Die Beteiligten und Stipendiaten des BayBIDS-Projektes (Bild: Monica Fröhlich).

- Marion Echle

Brücke zwischen Unis und Auslandsschulen

Erstes BayBIDS-Netzwerktreffen in Bamberg

Die Absolventen deutscher Schulen im Ausland bringen hervorragende Sprachkenntnisse und ein hohes Leistungsniveau mit. Um mehr Absolventen dieser Einrichtungen an bayerische Universitäten zu holen, gibt es BayBIDS. In Bamberg fand jetzt das erste Treffen statt.

BayBIDS steht für die Bayerische Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen. Sie wird unterstützt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), Universität Bayern e.V. und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Durch das Projekt soll die Zusammenarbeit zwischen deutschen Auslands- und Sprachdiplomschulen auf der einen und den bayerischen Universitäten auf der anderen Seite gefördert werden. Die Universitäten in Bayern haben sich dafür zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um gemeinsam mehr Absolventen der beiden Schultypen als bisher für ein Studium in Bayern zu gewinnen.

Die neu gegründete Geschäftsstelle BayBIDS befindet sich seit dem 1. Juli 2008 an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Am 20.11. fand nun ein erstes Netzwerktreffen in Bamberg statt. Eingeladen waren neben den BayBIDS-Stipendiaten der Bayerischen Universitäten auch die Ansprechpartner in den Akademischen Auslandsämtern sowie weitere an BayBIDS beteiligte Personen.

Der Präsident der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, begrüßte die Gäste in Bamberg und betonte, wie wichtig der internationale Austausch für die bayerischen Universitäten und insbesondere auch die Otto-Friedrich-Universität Bamberg ist.

Gegenseitiger Austausch

Marion Echle vom Akademischen Auslandsamt der Universität Bamberg, die die Leitung der Geschäftstelle übernommen hat, berichtete über die ersten Ergebnisse des BayBIDS-Projektes und erklärte weitere Schritte für das neue Jahr: Insgesamt wurden 13 Stipendiaten für das Studienjahr 2008/2009 gefördert, die ihren Schulabschluss an einer Deutschen Auslands- oder Partnerschule absolviert haben und jetzt an einer der bayerischen Universitäten studieren. Sie kommen aus Bolivien, Ecuador, Bulgarien, Georgien, Rumänien, Ungarn und der Türkei. Eine Konzentration auf Lateinamerika sowie Mittel-, Ost- und Südosteuropa ist deutlich zu erkennen.

Vertreter der Bayerischen Universitäten haben im Gegenzug bereits Deutsche Auslandsschulen besucht, um dort intensiver über ein Studium in Bayern zu informieren. An Schulen in Ecuador, Ungarn, Chile, den USA und China gab es bereits entsprechende Veranstaltungen. Auch im nächsten Jahr werden wieder Stipendien an geeignete Absolventen Deutscher Schulen vergeben und Besuche an Schulen sind ebenfalls wieder eingeplant.

In einem Vortrag zum Studium zwischen den Kulturen erläuterte Dr. Ulrich Bauer, Akademischer Rat im Bereich Interkulturelle Germanistik der Universität Bayreuth und selbst Schüler an einer Deutschen Auslandsschule gewesen, die Auswirkungen von Bildung, Mobilität und Interkulturalität aufeinander und legte neuere Forschungsergebnisse dar. Es hat sich herausgestellt, dass sich Auslandsaufenthalte deutlicher in der Biographie niederschlagen, je früher und öfter diese erfolgt sind. Auch die jetzigen BayBIDS-Stipendiaten waren größtenteils während ihrer Schulzeit bereits in Deutschland, meist im Rahmen von Austauschprogrammen.

Viele bereichernde Anregungen

In der abschließenden Diskussion wurden etliche Anregungen eingebracht, insbesondere dank der regen Teilnahme der Stipendiaten. Diese berichteten von ihren Erfahrungen und Schwierigkeiten, auf die sie zu Beginn ihres Studiums gestoßen waren. Es wurde angeregt, Erfahrungsberichte der jetzigen Stipendiaten zu veröffentlichen. Zukünftigen Studierenden soll so die Möglichkeit gegeben werden, sich besser über ein Studium und die notwendigen Schritte dazu informieren zu können. Auch die Idee, eine Checkliste für Formalitäten zu erstellen, die vor Beginn des Studiums in Deutschland zu erledigen sind, wurde positiv aufgenommen.

Besonders hilfreich waren die Anregungen von Dr. Herbert Michel, dem Schulleiter des Clavius-Gymnasiums, der bereits einige Zeit an einer Deutschen Schule in Costa Rica arbeitete und aus eigener Erfahrung über das Auslandsschulwesen berichten konnte.

Jedes Jahr soll nun eine Schulklasse einer Deutschen Auslandsschule zu einem „Schnupperstudium“ nach Deutschland eingeladen werden. Die Schüler sollen so die verschiedenen bayerischen Universitäten näher kennen lernen und einen ersten Eindruck davon bekommen, was es bedeutet, hier zu studieren. Auf dem BayBIDS-Treffen nächstes Jahr können die Ergebnisse der Initiativen evaluiert werden.