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Abschied vom Interventionsstaat? Den Wandel staatlicher Eingriffe in der OECD-Welt erforscht ...

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... Reimut Zohlnhöfer, jüngst mit seinem Kollegen Herbert Obinger von der Thyssen Stiftung ausgezeichnet.

- Martin Beyer

Abschied vom Interventionsstaat?

Thyssen Stiftung zeichnet Aufsatz von Reimut Zohlnhöfer aus

Die OECD-Länder beschneiden ihre Fördergelder. Der Bamberger Politikwissenschaftler Reimut Zohlnhöfer und sein Kollege Herbert Obinger haben den Wandel der staatlichen Subventionsausgaben in einem Aufsatz untersucht. Dieser wurde nun mit dem 2. Preis der Thyssen Stiftung ausgezeichnet.

Von der Feststellung ausgehend, dass die Subventionsleistungen in den OECD-Ländern in den letzten Jahren deutlich gesunken sind, haben sie in ihrem Aufsatz „Abschied vom Interventionsstaat? Der Wandel staatlicher Subventionsausgaben in den OECD-Ländern seit 1980“ die Entwicklungsprozesse staatlicher Maßnahmen erörtert. Der Aufsatz erschien 2007 in der Swiss Political Science Review (Heft 2, S. 203 bis 236) und wurde nun mit dem 2. Preis der Fritz Thyssen Stiftung ausgezeichnet. Der Thyssen Preis ist der einzige Zeitschriftenpreis in den Sozialwissenschaften außerhalb des englischsprachigen Raums. Er wird auf Vorschlag der Herausgeber von 17 deutschsprachigen sozialwissenschaftlichen Fachzeitschriften von einer hochkarätig besetzten Jury vergeben. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Grundstein für neue Forschungen

„Ich empfinde den Preis als besonders erfreulich“, sagt Zohlnhöfer, „weil er für einen Aufsatz verliehen worden ist, der nicht ein bereits abgeschlossenes Vorhaben zusammenfasst, sondern der den Grundstein für ein zukünftiges Forschungsprojekt legen sollte.“ Zohlnhöfer hat vor, künftig in Bamberg ausführlicher über den Wandel wirtschaftspolitischer Intervention in den OECD-Staaten zu forschen. Der Preis dürfte den Wissenschaftler in seinem Vorhaben bestätigen.

Zur Person

Reimut Zohlnhöfer startete seine wissenschaftliche Karriere am Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen, wo er 2001 promovierte. Anschließend forschte und lehrte er am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg, wo er sich 2008 auch habilitierte, und als John F. Kennedy Memorial Fellow am Center for European Studies der Harvard University. Zum Wintersemester 2008/2009 wechselt Zohlnhöfer an die Otto-Friedrich-Universität Bamberg.