Saskia Cramm / Universität Bamberg

Margit Fuchs (Mitte) bekommt den Melchior-Otto-Voit-von-Salzburg-Preis für ihre herausragende Dissertation im Anschluss an ihre Berufstätigkeit.

Saskia Cramm / Universität Bamberg

Godehard Ruppert stellt besonders die Kleinen Fächer in den Mittelpunkt.

Universität Bamberg

Die Graphik zeigt, wie sich die Studierendenzahlen seit 2000 entwickelt haben.

Saskia Cramm / Universität Bamberg

Mona Hess (links) und Rainer Drewello sprechen über die Funde aus dem Zahntempel Sri Dalada Maligawa.

Saskia Cramm / Universität Bamberg

Die Ehrengäste und die Universitätsleitung lauschen aufmerksam dem Programm.

- Patricia Achter

Preisverleihungen zum 370. Geburtstag

Universität Bamberg feiert Dies Academicus

370 Jahre lang gibt es die Universität Bamberg nun schon, was beim diesjährigen Dies Academicus am 13. November 2017 gebührend gefeiert wurde. Knapp 18 Jahre davon hat Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert als Universitätspräsident miterlebt und mitgestaltet. In seinem Rückblick auf das akademische Jahr 2017 erinnerte er denn auch an seine Wiederwahl sowie an die Vizepräsidenten-Wahl und die damit einhergehende Verabschiedung von Prof. Dr. Sebastian Kempgen.

Kleine Fächer lohnen sich in Bamberg

Besonders ging Ruppert in seinem Rückblick auf die Bedeutung der Kleinen Fächer ein: Als Beispiel nannte er das Projekt des Kompetenzzentrums für Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT) zur Erforschung des singhalesischen Zahntempels, das Restaurierungswissenschaftler Prof. Dr. Rainer Drewello im anschließenden Festvortrag vorstellte. Ein weiteres Beispiel: die islamwissenschaftlichen Forschungen zur Region Khurasan, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund einer Million Euro. Knapp die Hälfte der Fördergelder ging an die Universität Bamberg. „Kein Wunder: Wir haben hier ein Alleinstellungsmerkmal“, betonte Ruppert. Einmalig seien zudem die beiden neuen Masterstudiengänge Digitale Denkmaltechnologien und Kulturwissenschaft des Vorderen Orients.

Dass auch eine Universität mit vielen Kleinen Fächern finanzielle Unterstützung in Form von Drittmitteln einwerben kann, zeigte Ruppert anhand einer Graphik, die die gestiegene Summe von 3,33 Millionen Euro im Jahr 2000 auf 14,55 Millionen Euro im Jahr 2016 veranschaulichte. Auch auf die Studierendenzahlen wirken sich die Kleinen Fächer positiv aus. Für seine Bemerkung, die Studierendenzahlen seien nach dem doppelten Abiturjahrgang 2011 kontinuierlich gesunken, erntete Ruppert amüsiertes Lachen. Denn: „Im Jahr 2014 sanken die Zahlen um 0,03 Prozent.“ Im Jahr 2017 gäbe es ein Minus von 0,25 Prozent im Vergleich zum Allzeithoch (13.470). So betonte Ruppert zum Abschluss nochmals die Stärken der Kleinen Fächer, die interdisziplinäre Herausforderungen und Chancen schaffen würden. Gerade in Bamberg seien diese Fächer ein Gewinn. „Wir sind und bleiben eine alte und neue Universität mit einem neuen Profil in alten Mauern. Das macht den Reiz nicht zuletzt für die Studierenden aus, die zu uns kommen.“

Zahntempel als Vorzeigeprojekt

Als Vorzeigeprojekt für erfolgreiche Kleine Fächer stellte Rainer Drewello die Forschungen zum Zahntempel Sri Dalada Maligawa im Herzen Sri Lankas vor. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem KDWT dokumentierten in dem überwiegend buddhistisch geprägten Land eine Tempelanlage, die auf der Welterbe-Liste der UNESCO steht. Sie ist rund um eine Zahnreliquie erbaut, die Mythen zufolge von Buddha stammt. Mit ihrem 3D-Scanner nahmen die Forscherinnen und Forscher die Anlage aus 190 verschiedenen Scan-Positionen auf. Bis dato gab es keinen Plan des Tempelbezirks. Durch einen 3D-Animationsfilm nahm Drewello die Dies-Academicus-Gäste mit auf eine Begehung der Tunnelhalle, des Allerheiligsten und des Schreins. „Wir sind damit aber nicht am Ende der Forschungen, sondern fangen gerade erst an“, führte Drewello weiter aus. Sie hätten viele Bebilderungen und Schriftrollen vorgefunden, die es nun zu analysieren gilt.

Preise für Forschung und Studium

Mit diesem kleinen Ausblick auf künftige Forschungen übergab Drewello an Prof. Dr. Maike Andresen, die als Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs die Preise für besonders gelungene Forschungsarbeiten vergab. So erhielt Dr. Clemens Draxler den Habilitationspreis der Universität Bamberg und Dr. Katrin Rentzsch den Habilitationspreis der Sparkasse Bamberg. Promotionspreise gingen an Dr. Uwe Messer, Dr. Lisa Suckert und Dr. Lars Kröger. Für ihre herausragende Promotionsarbeit wurde außerdem Dr. Margit Fuchs mit dem Melchior-Otto-Voit-von-Salzburg-Preis ausgezeichnet. Er wird an Personen vergeben, die im Anschluss an die aktive Berufsphase promovieren.

Diejenigen, die Promotion und berufliche Laufbahn noch vor sich haben, wurden von Prof. Dr. Frithjof Grell geehrt: die Studierenden. Der Vizepräsident für Lehre und Studierende vergab den Preis für studentisches Engagement an Laura Schöps. Den DAAD-Preis für hervorragende ausländische Studierende verlieh er an Roman Zabolotnîi. Ralf Burkard und Sandra Blechinger erhielten den Fritzi!-Preis für gute Abschlussarbeiten Studierender mit Kind. Abgerundet wurde der Dies Academicus von musikalischen Einlagen der Jazz-Combo des Lehrstuhls für Musikpädagogik und Musikdidaktik unter der Leitung von Markus Schieferdecker.

Eine Bildergalerie finden Sie auf der universitären Facebook-Seite.