Gitarrenspieler Stefan Seidel (Fotos: Gertraud Gerner)

Gesang: Anna Maria Gieron; Klavier: Grudrun Treutlein

Irina Geuder-Hanslik an der Querflöte

- Bianca Förner und Anna Buhrmann

An einen südamerikanischen Strand entführt

22. Irmler Musikwettbewerb der Universität Bamberg

Der Irmler Musikwettbewerb findet seit mehr als 20 Jahren jeweils im Sommersemester am Lehrstuhl für Musikpädagogik und Musikdidaktik der Universität Bamberg statt. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Studierenden des Lehrstuhls zu überdurchschnittlichen vokalen und instrumentalen Leistungen zu motivieren und die besten musikalischen Interpretationen mit Geldpreisen aus der Irmler Stiftung der Universität auszuzeichnen. Der Wettbewerb ist als Solo-, Begleitungs- und Ensemblewettbewerb ausgerichtet.

Virtuoses Spiel...

Um 9:30 Uhr begann Stefan Seidel, die Zuhörer mit seinen Gitarrenklängen zu verzaubern. Er nahm sie mit auf eine Reise vom Barock bis in die Moderne: Mit zwei Sätzen aus der Suite e-Moll des Barockmeisters Silvius Leopold Weiß sowie dem südländischen Flair der Kompositionen von Torroba und Candoso konnte er Jury und Zuhörer für sich gewinnen.

Die zweite Teilnehmerin Anna Schneider begeisterte das Publikum durch ihr virtuoses Spiel im Flötenkonzert D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Sie gestaltete ihr Programm abwechslungsreich, indem sie außerdem die unbegleitete Solo-Partita in a-Mollvon J.S. Bach und ein Concertino von Christian Ernst interpretierte.

... und schauspielerische Leistung

Die Vokalsolistin Anna-Maria Gieron eröffnete ihr Programm mit zwei Mädchenliedern von Johannes Brahms. Danach führte sie Alban Bergs Nachtigall und Hugo Wolfs Das verlassene Mädchen vor. Durch Guinse alfin il momento aus Mozarts Figaro zeigte sie, dass sie trotz des italienischen Liedtextes in der Lage war, dem Publikum die Handlung des Stückes zu vermitteln. Abschließend steigerte sich ihr Ausdrucksvermögen bei Albert Lotzings Wir armen Mädchen aus dem Waffenschmied noch einmal. Durch gekonnte schauspielerische Einlagen brachte sie hier das Publikum zum Schmunzeln.

Irina Geuder-Hanslik, die zweite Querflötistin des Wettbewerbs, begann ihr Programm zusammen mit ihrer Klavierbegleiterin Dorothea Knopp ebenfalls mit einem Konzert von Mozart. Mit Cantilena aus der Sonate für Klavier und Flöte von Francis Poulenc leitete sie über zu Mike Mowers Sonata Latino for flute and Piano, mit dem die Zuhörer durch eindrucksvolles Spiel und Bossa- und Merengue-Rhythmen für kurze Zeit gleichsam an einen südamerikanischen Strand entführt wurden.

Gänsehaut auf Adlers Flügeln

Zum Abschluss des Wettbewerbs gab die Vokalsolistin Judith Hutzel ihr Können zum Besten und beeindruckte nicht zuletzt durch die Vielseitigkeit ihres Programms. Angefangen bei Frescobaldis italienischer Arie Se l'aura spira über Schumanns Kunstlied Der Sandmann bis hin zu Schostakowitschs Die Grille und die Ameise in russischer Interpretation zeigte sie, dass Fremdsprachen bei ihren vokalen Darbietungen weniger ein Hindernis als vielmehr eine Bereicherung darstellen. In Les chemises de l’àrchiduchesse unterstrich sie ihre Vielseitigkeit außerdem durch ihr schauspielerisches Talent, bevor sie mit Michael Joncas On Eagle´s wings Gänsehautstimmung erzeugte. Am Schluss ihres musikalischen Vortrags sang sie völlig ohne Instrumentalbegleitung das Schottische Traditional Ailean Duinn.

Die Preisträger des 22. Irmler-Musikwettbewerbs

Die Preisträger werden beim Vortragsabend der Studierenden am 21. Juli 2011 um 19:00 Uhr im Audimax, Feldkirchenstraße 21, noch einmal öffentlich zu hören sein.

1. Preis:
Anna-Maria Gieron (Gesang)
Judith Hutzel (Gesang)

2. Preis:
Irina Geuder-Hanslik (Querflöte)
Anne Schneider (Querflöte)

3. Preis
Stefan Seidel (Gitarre)