Willkommen in Griechenland! Ab Oktober beginnt das Doppelmasterprogramm mit der University of Macedonia. (Foto: University of Macedonia)

Die beiden Bamberger Politologen Lucas Geese und Thomas Saalfeld mit den britischen Partnern Simon Green und Carolyn Ruwe vor dem Universitätsgebäude der Aston University in Birmingham (v.l.n.r.). (Foto: Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft)

Birmingham bei Nacht (Foto: Aston University)

Studieren in Aston und Thessaloniki

Politikwissenschaft führt Doppelmasterprogramme ein

Zwei Jahre, zwei Länder, zwei Studienabschlüsse: Der Doppelmaster der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Aston University in Birmingham ist ein neues Programm mit Pilotcharakter. Ab Oktober startet zusätzlich ein Doppelmaster mit der University of Macedonia in Thessaloniki.

Am Ende ihres Masterstudiums hält Franziska Loschert, 25, gleich zwei Abschlüsse in der Hand. Einen von der Aston University in Birmingham, den anderen von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Und das nach nur zwei Jahren. Das Masterprogramm Governance and International Politics macht’s möglich. 2013 lief das Doppelabschlussprogramm an: Im September begann für die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Studienjahr in der britischen Großstadt Birmingham. Dieses schließen sie mit dem Master of Arts in Governance and International Politics ab. Ab Oktober 2014 folgt das zweite Studienjahr in Bamberg. Dort erwerben die Studierenden nach einem Jahr den Master in Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Internationale und Europäische Politik.

Aston – Ein starker Partner

In Birmingham belegte Franziska Seminare über EU-Recht, Theorien der internationalen Beziehungen und politische Ökonomie. „Die Aston University hat ein sehr vielfältiges Angebot im Bereich internationale Beziehungen und europäische Integration“, so Prof. Dr. Thomas Saalfeld, Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende Politikwissenschaft: „Hier hat sie ihre Stärke, denn sie bietet jedes Semester rund 30 Lehrveranstaltungen.“

Saalfeld hat etwa 16 Jahre in Großbritannien Politikwissenschaft gelehrt. Seitdem steht er in engem Kontakt mit Prof. Dr. Simon Green. Der britische Deutschlandexperte ist heute Executive Dean der School of Languages and Social Sciences an der Aston University. „Nach meiner Bamberger Berufung kamen wir überein, die Möglichkeiten eines Doppelmasterprogramms zwischen unseren beiden Universitäten auszuloten“, berichtet Saalfeld.

Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen entwickelten sie ein Studienprogramm, in dem Studienverlauf und -inhalte in beiden Hochschulen aufeinander abgestimmt sind. Um die Anerkennung von Studienleistungen, Überschneidungen von Vorlesungszeiten und Einhaltung der Regelstudienzeit müssen sich die Studierenden also keine Sorgen machen: „Aus Aston können unsere Studierende alle vereinbarten Credits mitbringen und ohne Diskussion anerkennen lassen.“

„In Aston fühle ich mich rundum wohl“

Die Studierenden, die in Birmingham ihr erstes Studienjahr absolvierten, sind zufrieden: „In Aston fühlte ich mich rundum wohl“, erzählt Franziska, die gerade von dort nach Bamberg zurückgekehrt ist. Sie fühlte sich hervorragend betreut, bei Fragen halfen ihr der Studiengangskoordinator sowie ein britischer Dozent, der ihr als wissenschaftlicher Tutor an die Seite gestellt wurde, weiter. Außerdem genoss sie die multikulturelle Atmosphäre an der Universität: „Meine Kommilitonen stammten aus England, Frankreich, Spanien – aus ganz Europa.“ Im Vorfeld ihres Auslandsjahres hörte Franziska allerhand Geschichten von Kriminalität und Drogenproblemen in der britischen Metropole.

„Ich wurde häufig mit der Aussage konfrontiert, dass Birmingham nicht gerade die schönste und angenehmste Stadt auf der Insel ist – um es mal vorsichtig auszudrücken.“ Einmal in Birmingham angekommen, wurde die Studentin jedoch positiv überrascht. Das zweijährige Masterprogramm kann sie ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen nur wärmstens empfehlen: „Ich mag den Kontrast zwischen fränkischer Klein- und britischer Großstadt. Das macht das Studium sehr abwechslungsreich.“

Doppelmaster mit Thessaloniki

Der Doppelmaster mit Birmingham bildet nur den Anfang der Kooperationsprojekte der Bamberger Politikwissenschaft. Bereits im Oktober 2014 startet ein Doppelmasterprogramm mit der University of Macedonia in Thessaloniki. Der Bamberger Politikwissenschafts-Master wird hierbei ergänzt durch den griechischen Master Politics and Economics of Contemporary Eastern and Southeastern Europe. Besonders stolz ist man auf die DAAD-Förderung des Programms. „Wir haben vom DAAD eine Fördersumme von über 230.000 Euro für drei Jahre eingeworben“, so Saalfeld. Die Förderung ermöglicht unter anderem Stipendien für alle Teilnehmer des Programms für eine Zeit von sechs Monaten.

Weitere Informationen zu den Doppelabschlussprogrammen gibt es in der Ausgabe des Universitätsmagazins uni.kat 1/2014.

Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Studieninhalten und den Zulassungsvoraussetzungen unter: www.uni-bamberg.de/ma-dd-politics