Datenschutz im Fokus: An der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik wird der Lehrstuhl "Privacy and Security" eingerichtet. (Foto: COLOURBOX)

Auf Wachstumskurs

Lehrstuhl für „Privacy and Security" wird eingerichtet

Eine Armbanduhr, die bei einem schweren Sturz ihres Trägers automatisch Hilfe anfordert. Ein Auto, das den Fahrer dank assistierender Systeme vor möglichen Gefahren warnt und – wenn nötig – aktiv in das Fahrgeschehen eingreift. Was diese beiden Technologien gemeinsam haben? Sie sind smart – und sollen ihren Nutzern das Leben erleichtern. Das funktioniert, indem sie durch Sensoren große Datenmengen erfassen und verarbeiten. Die dabei gesammelten Daten geben jedoch häufig persönliche Informationen über die Anwender preis. Das bringt beträchtliche Anforderungen an die Sicherheit der Software mit sich, schließlich könnten die privaten Informationen durch Sicherheitslücken in der Technologie missbraucht werden.

Wie diesem Datenmissbrauch entgegengewirkt werden kann, soll in Zukunft an der Universität Bamberg erforscht und gelehrt werden: An der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) wird der Lehrstuhl „Privacy and Security“ eingerichtet, der sich auf Methoden spezialisiert, mit denen die Privatsphäre innerhalb smarter Systeme gewahrt werden kann. Er ist Bestandteil der Technologieinitiative Zentrum Digitalisierung.Bayern, mit der die bayerische Staatsregierung bestehende Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung bündeln und weiterentwickeln möchte. So wurden neben dem Lehrstuhl in Bamberg auch noch weitere 19 Professuren an bayerischen Universitäten und Hochschulen eingerichtet.

Eine unverzichtbare Kompetenz

Bei dem neuen Lehrstuhl handelt es sich um eine W3-Professur, die dauerhaft mit 2,5 Mitarbeiterstellen ausgestattet wird. „Aktuell sind wir auf der Suche nach einer geeigneten Besetzung. Wir planen, dass der Lehrstuhl möglichst bald seine Tätigkeit aufnimmt“, erklärt Prof. Dr. Guido Wirtz, Vizepräsident für Technologie und Innovation, „eine Besetzung zum Wintersemester 2016/17 wäre optimal, ist aber ein sehr ehrgeiziges Ziel.“

Weiterhin führt er aus, dass die Datenschutz-Thematik das anwendungsbezogene Profil der Fakultät um eine unverzichtbare Komponente ergänze. Seit ihrer Gründung im Jahre 2001 zeichnet sich die WIAI durch einen Forschungsschwerpunkt auf der ganzheitlichen Betrachtung komplexer Systeme aus ganz verschiedenen Anwendungsbereichen aus. In den vergangenen vier Jahren seien diese Kompetenzen durch die Einrichtung dreier neuer Professuren im Rahmen der TechnologieAllianz Oberfranken noch verstärkt worden. „Der Arbeitsbereich Privatheit und Sicherheit kann nun als Querschnittsthema für alle anderen Bereiche wichtige Impulse geben“, erläutert Wirtz.

Masterstudiengänge der WIAI im CHE-Ranking

Dass die anwendungsbezogene Ausrichtung und der stetige Wachstumskurs der Bamberger Informatik bei den Studierenden gut ankommen, bestätigen auch die letzten Rankingergebnisse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). So ergab die Auswertung ausgewählter Bachelor- und Masterstudiengänge bereits im Mai 2015, dass der Bamberger Masterstudiengang Angewandte Informatik in der Kategorie Internationalisierung zu den Spitzenreitern im CHE-Ranking gehört. „Der Aufbau unseres englischsprachigen Lehrangebots hat sich bewährt. Es bereitet unsere Studierenden auf die häufig zweisprachige Berufspraxis vor und zieht Studierende aus dem Ausland an“, erläutert Studiendekan Prof. Dr. Christoph Schlieder.

Das neueste, im Dezember erschienene Ranking komplettiert dieses positive Bild nun. So zeigt die Befragung von Studierenden der Masterstudiengänge Angewandte Informatik und Computing in the Humanities, dass diese bei der Studierendenzufriedenheit in der bundesweiten Spitzengruppe rangieren. „Die überdurchschnittlich guten Bewertungen beim sozialen Klima zwischen Studierenden und Lehrenden, bei der Unterstützung von Hausarbeiten, der Förderung von Gruppenarbeit und nicht zuletzt bei der Erreichbarkeit der Lehrenden sprechen für sich“, sagt  Schlieder erfreut. Weiterhin liegen die Möglichkeiten der individuellen fachlichen Schwerpunktsetzung und der Breite des Lehrangebots im guten Mittelfeld. Hier weist Christoph Schlieder darauf hin, dass im Zusammenhang mit der Neustrukturierung des Masterstudiengangs Angewandte Informatik Studienschwerpunkte künftig noch differenzierter gewählt und im Zeugnis ausgewiesen werden können. Die fachliche Breite des Lehrangebots an der Fakultät dürfte sich auch weiterhin verbessern – spätestens mit der Einrichtung des neuen Lehrstuhls „Privacy and Security“.

Hinweis

Diesen Text verfasste Antje Jaschik für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

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