Mirjam Schmitt/Universität Bamberg

Frithjof Grell, Uta Gärtner und Petra Uhsemann (v.l.n.r.) würdigten das Engagement der Dozentinnen und Dozenten, die sich im Jahr 2017 mit Kursen des FBZHL ein Zertifkat für "Hochschullehre an Bayerischen Universitäten" erarbeitet haben.

- Mirjam Schmitt

Tragende Säule und wertvolles Gut

Vizepräsident würdigt Engagement der Dozierenden für gute Lehre

„Die Lehre ist eine der tragenden Säulen der Universität und ich freue mich, dass sie Ihnen besonders am Herzen liegt“. Mit diesen Worten verlieh Dr. Frithjof Grell, Professor für Elementar- und Familienpädagogik, zum ersten Mal in seinem Amt als Vizepräsident für Lehre und Studierende die Zertifikate des Fortbildungszentrums Hochschullehre (FBZHL) an Dozentinnen und Dozenten der Bamberger Universität. Innerhalb des letzten Jahres erwarben 35 Teilnehmende der Kurse des FBZHL ein solches Zertifikat. In den Seminaren bildeten sie sich z. B. in der Hochschul- und Fachdidaktik weiter, erprobten Evaluations- und Feedbackmethoden oder verbesserten ihre Betreuungskompetenzen.

Zwanzig Dozentinnen und Dozenten absolvierten die Grundstufe, zehn die Aufbaustufe und fünf die Vertiefungsstufe des Zertifikats „Hochschullehre der Bayerischen Universitäten“. Die drei Kategorien ergeben sich aus den geleisteten Arbeitseinheiten: Mindestens 60 Arbeitseinheiten zu 45 Minuten bilden die Grundstufe, ab 120 Arbeitseinheiten wird die Aufbaustufe erreicht. Durch weitere 80 Arbeitseinheiten, die im Rahmen eines strukturierten zweisemestrigen Programms erworben werden, erhält man das Zertifikat der Vertiefungsstufe.

Ganzheitliches Konzept zahlt sich aus

Das Kursangebot des Fortbildungszentrums widmet sich dabei unterschiedlichen Fragen: Wie lassen sich Seminare planen, gestalten und moderieren? Wie können die eigenen rhetorischen Fähigkeiten verbessert werden? Wie steht es um Urheber- und Prüfungsrechte und wie kann Studierenden mit Prüfungsangst geholfen werden?

Isabel Winnwa, Doktorandin an der Bamberg Graduate School of Social Sciences und Dozentin für internationale Beziehungen am Institut Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, und Lars Burghardt, Dozent für Elementar- und Familienpädagogik, setzten sich mit diesen und anderen Fragen in den Seminaren des FBZHL auseinander. „Ich konnte nicht nur meine Lern- und Lehrmethoden ausbauen, sondern auch meine Kompetenzen im Prüfen schärfen. So profitiere ich nun zum Beispiel sehr von Ideen und Wegen, studentische Leistungen effizient und fair zu bewerten und Besonderheiten der jeweiligen Prüfungsform und -situation immer mitzudenken“, berichtet Isabel Winnwa. Sie schätzt sehr, dass sich mithilfe des FBZHL eine Metaperspektive auf die eigene Lehre entwickeln lasse, die einen selbstreflexiven Zugang ermöglicht und Potenzial freigibt, um sich persönlich weiterzuentwickeln.

Lars Burghardt betont, wie wichtig professionelle Rückmeldungen zu den eigenen Seminaren sind. „Mir im Laufe des Semesters ein konstruktives Feedback zu meinen Kursen abholen zu können, ist unheimlich fruchtbar für deren Qualität, denn so kann ich Anregungen unmittelbar umsetzen.“

Erweiterte Beratungsmöglichkeiten und neues Coaching-Angebot

Damit Dozierende der Universität Bamberg zukünftig noch intensiver und individueller betreut werden können, bieten Uta Gärtner und Petra Uhsemann, die beiden Koordinatorinnen des FBZHL, ab dem Wintersemester 2017/2018 ein erweitertes Beratungsangebot an. Dieses richtet sich insbesondere an Universitätsangehörige des Mittelbaus sowie an Lehrbeauftragte.

Neben den bereits bestehenden Lehrberatungen gibt es nun über das FBZHL auch die Möglichkeit des Teaching Analysis Poll (TAP). Bei dieser neuen Methode des Zwischenfeedbacks besucht eine Mitarbeiterin des FBZHL die Lehrveranstaltung zur Mitte des Semesters und leitet dort eine Feedbackdiskussion nur mit Studierenden. Die anonymisierten Ergebnisse werden dann an die Dozierenden zurückgemeldet und können so direkt in die weitere Gestaltung des Seminars oder der Vorlesung einfließen.

Auch bei dem neuen Angebot des individuellen Coachings steht ganz die Dozentin oder der Dozent im Fokus. Entwicklungspotenziale zu erkennen, schwierige Situationen zu analysieren und zu überwinden und Herausforderungen im Lehrumfeld zu meistern, sind dabei mögliche Themen. „Mit den eigenen Ressourcen schonend umgehen, an persönlichen Stärken feilen oder ganz individuelle Ziele im Bereich der eigenen Kompetenzen setzen – all das sind je nach Bedürfnislage der Lehrenden Themen des Coachings. Sie sind aber auch Bestandteile einer umfassenden didaktischen Fortbildung, die Lehre als wertvolles Gut ernstnimmt “, erklärt Uta Gärtner.

Die Beratungsangebote und das Coaching stehen aktuell kostenfrei zur Verfügung. Je nach Ausrichtung können hierdurch auch Arbeitseinheiten, die für die Zertifikate anrechenbar sind, erworben werden. Eine Anmeldung zu allen Beratungsangeboten des FBZHL ist bei Uta Gärtner unter fbzhl(at)uni-bamberg.de möglich.