Beim Career Days-Kick off konnten die Studierenden auf einer Infomesse Berufsberatungs- und Orientierungsangebote nutzen. (Foto: Universität Bamberg)

Peter Plöger sprach über Karrierewege. (Fotos: Tim Kipphan)

Alumnus Simon Scholz slamte über seine berufliche Situation.

Der AK Career Days hatte das neue Career Days-Programm und den dazugehörigen Internetauftritt erdacht.

Gute Arbeit = Gutes Leben

Career Days-Kick off über heutige Karrierevorstellungen

Um auf die neue Career-Days-Plattform der Universität aufmerksam zu machen, hatte sich der Veranstalterkreis AK Career Days etwas Besonderes einfallen lassen: einen Career Slam, bei dem Studierende, Alumni und Berufstätige eine sehr persönliche Sicht auf ihre Lebens- und Berufswege bieten. Am Abend des 26. November hatten außerdem alle Studierenden Gelegenheit, die Anbieter von universitären Berufsberatungs- und Orientierungsangeboten persönlich kennenzulernen. Sie hatten gemeinsam das neue Programm erdacht.

Den Abend eröffnete der Autor und Trainer Dr. Peter Plöger mit einem Impulsvortrag über Karrierewege heute. Sein Credo: Gute Arbeit als Teil eines guten Lebens zu betrachten und nicht nur linear zu denken. Die traditionellen Berufsbilder werden von facettenreichen Beschäftigungen mit immer neuen Anforderungen abgelöst. „Denken Sie bei der Wahl Ihres Berufes nicht an die klassische Karriere in Stufen“, rät der Coach und fügt hinzu: „Ihre Karriere verläuft eher wie eine Rakete, die durch ihre Explosionen immer wieder neue Optionen bietet“. Mit dieser Strategie sei es möglich, immer wieder den Kurs zu wechseln.

„Eine beispiellose Karriere“

Im Laufe des folgenden Slams sollte sich herausstellen, dass Plöger mit seinem Impuls tatsächlich einen Nerv getroffen hatte. So unterschiedlich die Beiträge der sechs Slammerinnen und Slammer auch waren, sie alle sollten zeigen, dass neben einer guten Ausbildung noch anderes wichtig ist: Mut, der eigenen Intuition zu folgen sowie Neugier, auch mal etwas Entlegenes zu probieren. Wenn dann noch ein Quentchen wohlmeinender Zufall hinzukommt, ist die Karriere perfekt.

Außer Konkurrenz eröffnete Profi-Slammer Christian Ritter mit einer ironischen Darstellung seiner Berufslaufbahn den Career Slam. Er schilderte unter anderem, wie er seine „beispiellose ‚Karriere‘“ mit einer Wette um einen Kasten Bier und der ruhmreichen Erwähnung im Fränkischen Tag startete. Als erster „Universitäts-Slammer“ trat Holger Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, ans Pult.

Er bezeichnete seine Karriere als Wahl für „irgendwas mit Medien“ und gab zahlreiche Erfahrungen in der Medienbranche zum Besten. Durch die Vielzahl an Möglichkeiten, sich auszuprobieren, habe er schließlich seinen Weg zum Radio gefunden – und dass dieser Weg für ihn gut war, wurde durch ein Lehrstuhlengagement sogleich bestätigt. In diesem Sinne empfahl er dem Publikum auch, Karriere eher als Landstraße zu betrachten denn als Autobahn. „Man sieht nämlich viel mehr.“

Julia Lutz, Masterstudentin der Slavistik, schilderte ihre Berufslaufbahn im Märchenstil und machte klar, dass Plan- und Ziellosigkeit auch zum Ziel führen kann – nur kennt man das vorher eben nicht. Karrierecoach Plöger, der es sich nicht nehmen ließ, beim Slam mitzumachen, wählte für die Selbstpräsentation eine Handpuppe. Das „scheue Nagetier“ sei gewissermaßen seine Karriere, die sich im Gespräch mit ihrem Meister durchaus widerspenstig und eigenwillig zeigte. Auch der studierte Linguist beschrieb, dass es immer wieder Zufälle waren, die den weiteren Lauf seines Berufs- und Lebensweges beeinflussten – und neue Wege eröffneten.

Karriere entsteht durch ausprobieren

Über anfängliche Rückschläge und ihren Weg in ihren jetzigen Job berichtete die BWL-Alumna Kathrin Weishäupl. „Für eine Stelle in dem Unternehmen beworben ─ Absage bekommen. Für eine weitere Stelle beworben ─ Einladung für eine andere Stelle bekommen“, schilderte die Verkaufsleiterin im Bereich Phlebologie bei der medi GmbH & Co. KG ihren holprigen Berufseinstieg. Im Rückblick weiß sie heute als Professionelle, dass eine Karriere erst durch Ausprobieren entsteht: „Der Weg ist das Ziel“.

Als letztes stellte sich Multi-Alumnus Simon Scholz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Public Management der Universität Kassel und 1. Vorsitzender der Bamberg Startups e.V., der Herausforderung Career Slam. Hin- und hergerissen zwischen Vaterrolle und Unternehmensberater, Verwaltungswissenschaftler und Start-up-Spinner sowie Eisernem und Porzellanthron: Scholz schilderte seine Karriere als nachgerade schizophren. Erfolgreich sei sie, weil sich das alles vereinen ließe.

Der slam-übliche Voting-Applaus honorierte die Beiträge aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Career Slam laut und deutlich – als Siegerin ging jedoch mit minimalem Beifallsvorsprung Kathrin Weishäupl hervor.

Weitere Informationen zum jeweiligen Semesterprogramm der Career Days und Angeboten zur Berufsorientierung und Karriereplanung der Universität Bamberg erhalten Sie unter: www.uni-bamberg.de/studium/im-studium/career-days

Hinweis

Diesen Text verfasste Cordula Funk für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

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