Musikalische Vielfalt beim Vortragsabend: Vom Gesang am Flügel... (Fotos: Freyja Ebner)

... zum Trommelquartett.

Stefan Hörmann (li.) ehrte die Preisträgerinnen und Preisträger des Irmler-Musikwettbewerbs.

Erasmus-Studentin Elizabeth Edwards bekam für ihr Violoncello-Spiel den ersten Preis im Solowettbewerb.

Emotionen und technische Raffinesse

Vortragsabend der Musikstudierenden fand mit Irmler-Preisträgerinnen und -trägern statt

Die Musikstudierenden präsentierten beim Vortragsabend wieder einmal ihre musikalische Bandbreite. Nach der Verleihung des Irmler Musikpreises zeigten auch die Preisträgerinnen und Preiträger ihr ausgezeichnetes musikalisches Können und glänzten mit abwechslungsreichen Darbietungen.

Was haben Fußball und Musik gemeinsam? „Beide haben mit Emotionen zu tun“, begrüßte Prof. Dr. Stefan Hörmann, Inhaber des Lehrstuhls für Musikpädagogik und Musikdidaktik, die Gäste, die am 26. Juni 2014 nach dem Einzug der deutschen Mannschaft ins WM-Achtelfinale in den Irmler Musiksaal gekommen waren. Hörmann versprach eine „gute Stimmung“ und eine breite Palette an Darbietungen, wovon sich die Gäste beim Vortragsabend der Musikstudierenden überzeugen konnten.

Verschiedene Stilrichtungen und Epochen

Bereits zum musikalischen Einstieg verbreiteten die Studierenden Christian Nestler, Rebecca Matschke, Amelie Schaumann, Katja Götzle, Constanze Günzler, Josefin Linder und Lucie Cerveney mit dem emotionsvollen The Day After Tomorrow der dänischen Rockband Saybia Gänsehaut-Feeling. Bei der Powerballade legte Christian Nestler ein Gitarrensolo ein, und Lucie Cerveny begleitete auf dem Flügel die mit Spannungsbögen erfüllten Melodien und Rhythmen.

Franziska Lorenz, die ihr Studium kürzlich abgeschlossen hatte, trug das fröhlich anmutende O had I Jubal’s lyre aus Georg Friedrich Händels Oratorium Josua vor. Mit ihrer gut ausgebildeten Sopranstimme sang sie mit Leichtigkeit die schweren Passagen in den oberen Tonlagen. Burcin Sel-Mumcuoglu begleitete Lorenz am Flügel. Lorenz trat im Laufe des Abends noch ein zweites Mal auf und begleitete sich selbst am Flügel mit der Ballade All of me von John Legend: Mit ihrer klaren Stimme und den kraftvoll dahinperlenden zerlegten Dreiklängen zeigte Lorenz ihr hervorragendes musikalisches Können.

Eine Mischung aus Paso Doble und Flamenco spielte das Saxophonensemble mit dem Stück El Capéo des brasilianischen Komponisten Antonia Parera. Die Altsaxophonistinnen Verena Schwager, Julia Stumpf und Anja Hurley-Hofmann boten mit Larissa Fuchs am Tenorsaxophon und Lena Baudler am Basssaxophon eine schwungvolle, energische Nummer dar, die etwas brasilianisches Flair nach Bamberg brachte.

Unterschiedliche Darbietungen

Vor der Pause trugen die rund 120 Mitglieder des Universitätschors die drei romantischen Lieder Es tagt der Sonne Morgenstrahl von Werner Gneist sowie Es wollt die Jungfrau früh aufsteh’n und Waldesnacht von Johannes Brahms vor. Die Studentin Viola Zettelmeier dirigierte erstmals den Unichor und das mit sichtbarer Freude. Trommelwirbel und rhythmische Finesse zeigten die Studierenden Melissa Habermann, Julia Lederer und Tobias Mrzyk mit der Lehrbeauftragten Beatrix van de Bovenkamp. Mit Alan Abels Trommelquartett für drei Tom-Toms und Pauken boten sie ein energievolles Klangfeuerwerk.

Verleihung des Irmler Musikpreises

In der zweiten Hälfte des Abends wurden die Preisträgerinnen und Preisträger des XXV. Irmler Musikwettbewerbs – vier Solisten und ein Ensemble – geehrt, die danach ihre Stücke vortrugen. Das Klarinenettenduo Claudia Goller und Luise Ringstetter erhielt im Ensemblewettbewerb den ersten Preis und spielte Alan Franks Suite for Two Clarinets – Prelude – Marching (leading to Rondo) – Finale. Bei diesem heiteren schnellen Stück stimmten sich beide Studentinnen gut aufeinander ab. Im Solistenwettbewerb erlangte Laura Barthel im Gesang den vierten Platz –  ein „einmaliger Fall“, weil sie vor dem Beginn des eigentlichen Unterrichtsfachstudiums Musik so eine gute Platzierung erlangt hatte. Barthel, die die Arie der Zelina Batti batti o bel Masetto aus Wolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni sang, untermalte mit ausdrucksstarker Mimik und Körpersprache ihre sicheren Soprantöne, während Burcin Sel-Mumcuoglu sie am Flügel begleitete.

Hohes musikalisches Niveau

Den dritten Platz im Solistenwettbewerb erhielt die eher ruhig wirkende, sich aber als „Löwin am Klavier“ entpuppende Kristina Kaiser. Aus der Suite op.14 von Bèla Bartòk spielte sie das technisch und melodisch anspruchsvolle Scherzo und Sostenuto und zeigte bei den schnellen Läufen ihre Fingerfertigkeit. Marius Braun, der den zweiten Platz erlangt hatte, trug die schwere, gehaltvolle Rhapsodie op. 79 Nr. 2 g-Moll von Johannes Brahms vor: Kraftvoll spielte er die intensiven Moll-Akkorde und arbeitete das Grundthema bei allen Varianten eindruckvoll heraus.

Der Auftritt der glücklichen Wettbewerbssiegerin Elizabeth Edwards, die auf ihrem Violoncello zauberte, war der emotionsvollste Moment des Abends. Auswendig trug sie das gefühlvolle Adagio und den 1. Satz des Moderato aus dem Konzert für Violoncello und Orchester des englischen Komponisten Edward Elgar vor. Stefan Hörmann betonte, dass die enorm musikalisch vorgebildetete Edwards als englische ERASMUS-Studentin erst die zweite internationale Preisträgerin in all den Jahren des Irmler Wettbewerbs sei. Was natürlich dem internationalen Profil der Universität zugute kommt.

Hinweis

Diesen Text verfasste Freyja Ebner für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

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