Studierende bei der Abschlusspräsentation (Fotos: Lehrstuhl ufc)

So bereiteten die Studierenden ihre Ergebnisse auf.

Auch die überarbeiteten Webseiten sind jetzt aus Nutzer-Perspektive strukturiert. (Abbildungen: Rechenzentrum)

Ein Ausschnitt aus dem Servicekatalog, der auf Vorarbeiten des Seminars basiert.

Rechenzentrum unter der Lupe

BWL-Studierende erstellen Servicekatalog

Angenommen mehrere Dienste des Rechenzentrums fallen gleichzeitig aus. Um welche muss man sich dann zuerst kümmern? Wer übernimmt eigentlich welche Aufgaben im Rechenzentrum, in dem Zuständigkeiten und Bereiche über die Jahre gewachsen sind? Ist alles optimal verteilt? Mit derartigen Fragen befassten sich Master-Studierende in ihrer Lehrveranstaltung „Geschäftsprozessmanagement“, die im Sommersemester am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Unternehmensführung und Controlling in Kooperation mit dem Rechenzentrum angeboten wurde.

Daraus ist ein IT-Servicekatalog entstanden, der eine Übersicht über die Dienstleistungen des Rechenzentrums aus Nutzer-Perspektive bietet. Er wurde gerade vom Rechenzentrum veröffentlicht. Auf Basis dieser systematischen Katalogisierung der Dienste wurden in den letzten Monaten auch die WWW-Seiten des Rechenzentrums neu strukturiert. Sie stellen den Angehörigen der Universität die Informationen nun aus Nutzer-Perspektive nach Diensten strukturiert dar. Wer ein Problem mit seinem Computer hat oder eine Hard- oder Software kaufen will, soll zukünftig alle benötigten Informationen an einer Stelle finden. Universitätsangehörige können sich so informieren, welche Angaben nötig sind, an wen sie sich wenden können und welche maximale Bearbeitungsdauer sich das Rechenzentrum vorgenommen hat. Die Überarbeitung der WWW-Seiten ist aber keine einmalige Sache, sondern ein ständiger Optimierungsprozess.

Lernen in der Praxis

Hinter dem Bandwurmwort Geschäftsprozessmanagement versteckt sich kurz gefasst die Frage: Wer macht im Unternehmen was, wann, wie und womit? Nach der Analyse dieser Fragen durch Interviews besteht die Kunst darin, die Geschäftsprozesse eines Unternehmens besonders strategisch und effizient zu gestalten. Dabei spielen sowohl technische als auch organisatorische Aspekte eine Rolle.

Das Seminar, das auf Initiative von Lehrstuhlinhaber Wolfgang Becker entstand und von Klaus Daniel geleitet wurde, verfolgte den Ansatz des handlungsorientierten Lernens, bei dem Gelerntes unmittelbar in die Praxis umgesetzt wird. Die Studierenden befragten die Mitarbeiter des Rechenzentrums und arbeiteten während des Sommersemesters gemeinsam mit ihnen an konkreten und relevanten Themen aus dem Tagesgeschäft des Rechenzentrums. Klaus Daniel ist überzeugt, dass „die Studierenden am besten anhand realer Herausforderungen lernen. Wenn dadurch Bedürfnisse und Anforderungen des Rechenzentrums befriedigt werden können und gleichzeitig die Studierenden die Theorie und das Handwerkszeug des Geschäftsprozessmanagements erlernen, dann profitieren alle Beteiligten.“

Konkreter Nutzen für den Alltagsbetrieb

Studentin Christina Schmid bestätigt das. Ihr und ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen hat das Seminar besonders Spaß gemacht. Die Studentin kommt zu dem Schluss: „Die Möglichkeit, das Thema direkt in einem Praxisprojekt umzusetzen, war sehr interessant. Meine Motivation war besonders groß, da unsere Arbeit, im Gegensatz zu Case Studies auf dem Blatt Papier, einen konkreten Mehrwert liefern konnte. Es würde mich freuen, wenn zukünftig mehr Veranstaltungen dieses Formats angeboten werden würden.“

Auch Hartmut Plehn, Leiter des Rechenzentrums und sein Mitarbeiter, der Projektleiter Martin Mai, sprechen von einer Win-Win-Situation. Anfängliche Bedenken der Mitarbeiter, interne Arbeitsabläufe im Rechenzentrum völlig transparent zu machen, hätten sich als unbegründet herausgestellt. „Nun haben wir eine klare Übersicht über das, was das Rechenzentrum leistet – und auch über das, was wir eben nicht leisten können, wie zum Beispiel eine durchgehende Betreuung rund um die Uhr und am Wochenende“, erklärt Plehn. Die Behebung von Problemen, die außerhalb der Geschäftszeiten auftreten, finde weiterhin auf rein freiwilliger Basis statt. Darüber hinaus haben die Befragungen der Studierenden ergeben, dass das Rechenzentrum mit vergleichbaren Dienstleistern der freien Wirtschaft durchaus mithalten kann.
Auf dieses erfolgreiche Seminar sollen noch weitere folgen. Für das kommende Semester plant Klaus Daniel gemeinsam mit Hartmut Plehn eine Lehrveranstaltung zum Thema Prozesscontrolling, die auf den bisherigen Ergebnissen aufbaut.

Hinweis

Diesen Pressetext verfasste Samira Rosenbaum für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

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