Sebastian Koch/Universität Bamberg

Mannschaftsfoto der "legendären Randgruppe" mit Präsident Godehard Ruppert (obere Reihe, 1. v. r.) und Otto Band (obere Reihe, 2. v. l.)

Sebastian Koch/Universität Bamberg

Szene aus dem Finalspiel zwischen den "Oldstars" und der "legendären Randgruppe"

Sebastian Koch/Universität Bamberg

Pokal- und Urkundenübergabe

- Sebastian Koch

Sportliche Wiedersehensfreude

Zusammensein ist alles beim Alumni-Fußballturnier

‚We are the champions‘ – was wäre eine Sportveranstaltung ohne diesen Dauerbrenner? Jener Dauerbrenner, der bei jeder Siegerehrung rauf und runter gespielt wird. Jener Dauerbrenner, der zu einem Turnier so dazugehört wie der Pokal oder die Trauernden nach einem verlorenen Finale. ‚We are the champions‘ ist schlicht und ergreifend ein Muss – auch an diesem Samstag, den 2. Juni 2016. Auf dem Fußballplatz am Universitätsgebäude Feldkirchenstraße haben sich mehr als 100 fußballbegeisterte Absolventinnen und Absolventen in insgesamt elf Teams zum inzwischen schon traditionsreichen Alumni-Fußballturnier zusammengefunden. In zwei Gruppen spielen die Mannschaften zunächst in 20-minütigen Spielen die Platzierungsbegegnungen aus. Die ersten beiden jeder Gruppe treffen über Kreuz aufeinander und ermitteln den Finalgegner. Doch das ist heute eigentliche Nebensache. „Wir feiern hier ein riesengroßes Familienfest“, wird Otto J. Band, Trainer der universitären Fußball-Auswahl und Organisator des Turniers, nicht müde zu betonen. Da passt es, dass just in diesem Moment von irgendwoher das bei Fußballspielen so vertraute „Papa vor, noch ein Tor“ erklingt. Ob jener Papa dann auch wirklich ein Tor geschossen hat, ließ sich leider nicht eruieren – schließlich ist die Sportanlage trotz des regnerischen Wetters sehr gut besucht und das Sportliche sowieso nur zweitrangig. Im Vordergrund steht das Wiedersehen alter Kommilitoninnen und Kommilitonen.

Dauerlächeln trotz sportlicher Lehrstunden

So sehen das auch die Sportlerinnen und Sportler der Mannschaft mit dem für Bamberg so wohlklingenden Namen Bockbiertruppe. Während auf den beiden Kleinfeldplätzen die Halbfinals ausgetragen werden, haben die ‚Bockbiere‘ das Geschehen schon längst an den Tresen verlegt. Sportlich waren sie heute unterlegen, belegen den elften und letzten Platz, doch aus stimmungstechnischer Sicht ist die Truppe meisterschaftsreif. „We are the champions“ wird gegrölt, immer wieder gibt es Umarmungen. „Weißt du noch damals beim UniCup“, ist dabei eine beliebte Floskel, um bei Bier, Steak und nassgeschwitzten Trikots – manche haben es sich nicht nehmen lassen, noch originale UniCup-Shirts von vor knapp 20 Jahren zu tragen – in Erinnerungen an längst vergangene Zeiten und Jahre zu schwelgen. Noch heute ist der UniCup für viele Universitätsangehörige ein Highlight im Terminkalender. Im Sommersemester 2016 nahmen 20 Mannschaften aus allen Fakultäten an dem vom Sportzentrum und der Unabhängigen Studierendeninitiative e.V. organsierten Turnier teil.

Wie der UniCup ist auch das Alumni-Fußballturnier ein Fest, das im Kalender der Universität mittlerweile fest verankert ist. „Jeden ersten Samstag im Juli finden wir uns hier zusammen“, erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, „und es ist toll, dass sich das seit Jahren so etabliert hat.“ Man habe den Eindruck, dass viele Alumni tatsächlich nur des Spaßes wegen und nicht aus beruflichen Gründen zu diesem Turnier nach Bamberg kommen, führt der Präsident aus, bevor er den Pokal an die siegreiche Mannschaft übergibt. Früher war die Siegertruppe als Randgruppe beim Unicup angetreten – heute nennen sie sich dem Anlass angemessen legendäre Randgruppe. Sie hatten sich im Finale mit 1:0 gegen die Oldstars Bamberg durchgesetzt. Ein Spiel zweier „Urgewalten im Universitätsfußball“, wie es Band ausdrückt. „Mit euch haben wir damals auch so einiges mitgemacht“, blickt auch er lachend auf erfolgreiche Jahre im UniCup zurück.

Fairplay-Preis wird vergeben

Der Siegerehrung ging ein überaus faires Turnier voraus (der Autor dieses Textes weiß in seiner heutigen Doppelfunktion als Schiedsrichter, wovon er spricht). Am Ende kommt Organisator Band sogar ein wenig in Stress, muss er doch auf die Schnelle noch einen Fairplay-Preis organisieren. Die Bärentruppe hatte auf einen Elfmeter verzichtet, dem ein falscher Pfiff vorausgegangen war. „Das war Fairplay wie es im Buche steht und ist symbolisch für dieses Turnier“, würdigt Band die Aktion, die mit einer Flasche Sekt belohnt wird.

Am Grillstand findet sich unterdessen die Bockbiertruppe wieder. Nicht nur die frisch gegrillten Steaks und die Tatsache, dass dieser überdacht ist, ist der Grund für den dortigen Aufenthalt – sondern auch Helene Fischer. ‚Atemlos durch die Nacht‘, noch so ein Turnierklassiker, läuft. Die Bockbiertruppe formuliert den Titel selbstironisch in ‚atemlos durch den Cup‘ um – und findet mit dieser Version viel Anklang bei ihren Alumni-Gegnern. Im kommenden Jahr, versprechen sie, möchten sie wieder angreifen. „Es war super und hat riesen Spaß gemacht“, ist der Tenor der Letztplatzierten. Im nächsten Jahr dann in besserem konditionellem Zustand und mit größerem sportlichem Erfolg, schwören sie sich. Wir sind gespannt.