, insbesondere Finanzwissenschaft der Universität Bamberg, Prof. Dr. Dietmar Meyer (Universität Budapest) und Prof. Dr. Dhori Kule (Universität Tirana). Deshalb haben sie gemeinsam das Europäische Doktorandenseminar (EDS) in Economics gegründet.

Das Projekt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt und ist Teil seines Programms „Akademischer Neuaufbau Südosteuropa“, das seit dem Jahr 1999 vom Auswärtigen Amt im Rahmen des deutschen Beitrags zum „Stabilitätspakt für Südosteuropa“ gefördert wird.

Wissenschaftliche Diskussionen und persönliche Begegnungen

„Ziel dieses Projektes ist es, den wissenschaftlichen Austausch europäischer Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften zu fördern“, erläutert Heinz-Dieter Wenzel. Dazu organisieren die Veranstalter jährlich einen Workshop, der den Teilnehmern die Möglichkeit bietet, den Themenbereich ihres Dissertationsvorhabens zur Diskussion zu stellen. 

Das diesjährige und mittlerweile neunte Doktorandenseminar (EDS 9) fand vom 2. September bis 9. September an der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest statt – und bot nicht nur viel Raum für wissenschaftliche Diskussionen, sondern auch für persönliche Begegnungen. Schließlich hatte sich hoher Besuch angesagt: Dorothee Janetzke-Wenzel, deutsche Botschafterin in Ungarn und Florian Nova, albanischer Botschafter in Ungarn, informierten sich vor Ort über das außergewöhnliche Projekt und eröffneten gemeinsam mit dem Rektor der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest in einem Festakt die Veranstaltung. Auf Einladung der Deutschen Botschafterin konnten sich die Seminarteilnehmer am Eröffnungsabend im Garten der Residenz bei einem Buffet Dinner auf das umfangreiche Seminarprogramm einstimmen.

EDS ist wichtig und zukunftsweisend

Auch Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert nahm an dem Treffen teil und unterstrich in seiner Eröffnungsrede sowohl die akademische und politische Relevanz von EDS als auch die Bedeutung des Bologna-Prozesses für das Gelingen dieses Projekts. „VWL war mit dem Studiengang European Economic Studies (EES) das erste Fach in Bamberg, das komplett auf das Bachelor/Master-System umgestellt wurde. Der Bologna-Prozess hat erleichtert, dass dieser Studiengang zum Vorbild für eine Reihe von Studiengängen in Ländern wurde, die nun einen etwa zwanzigjährigen Prozess gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Transformationen hinter sich haben.“

Die Phase der Promotion erhält bei dem nunmehr seit 10 Jahren laufenden Bologna-Prozess eine ganz besondere Bedeutung, ist sie doch die entscheidende für den akademischen Nachwuchs. Projekte wie EDS seien daher von außerordentlicher Relevanz, führte Ruppert weiter aus. Denn „mit Blick auf die Transformations- und Neugestaltungsprozesse in Ost- und Südosteuropa wird es auf diese Klientel entscheidend ankommen. Deshalb ist das EDS eine so wichtige und zukunftsweisende Einrichtung.“