Gruppenbild mit Dame: Die Austauschstudierenden - etwas frierend - kurz vor ihrer Stadtführung am Heumarkt (Bilder: Martin Beyer)

Andreas Weihe fordert eindringlich: Sprechen, sprechen, sprechen!

Sprachkurse, Filmabende, Sportreffs - Die ausländischen Gäste sichten das Programm des Vorbereitungskurses

- Martin Beyer

Sprechen, sprechen, sprechen!

Austauschstudierende aus 18 Ländern in Bamberg begrüßt

Die Rückkehr winterlicher Verhältnisse bescherte den rund 80 neuen Austauschstudierenden nicht gerade einen warmen Empfang in Bamberg. Aber das Sommersemester fängt gerade erst an – und bei der offiziellen Begrüßung der Gäste am 19. März waren keine betrübten Gesichter zu sehen.

Rektor Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert klärte die neuen Austauschstudierenden, die in diesem Semester aus über 18 Ländern nach Bamberg gekommen sind, bei der offiziellen Begrüßung im Marcus-Haus über die Gepflogenheiten in Bamberg auf. So sei es, um Freunde in Franken zu finden, längst nicht mehr nötig, gemeinsam einen Sack Salz zu verspeisen. Und das Wetter, ja, das werde sich auch sehr bald von einer anderen Seite zeigen. 

Die Studierenden dürfen also nach Ruppert ein offenes und auch warmes Klima in Bamberg erwarten, „und ich hoffe, dass das auch so bleibt! Denn unsere Studierenden wollen ja im Ausland ebenfalls herzlich aufgenommen werden.“ Ruppert sieht die Universität als ein exemplarisches Lernfeld an, wie man miteinander umgehen soll – und das gelte vor allem für das interkulturelle Miteinander.

Der „Homo Erasmus“

Der Leiter des Akademischen Auslandsamtes, Dr. Andreas Weihe, hatte zwei Tipps parat, die er den ausländischen Studierenden mit auf ihren Bamberger Weg gab. Der erste: Sprechen, sprechen, sprechen! Die Studierenden sollen sich trauen, Fehler zu machen, ohne Hemmungen die Einheimischen anzusprechen. Der zweite Tipp war eher eine Warnung, nicht in die üblichen Gepflogenheiten des so genannten „Homo Erasmus“ zu verfallen. „Es ist typisch, dass Erasmus-Studierende zum Beispiel nach Frankreich fahren und dort junge Menschen aus aller Welt kennen lernen, nur die Franzosen nicht. Die lernen sie dann erst in einem anderen Land kennen.“ Weihe warnte also vor Grüppchenbildung und forderte die Gäste ebenfalls aus, mit den Bambergern ins Gespräch zu kommen.

Stephanie Exner vom Akademischen Auslandsamt stellte dann das Programm des dreiwöchigen Vorbereitungskurses vor, der neben Sprachkursen einige Exkursionen, Filmabende und gemeinsame Sportreffs vorsieht. Wichtig für die Gaststudierenden sind natürlich auch die Einschreibemodalitäten, die Eröffnung eines deutschen Kontos und andere verwaltungstechnische Fragen – hierbei stehen ihnen aber eine Hand voll Tutorinnen und Tutoren zur Verfügung, die ihnen die Eingewöhnung in Bamberg so angenehm wir möglich machen werden.

Stadtführung und Sektempfang

Die meisten Studierenden kommen in diesem Semester aus Polen (19), den USA (13), Kanada und Chile (je 7). „Es ist sehr beachtlich, wie sich die Länderschwerpunkte von Jahr zu Jahr ändern. Sieben Studierende aus Chile – das war eine Überraschung“, sagte Stephanie Exner.  

Und noch ein zweiter Empfang stand auf dem Programm. Am 21. März trafen sich die Austauschstudierenden zu einem kleinen Sektempfang im Café DaCaBo am Heumarkt, Besitzer Harald Kurz-Brauner hatte geladen. Im Anschluss erkundeten die Gäste mit Anna Stein vom Büro für Angewandte Archäologie (AGIL) auf einer Führung gemeinsam die Stadt, immer noch bei winterlichen Verhältnissen. Jakub aus Polen jedenfalls kann gar nicht glauben, dass der Winter in Deutschland so mild gewesen sein soll. „Ich weiß gar nicht, ob ich an Ostern für ein paar Tage zurück nach Krakau fahren soll. Dort schneit es, hier schneit es auch beinahe.“
Aber wie gesagt: Das Sommersemester fängt gerade erst an.