Die Veranstalter orientierten sich an den Gepflogenheiten internationaler Turniere: Einlaufkids und Nationalhymnen (Fotos: Christian Herse)

Fairness und Begeisterung für den Fußball prägten die Partie

Am Ende jubelten alle über ein gerechtes 1:1

Traditioneller albanischer Volkstanz in der Halbzeitpause

- Marco Hillemeier

Ein wohlverdientes Unentschieden

Albanische Uni-Fußballmannschaft zu Gast in Bamberg

Ein Hauch von internationalem Flair wehte am Freitagabend, den 4. Mai, durch das Bamberger Fuchs-Park Stadion. Bei herrlichstem Fußballwetter trennten sich die Universität Bamberg und die Universität Tirana (Albanien) nach 90 Minuten mit 1:1. Das Ergebnis war für den Bamberger Trainer Otto Band und seine Spieler aber nebensächlich, denn im Vordergrund standen der Spaß am Fußball und der kulturelle Austausch mit den albanischen Kickern. Doch nicht nur die Spieler konnten die albanische Kultur kennenlernen, auch die 800 Zuschauer sahen in der Halbzeitpause einen traditionellen albanischen Volkstanz. Und auch bei der Organisation orientierten sich die Veranstalter an den Gepflogenheiten internationaler Turniere: Die Spieler liefen mit Einlaufkids an der Hand ein, die Nationalhymnen wurden gespielt und ein deutsch-albanisches Hochzeitspaar führte den symbolischen Anstoß durch.

Aufmerksame Viererkette

Nach dem Anpfiff übernahmen die Gäste aus Tirana sofort das Kommando und hielten technisch geschickt den Ball in den eigenen Reihen. Die „Ottomannen“ konzentrierten sich darauf, den Raum möglichst eng zu halten, sodass die ersten 10 Minuten sehr von Taktik geprägt waren. Zwingend nach vorne wurde auf beiden Seiten nicht gespielt, allerdings konnten die Gäste die erste Torchance durch einen Fernschuss verzeichnen. Die Bamberger hatten ihrerseits Chancen durch Standardaktionen, doch ein Fallrückzieher von Hollfelder flog weit über das Tor. Unglücklicherweise fiel das nicht unverdiente 0:1 für die Gäste nach einem Fehlpass in der Vorwärtsbewegung der Bamberger Spieler: Über drei Stationen wurde ein albanischer Angreifer geschickt im Strafraum frei gespielt, wo Puschert im Bamberger Tor das 0:1 aus spitzem Winkel nicht verhindern konnte. Von diesem Rückstand geschockt, geriet das Bamberger Spiel immer mehr ins Stocken. Allerdings konnten außer einem Freistoß alle Aktionen der Albaner von der aufmerksamen Viererkette um den Routinier Stephan Winterstein entschärft werden.

Ein Angriff folgte auf den anderen

In der Halbzeitpause schien Otto Band die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Spieler starteten mit Vollgas in die zweite Halbzeit. Der unermüdlich kämpfende Stoßstürmer Makriargis hatte nach Vorarbeit von Kapitän Hillemeier die erste hundertprozentige Chance, doch sein Schuss landete in den Armen des gegnerischen Torwarts. Die Bamberger merkten nun, dass in diesem Spiel mehr drin war. Ein Angriff folgte auf den anderen; die Mittelfeldachse mit Hillemeier, Wunder und Hollfelder ließ geschickt den Ball laufen und setzte immer wieder die schnellen Außenspieler Thomann und Krause ein. Nach 74 Minuten wurde die Mannschaft belohnt: Eine herrliche Flanke von Thomann netzte Hollfelder mustergültig mit dem Kopf ein und ließ Mannschaft und zahlreich angereiste Fans jubeln. Kurz vor Schluss fiel dann fast das 2:1, doch Makriargis hatte Pech, dass sein Kopfball nach schöner Vorarbeit von Müller nur auf dem Tornetz liegen blieb. Die Uni Tirana kam in der zweiten Halbzeit nur noch sporadisch vor das Bamberger Tor und Torhüter Bach, der für Puschert in der Halbzeit ins Spiel kam, entschärfte alle Situationen souverän.

Am Ende stand ein gerechtes 1:1 zu Buche, mit dem beiden Mannschaften nach durchaus ansehnlichen 90 Minuten zufrieden sein konnten. Vor allem Otto Band freute sich über die fast geglückte Revanche für die 3:1-Niederlage im Hinspiel in Tirana im Sommersemester 2011. Das Schiedsrichtergespann um den erfahrenen Cater Lunz hatte mit dem insgesamt fairen Spiel keine Probleme. Am Ende lagen sich die Kicker in den Armen und freuten sich über ein Fußballerlebnis, an das sich jeder gerne zurückerinnern wird.