„Auf den Eichen wachsen die besten Schinken“

Ausstellung des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie

Die Eiche steht für Stärke und Schutz, für Standhaftigkeit und Heldentum. Als Symbol begegnen wir Eicheln und Eichenlaub auf Münzen, Wappen, Orden und Rangabzeichen. Auch in Ortsnamen, Sprichwörtern und Redensarten stoßen wir immer wieder auf die Eiche. Und ihre Ressourcen weiß der Mensch für verschiedenste Zwecke – von der Schweinemast bis zur Kaffeeproduktion – zu nutzen. Die Spuren des Eichenbaums in der deutschen Kultur zeichnet der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie an der Universität Bamberg im Sommersemester 2018 in der Ausstellung „Auf den Eichen wachsen die besten Schinken“ nach. Die Ausstellungsstücke füllen zwei Vitrinen im Zweiten Obergeschoss des Hochzeithauses, Am Kranen 12.

Mit Exponaten, Fotografien, Kunstdrucken und Sammelstücken aus dem Wald verfolgt die Präsentation die historisch-kulturelle Symbolik der Eiche und ihren Wandel. „Ideengeschichtliche Forschungen zeigen, dass die Eiche seit Ende des 18. Jahrhunderts als heroisch-männliches Zeichen gilt, beispielsweise waren die Maler der Romantik von der Standhaftigkeit der tausendjährigen Eichen fasziniert“, erklärt Dr. Inge Weid, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie und Organisatorin der Ausstellung. Diese kulturelle Bedeutung des Baumes reicht bis ins 20. Jahrhundert. So bekam bei der Olympiade 1936 jeder Goldmedaillengewinner ein Eichenbäumchen überreicht. Später, in den 1980er Jahren wurde die kranke Eiche zum Sinnbild der Umweltzerstörung.

Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erfahren darüber hinaus auch ganz praktische Dinge über die Verwertung der Eiche und ihrer Rohstoffe im Laufe der Geschichte. Beispielsweise dienten Eicheln der Fütterung von Schweinen, da deren Fleisch so als qualitativ hochwertiger galt, oder sie ersetzten in Notzeiten Kaffee und Mehl. Sammelstücke aus dem Wald weisen auf die botanischen Besonderheiten der Baumart hin und veranschaulichen die Herstellung der verschiedenen Eichenprodukte. Interessierte können die Präsentation noch bis zum 13. Juli von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr bei freiem Eintritt besuchen.

Bild: Eine Ausstellung an der Universität Bamberg widmet sich der Eiche als Symbol und Rohstofflieferantin, beispielsweise der Galltinte.(2.3 MB)
Quelle: Mirjam Schmitt/Universität Bamberg

Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:

Kontakt für inhaltliche Rückfragen:
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer
Inhaberin des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie
Tel.: 0951/863-2328
heidrun.alzheimer(at)uni-bamberg.de

Medienkontakt:
Tanja Eisenach
Pressereferentin/Leitung Pressestelle
Tel.: 0951/863-1023
presse(at)uni-bamberg.de