Rudolf Hein

Über 200 Musizierende gestalteten das Semesterschlusskonzert.

Rudolf Hein

Der Konzertsaal war ausverkauft.

Rudolf Hein

Wilhelm Schmidts leitet seit zwei Jahren den Universitätschor und das Universitätsorchester.

Rudolf Hein

Chor, Orchester und Solisten bekamen langen Applaus.

- Rupert Plischke

Verdis Requiem in ausverkaufter Konzerthalle

Semesterschlusskonzert im Wintersemester 2016/17

Was für ein Werk, was für eine Herausforderung! Mit über 200 Musizierenden studierte Wilhelm Schmidts, der seit nunmehr zwei Jahren den Universitätschor und das Universitätsorchester leitet, Giuseppe Verdis Messa da Requiem ein. In der ausverkauften Konzerthalle fand dann am 28. Januar das Semesterschlusskonzert statt. Schmidts schaffte es, seine Musiker zu motivieren, zu trainieren und zu echtem Zusammenspiel zu führen. Offensichtlich gelang ihm eine so effektive wie akribische Vorbereitung in den einzelnen Stimmen. Beim Konzert überzeugte vor allem sein souveräner Überblick und die gelassene Sicherheit, mit der er die Musiker durch die teils sehr komplexe und effektvoll angelegte Partitur führte.

Vor allem galt es, ein Sängerquartett zu integrieren – in die Abläufe des Chores sowie in die Gestaltung der verschiedenen, höchst differenziert angelegten Einzelstimmen. Es ergaben sich erstaunlich plastische Ergänzungen oder Kontraste: Im Libera me, als der Chor auf die dramatisch in einer Art Rezitativ einsetzende Sopranistin Marisca Mulder zunächst ganz fahl auf nur einem Ton antwortete. Oder zuvor im Lux aeterna, als die Mezzosopranistin Barbara Buffy ihr geschwungenes Solo entspannt über das im Pianissimo gehaltene Tremolo der hohen Geigen legen konnte. Oder auch in der folgenden Begleitung der hohen Bläser zum Gesangsterzett. Nach opernhaft-dramatischem Aufschwung setzte Schmidts mit den Blechbläsern hier eine weiche Schlusskadenz.

Wilder Beginn des „Dies irae“

Ähnlich dramatisch und unmittelbar ergreifend war die sehr zurückgenommene Cellolinie am Beginn des Requiem. Mitreißend, dabei stets sicher und kontrolliert war der wilde Beginn des Dies irae, sodass ein kompakter, innerlich quasi aufgerauter Klang die Besucher zu überwältigen schien – auch bei der Wiederaufnahme am Ende. Geschickt nutzte Schmidts auch die Räumlichkeiten der Konzerthalle zum effektiven Arrangement.

Neben Barbara Buffys plastisch gestaltetem Alt trat Marisca Mulder mit ihrem klaren, gegen Ende teils dunkel abgetönten Sopran hervor, wie auch der mit großer Biegsamkeit und sanftem Schmelz agierende Tenor Jengyeop Seok. Bariton Timothy Sharp brachte sich intensiv in den fein ausgezirkelten Gesamtklang und die Solopartien ein. Lang anhaltender, begeisterter Applaus für Solisten, Chor und Orchester sowie den Dirigenten standen ganz am Ende.