Gerald Raab

Teil der Sammlung ist zum Beispiel eine Ansicht Bambergs aus der Schedelschen Weltchronik, Nürnberg 1493.

Gemeinsames Projekt von Universität und Staatsbibliothek Bamberg: E-Book zu Joseph Heller

Interaktives E-Book bietet mit Beiträgen von Bamberger Wissenschaftlerinnen und Studentinnen Einblicke in Leben und Werk des Kunstsammlers und Sammelkünstlers Joseph Heller.

Die Ausstellung zum Bamberger Kunstsammler Joseph Heller in der Staatsbibliothek Bamberg, die bereits im April eröffnet werden sollte, musste Corona-bedingt abgesagt und auf 2021 verschoben werden. Interessierte haben trotzdem die Chance, in die Sammlung einzutauchen: „Joseph Heller und die Kunst des Sammelns. Ein Vermächtnis im Herzen Bambergs“ – so lautet der Titel eines interaktiven E-Books, das digitale Einblicke in die Sammlung des bedeutendsten Mäzens der Staatsbibliothek Bamberg bietet. Das E-Book ist nach den Prinzipien des Open Access frei im Netz verfügbar. Seit Mai ist die gedruckte Ausgabe der Publikation auch im Buchhandel erhältlich. Sie erscheint in der University of Bamberg Press als Band 9 der Reihe „Forschungen des Instituts für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte“ der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Das E-Book versammelt Aufsätze mehrerer Fachleute, darunter Dr. Eveliina Juntunen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kunstgeschichte der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Ebenso zu Wort kommen Bamberger Studentinnen der Kunstgeschichte, die im Zuge eines Seminars in das Heller’sche Universum eintauchten. Die Autorinnen nehmen die Leser mit auf eine Reise in die Kunstwelt Joseph Hellers und stellen den Sammler und seine Kunstwerke vor. Das E-Book bietet mehr als einen Vorgeschmack auf die Ausstellung „Joseph Heller und die Kunst des Sammelns“. Verlinkte Bild- und Literaturquellen führen direkt in die digitalen Sammlungen, zuvorderst die der Staatsbibliothek. Wie bei einem Ausstellungsrundgang wählen die Leser selbst die Route: Jeder Klick eröffnet Ihnen einen Nebenweg zu objektspezifischen Informationen oder weiterführender Literatur.

Joseph Heller, der 1798 geborene Spross einer Bamberger Kaufmannsfamilie lebte als Privatier in seiner Heimatstadt Bamberg und investierte das geerbte Vermögen in seine stetig wachsende Leidenschaft für Bücher und Kunst. Als er 1849 im Alter von nur 50 Jahren starb, hinterließ er eine einzigartige Sammlung beachtlichen Ausmaßes. Neben Glasmalereien, Münzen, Medaillen, Ölgemälden und Druckformen belegen etwa 50 000 Blätter eindrucksvoll die Graphik als Hellers Sammlungsschwerpunkt. Sein ausgeprägter Forscherdrang schlug sich in einer ungefähr 6000 Bände umfassenden Handbibliothek nieder. Eine wahre Fundgrube des Wissens bilden Hellers Briefkonzepte und die dazugehörigen Antworten. Heller hatte die Staatsbibliothek, damals noch Königliche Bibliothek, frühzeitig als Erbin eingesetzt. Sein bedeutender Nachlass gelangte geschlossen dorthin und sollte öffentlich zugänglich erhalten werden.

Das E-Book ist abrufbar unter: https://doi.org/10.20378/irb-47642