Ivana Peric/Universität Bamberg

Die Bilder der Ausstellung sorgen für Gesprächsstoff bei den Besucherinnen und Besuchern.

Ivana Peric/Universität Bamberg

Bei einem kleinen Rundgang durch die Ausstellung stellen die Fotografinnen (hier: Carla Theobald) und Fotografen…

Ivana Peric/Universität Bamberg

…abwechselnd mit Dozentin Dr. Kristina Wied die Foto-Serien vor.

Von Bettgeschichten und träumenden Haustieren

Teilbibliothek 4 zeigt studentische Foto-Serien

Welche Eigenschaft teilen das Bett, die Toilette und die Natur miteinander? Sie sind Lebensräume von uns Menschen. Im Lehr-Lern-Projekt Fotos im Journalismus setzen Bamberger Studierende verschiedene Lebensräume fotografisch in Szene.

Kaum ein Möbelstück wird so intensiv genutzt und kann so viele Geschichten über jeden Einzelnen erzählen wie das Bett. Laut der Zeitschrift P.M. verbringt jeder Deutsche knapp ein Drittel seiner Lebenszeit mit Schlaf. In der Foto-Serie Bettgeschichten thematisiert der Bamberger Student Lucas Seeber Bettarten und Bettgewohnheiten, die sich hinter fünf verschiedenen Schlafzimmertüren abspielen. Vom Arbeiten mit dem Laptop in Hotelbetten über das Kuscheln mit dem Teddybär aus Kindheitstagen im eigenen Bett bis hin zum Übernachten in Couchsurfing-Betten auf Reisen: die Vielfalt ist groß.

„Wir stellen Wissen zur Verfügung. Nicht nur fremdes Wissen, sondern auch das Wissen ‚von innen‘, unser Wissen aus Seminaren“, erklärt Dr. Fabian Franke, Direktor der Universitätsbibliothek, bei der Ausstellungseröffnung Lebensräume am 10. Juni. Bettgeschichten von Lucas Seeber ist eines von fünf Projekten aus der Übung Fotos im Journalismus des Sommersemesters 2014 unter der Leitung von Dr. Kristina Wied, die bis zum 22. Juli in der Teilbibliothek 4 am Heumarkt zu sehen sind. Ergänzend zur Ausstellung gibt es einen Katalog mit weiterführenden Informationen, der genauso wie die Ausstellung selbst von der Ludwig-Delp-Stiftung finanziell unterstützt wird.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Können Tiere eigentlich träumen und wenn ja, wovon? Diese Frage stellte sich Haustierbesitzerin Anna Kummer. In ihrem Projekt Lebens(t)räume auf vier Beinen setzte die Tierliebhaberin ihre eigenen Vierbeiner in Szene und fotografierte sie unter dem gesellschaftskritischen Aspekt der Freiheit. „Die größte Herausforderung bei meiner Serie war definitiv das qualitativ hochwertige Fotografieren von Tieren, da man sie nicht anweisen kann stillzuhalten oder eine bestimmte Pose einzunehmen“, erzählt sie rückblickend.

Doch ihr Thema stellte nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich hohe Anforderungen an Anna Kummer. Denn für ein gelungenes journalistisches Projekt ist neben einer guten bildlichen Darstellung eine umfassende Recherche der Hintergrundinformationen genauso erforderlich. „Es ist mir wichtig, dass die Studierenden in ihrer Ausbildung auch für kleine journalistische Projekte die Bedeutung einer guten Recherche kennen“, betont Dozentin Dr. Kristina Wied. Demnach ist die Idee, dass Tiere träumen, nicht frei erfunden. Ein Schlafforscher des Max-Planck-Instituts beschäftigte sich tatsächlich mit der oben genannten Fragestellung und ist überzeugt davon.

In einem weiteren ausgestellten Projekt nimmt Carla Theobald die Klogewohnheiten ihres Freundeskreises unter die Lupe. Sofia Gittinger thematisiert am Beispiel des Kernkraftwerks in ihrer baden-württembergischen Heimat, wie der Mensch natürliche Lebensräume zerstört, während sich Saskia Reinbeck durch ihre Großeltern inspiriert mit den Einschränkungen des Lebensraums von Menschen im hohen Alter auseinandersetzt. „Die Foto-Serien sind doppelt voyeuristisch, weil nicht nur der Betrachter der Fotografie durch die Augen des Fotografen auf die Aufnahme eines Moments schaut, sondern auch deshalb, weil das Motiv und die Ausführung, wie bei jedem Foto, Rückschlüsse auf den Fotografen und sein Anliegen erlaubt“, stellt die Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser bei der Vernissage fest. Besondere Möglichkeiten bot zudem das weit gefasste Oberthema Lebensräume: Es grenzte die Fotografinnen und Fotografen thematisch zwar ein, ermöglichte ihnen aber dennoch ihre eigenen Assoziationen mit dem Begriff kreativ umzusetzen.

Handwerkszeug für die Praxis

Mit Übungen wie Fotos im Journalismus bereitet die Bamberger Kommunikationswissenschaft Studierende auf den späteren Berufsalltag vor. Studierende lernen hier unter anderem die Funktionen und Kriterien eines guten Bildes sowie die Grundlagen der Bildbearbeitung kennen. Gesetzliche Vorgaben wie das Recht am eigenen Bild oder das Hausrecht sowie Regeln für Bildtexte runden die theoretischen Inhalte ab. Den Abschluss der Übung bildet eine weitgehend eigenständig umgesetzte Fotostrecke. Der Kurs ist Teil des Bachelormoduls Praxis der Kommunikationsberufe, das verschiedene praxisnahe Übungen für die Bereiche Journalismus und PR anbietet.

Hinweis

Diesen Text verfasste Ivana Peric für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.