Carolin Regler

Rekord: Fast 200 Austauschstudierende sind in Bamberg eingetroffen.

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Die beiden Lettinnen Dace (li.) und Jolanta (re.) werden in Bamberg Geographie studieren.

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Der Spanier Roberto David Lopez ist in Bamberg um Deutsch zu lernen.

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Von wegen Kulturschock: Die Chinesin Huiting aus der Millionenstadt Xi'an ist vom kleinen Bamberg begeistert.

- Carolin Regler

„So viele waren es noch nie!“

Universität Bamberg begrüßt Austauschstudierende

Ein neuer Rekord: Knapp 200 Austauschstudierende sind in den letzten Tagen in Bamberg eingetroffen. Bei der offiziellen Begrüßung hießen Vizepräsident Prof. Dr. Sebastian Kempgen und Dr. Andreas Weihe mit seinem Team vom Akademischen Auslandsamt alle herzlich willkommen.

„So viele waren es noch nie!“ freute sich der Leiter des Akademischen Auslandsamts Dr. Andreas Weihe über die vielen ausländischen Gaststudierenden. Die internationalen Beziehungen sind für die Universität Bamberg zwar traditionell besonders wichtig – aber ein bisschen überrascht ist Weihe dann doch, zumal anderswo Probleme aufgrund der Bologna-Reformen sogar zu sinkenden Zahlen geführt hätten.

Gut betreut und individuell beraten

„Wie ich gesehen habe, gibt es unter Ihnen auch zwei Studierende der Slawistik – wenn Sie möchten, können Sie sich von mir beraten lassen!“ Prof. Dr. Sebastian Kempgen bot nicht nur seine Kenntnisse als Slawist an, sondern begrüßte als Vizepräsident auch alle 198 Gaststudierenden, die für das Wintersemester 2010/11 nach Bamberg gekommen sind.

Die Fächer, die die Gäste aus insgesamt 30 Ländern in die Domstadt geführt haben, sind in den meisten Fällen Betriebswirtschaftslehre, Germanistik und Kommunikationswissenschaft. Aber die Vielfalt ist groß – neben vielen französischen, italienischen und polnischen Studierenden sind zum Beispiel auch Jolanta und Dace nach Bamberg gekommen. Die beiden Lettinnen werden an der Universität Bamberg Geographie studieren. An ihrem ersten Wochenende in Bamberg haben sie bereits einen ersten Erkundungsgang unternommen. Ihr pragmatischer Tipp: „Man nimmt einfach eine Karte und geht los.“

Erkundungen in der Stadt der kurzen Wege

Aber auch diejenigen, die nicht Geographie studieren, müssen sich keine Sorgen machen, versprach Dr. Andreas Weihe: „In Bamberg werden Sie nicht verloren gehen.“ Die Verortung in der Innenstadt, die zum Konzept der Universität Bamberg gehört, wurde auch deutlich, als Weihe das Programm des dreiwöchigen Vorbereitungskurses vorstellte. Neben Sprachtraining und interkulturellen Einheiten wird es auch viele Freizeitangebote und Exkursionen geben. Er lud die Austauschstudierenden ein, kegeln zu gehen („eine sehr deutsche Sportart“) und erzählte, dass sie sich in Bamberg in einer „Hochburg des Kegelsports“ befänden. Und um zu erklären, was die Neue Residenz ist und dass man die angebotene Führung dort auf keinen Fall verpassen sollte, zeigte er einfach aus dem Fenster des Marcus-Hauses.

Ein paar Gaststudierende, die an diesem sonnigen Septembermorgen im großen Hörsaal des Marcus-Hauses saßen, waren für jede Geste und jedes englische Wort dankbar – denn einige sind in Bamberg, um Deutsch zu lernen. „Alles klar“ ist eine der wenigen Wendungen, die der Spanier Roberto David Lopez kennt – er ist froh darüber, dass er den Weg vom Flughafen Leipzig-Altenburg nach Bamberg bewältigt hat, denn das Reisen mit Zügen und Bussen sei in Deutschland schon sehr anders. Bamberg gefällt ihm aber gut – und das Bamberger Bier hat er auch schon probiert.

Die „fränkischen Eingeborenen“

Eine lange Reise hat auch Huiting auf sich genommen, um in Bamberg Deutsch und Englisch zu studieren: Die zwanzigjährige Chinesin hat zusammen mit vier Kommilitonen einen zehnstündigen Flug hinter sich gebracht. Der Kulturschock – von der Metropole Xi’an mit acht Millionen Einwohnern ins oberfränkische Bamberg mit knapp 70.000 Einwohnern – ist aber ausgeblieben: Huiting ist ganz begeistert von der Altstadt und den vielen Kirchen.

Probleme könne es allenfalls mit den „fränkischen Eingeborenen“ geben, so Weihe: „Wenn Sie etwas nicht verstehen, liegt das möglicherweise nicht an Ihrem Deutsch, sondern daran, dass die Bamberger Fränkisch sprechen.“ Er forderte die ausländischen Gäste aber auf, so viel wie möglich auf Deutsch zu kommunizieren und keine Angst vor Fehlern zu haben, um die Zeit in Deutschland, in Bamberg und an der Otto-Friedrich-Universität optimal zu nutzen.