Das studentische Schlagzeugensemble ...

... präsentierte bei seinem Konzert moderne Percussion-Arrangements. (Fotos: privat)

Ensembleleiterin Beatrix van de Bovenkamp eröffnete den Abend mit einigen Erläuterungen.

Klangvolle Beats von gestern und heute

Schlagzeugstudierende begeistern mit Percussion-Arrangements

Trotz des verregneten Abends hatten zahlreiche Musikliebhaber den Weg in den Musiksaal im Universitätsgebäude auf der ERBA gefunden, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Nach ein paar kurzen einführenden Worten der Leiterin des Ensembles, Beatrix van de Bovenkamp, ging es auch schon in medias res: Den Auftakt machten Jens Kußmann und Tobias Mrzyk an zwei Elektro-Drums. Mit ihrer Eigenkomposition Urlaub in Polen ließen sie regelrechtes Disko-Feeling aufkommen, das durch wechselnde Farben des Scheinwerferlichts untermauert wurde. Zu viert ging es weiter mit einer brasilianischen Komposition von Ney Rosauro. Pirulito que bate bate hieß das für Schlagzeug, Marimba und Vibraphon arrangierte Stück in ruhigem, gemäßigten Tempo und mit gefälliger Melodie.

Five’s the Time von Sperie Karas, beeindruckend und spielsicher interpretiert von Jens Kußmann, reizte mit zunächst flüsterleisem Beginn und anschwellender Lautstärke bis hin zu harten Fortissimoschlägen das Drumset und die Akustik des Saals in vollem Umfang aus. Sodann überzeugte Tobias Mrzyk an der Marimba mit dem Solostück Bottom Line des deutschen Schlagzeugers Eckhard Kopetzki. Die Komposition im ungewöhnlichen 5/4-Takt für vier Schlägel bereitete dem Studenten keinerlei Mühe, im Gegenteil, mit großer Souveränität meisterte er seine Aufgabe. Ebenso technisch anspruchsvoll Russell Pecks Lift off, ein vielschichtiges Stück für große Trommeln und Toms, das drei der vier Studierenden präsentierten. Komplexe Rhythmen und variables Tempo, kombiniert mit wechselnder Dynamik und am Schluss eine längere Passage mit einem dreifach gespielten Unisono-Wirbel, der den Zuhörer gehörig auf die Folter spannte und schließlich mit einem gemeinsamen Schlusspunkt endete. Das war dann auch die Gelegenheit für eine Verschnaufpause.

Paukenschläge nach der Pause

Nachdem die Musiker das Publikum mit ihren Drumsticks wieder in den Saal gelockt hatten, folgte ein Auftritt von Melissa Habermann, die sich Werner Zühlkes Tango für vier Pauken vorgenommen hatte. Völlig zu Recht wurde sie für ihre beachtenswerte, technisch herausfordernde Interpretation vom Publikum ausgiebig mit Beifall belohnt. Bei den letzten drei Stücken waren schließlich noch einmal alle Musiker gemeinsam auf der Bühne versammelt. Auf Latin Medley, komponiert von der Ensembleleiterin selbst, folgte Fusion Mallets, das zweite Stück von Kopetzki an diesem Abend. Der funkige Haupt- und Schlussteil für doppelt besetzte Marimba und Vibraphon umrahmte hierbei den Solopart im Samba-Stil für diverse Percussion-Instrumente.

Während das Drumset im Hintergrund für den nötigen Zusammenhalt und die Übergänge sorgte, hatten die übrigen Spieler Gelegenheit, sich ausgiebig an wechselnden Instrumenten auszutoben. Das für mehrere Drumsets komponierte African Prelude des berühmten Schlagzeugers Dante Agostini war dann auch schon der letzte Programmpunkt dieses kurzweiligen Abends. Hier hatte jeder noch einmal die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Soli von der Zuhörerschaft zu verabschieden. Es folgte langandauernder Applaus für die vier jungen Musiker, die sich nicht zweimal bitten ließen und ihrem Publikum eine Zugabe im Stile Kopetzkis mit auf dem Heimweg gaben. Zu guter Letzt durfte sich Beatrix van de Bovenkamp über ein Bild von ihren vier Studierenden freuen, das Tobias Mrzyk als Dank für die gelungene Einstudierung der Werke überreichte.

Wer sich schon bald wieder von musikalischen Klängen verzaubern lassen möchte, dem sei das nächste Konzert im Neuen Musiksaal empfohlen. Am 7. Juni um 19.30 Uhr unternehmen dort Martin Fösel als Tenor und Christian Meyer am Klavier Eine Liederreise durch Wien.

Hinweis

Diesen Pressetext verfasste für die Pressestelle der Universität Bamberg

Marius Weber
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