Anne Hopfengärtner (3. v. l.) mit Freunden und Fans nach dem Spiel gegen Frankreich.

Sogar Autogramme wurden verteilt. (Fotos: Siegfried Thomas/nuus.de)

- Antje Jaschik

Vom Pausenhof-Kicken zum Spitzensport

Bambergerin Anne Hopfengärtner spielt für Fußball-Nationalmannschaft der Studentinnen

Einmal in einer Nationalmannschaft zu spielen: Für die Bambergerin Anne Hopfengärtner ging dieser Traum in Erfüllung. Die 26-jährige Masterstudentin der Erziehungs- und Bildungswissenschaft wurde für den Kader der Deutschen Studierenden-Nationalmannschaft nominiert und bestritt am 25. Mai ihr erstes Länderspiel. In Würzburg trat ihr Team vor rund 500 Zuschauern gegen Frankreich an – und steckte eine knappe 1:2-Niederlage ein. Die Chancen auf den Sieg waren dabei durchaus vorhanden, so ging Deutschland während der ersten Halbzeit mit einem 1:0 in Führung. Während der zweiten Spielhälfte hingegen dominierten die Französinnen und konnten mit zwei Toren das Spiel für sich entscheiden. Hopfengärtner wäre jedoch fast das zweite Tor für Deutschland gelungen: Nach einem Freistoß ihrer Teamkameradin Anja Pfluger jagte sie den Ball mit dem Hinterkopf ins Netz – der Schiedsrichter sah sie jedoch im Abseits.

Das Spiel war Teil eines Lehrgangs für die Mannschaft und diente der Vorbereitung auf die kommende Universiade, den Weltsportspielen der Studierenden. Trotz Niederlage war der Lehrgang für die Masterstudentin ein voller Erfolg: „Ich konnte viele Kontakte zu sehr guten Spielerinnen knüpfen – und für die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft auf dem Platz zu stehen, ist sowieso eine große Ehre“, sagt Hopfengärtner.

Unterstützung von der Universität

Ihre Leidenschaft für den Ballsport entdeckte die Bamberger Studentin schon früh: Bereits auf dem Pausenhof ihrer Grundschule kickte sie regelmäßig Fußball und schloss sich der Junioren-Mannschaft des TSV Neustadt an. Im Jahr 2004 wechselte sie dann zum SV Weinheim, wo sie aktuell in der zweiten Bundesliga spielt. Doch ob der Terminkalender bei so viel Fußball noch genügend Zeit für das Studium hergibt? „Bisher bereitete es mir keine Probleme, beides unter einen Hut zu bringen – auch wenn es manchmal etwas Organisationsgeschick bedarf“, erläutert Hopfengärtner. Doch damit nicht genug: Die 26-jährige arbeitet zusätzlich noch als Studentische Hilfskraft, leitet Sportkurse im Rahmen des Bamberger Hochschulsports und trainiert zwei Mädchen-Fußballmannschaften für die westbayerische Regionalauswahl.

Sollte es bei so viel Einsatz zeitlich doch einmal eng werden, käme es Hopfengärtner zugute, dass sie bereits seit sechs Jahren Mitglied im Förderprogramm „Universität Bamberg – Partnerhochschule des Spitzensports“ ist. „Diese Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband hat es sich zum Ziel gesetzt, Spitzenathletinnen und -athleten bei der Vereinbarkeit von Leistungssport und Studium auf organisatorischer Ebene behilflich zu sein“, erläutert Prof. Dr. Stefan Voll, Leiter des Sportzentrums der Universität Bamberg. So habe Hopfengärtner beispielsweise die Möglichkeit, bei Bedarf Klausuren zu verschieben oder zusätzliche Urlaubssemester einzureichen.

Auch auf anderer Ebene gehen bei der Studentin Sport und Studium Hand in Hand: So möchte Hopfengärtner ihre Fußball-Leidenschaft in ihr späteres Berufsleben integrieren. „Mein erklärtes Ziel ist es, nach dem Studium als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin zu arbeiten. Über den Sport möchte ich auf spielerische Weise einen Zugang zu den Kindern aufbauen“, erklärt sie.