So viele "Austauschstudis" waren es noch nie in einem Sommersemester.

Die Neuankömmlinge studieren die Unterlagen vom Akademischen Auslandsamt.

Peter Vida aus Ungarn freut sich auf sein Semester an der Bamberger Universität.

- Sandra Reinfurt

„Austauschstudierende sind eine Bereicherung“

Die Universität Bamberg begrüßte ihre internationalen Gäste

So viele Austauschstudierende kamen noch nie zu Beginn eines Sommersemesters an die Universität Bamberg: 103 junge Menschen aus fünf Kontinenten haben sich entschieden, hier für ein bis zwei Semester zu studieren. 19 sind aus den Vereinigten Staaten, gefolgt von 13 aus Polen und sieben aus Korea. Die Studienfächer Germanistik und Betriebswirtschaftslehre haben den größten Zulauf bei den Austauschstudierenden.

„Sie haben eine gute Wahl getroffen“ begrüßte der Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert die Neuankömmlinge am 28. März im Hörsaal U5/122.  „Denn auf gute Betreuung wird bei uns großen Wert gelegt.“ Beispielsweise sei es in Bamberg leichter, Dozenten anzusprechen als in anderen, größeren Hochschulen. „Studierende treffen die Lehrenden auch wirklich im Büro an oder laufen ihnen in der Universität über den Weg“, meinte der Präsident. Ein weiterer Vorteil für den Lernenden-Lehrenden-Kontakt seien die kurzen universitären Wege.

„Wenn ich in Deutschland studiere, dann in Bamberg“

Die gute Betreuungssituation an der Universität Bamberg sieht auch Peter Vida als einen großen Vorteil an und kam unter anderem deswegen in die fränkische Kleinstadt. Der 23-jährige Ungar hat in Budapest an der Technischen Universität einen Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre absolviert und will dort in diesem Fach auch seinen Master machen. „In Budapest einen Termin in einem Dezernat oder mit einem Dozenten zu bekommen, ist äußerst schwierig und ein langwieriges Unterfangen, dem ein langer E-Mail-Verkehr vorausgeht“, erzählte Peter.

Er hat sich für ein Auslandssemester an einer deutschen Universität entschieden, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern und internationale Qualifikationen zu erlangen. Nach Bamberg wollte er sowohl wegen der komfortablen Größe der Universität als auch weil die Stadt bei einem früheren Besuch einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterließ. Als Austauschschüler war Peter in der Nähe von Bad Kissingen untergebracht und lernte die Weltkulturerbestadt durch einen Ausflug kennen. Daher war für ihn klar: „Wenn ich in Deutschland studiere, dann in Bamberg.“

Neue Impulse für die Forschung

Nicht nur die ausländischen Gäste profitieren von dem Aufenthalt an ihrer Partneruniversität. „Die Austauschstudierenden sind auch eine Bereicherung für deutsche Studierende und Lehrende“, erläuterte Präsident Godehard Ruppert. „Internationale Begegnungen können neue Impulse für die Forschung geben, von denen Studierende und Dozenten gleichermaßen profitieren.“

Der Kulturaustausch fördere aber nicht nur die Wissenschaft. Oft bildeten sich Freundschaften, die länger als ein oder zwei Semester halten. Das gemeinsame Lehren und Lernen mit Studierenden aus dem Ausland sei daher auch von dieser Warte aus gesehen ein Gewinn.

Nach der Begrüßung stellten Stephanie Exner, Stellvertreterin von Auslandsamt-Leiter Dr. Andreas Weihe, ihre Kollegin Sabine von Witzleben sowie die Tutorinnen und Tutoren des Akademischen Auslandsamts den „Austauschstudis“ das Programm der nächsten Wochen vor. Es enthält neben Deutschkursen auch Ausflüge, Exkursionen und Veranstaltungen wie Kegel- und Filmabende. Außerdem standen Organisatorisches wie Immatrikulationstermine und Behördengänge auf der Tagesordnung.
Und ein paar persönliche Ratschläge für die kommenden Monate durften natürlich auch nicht fehlen. So regte Stephanie Exner an: „Vergessen Sie vor lauter Studium die Freizeit nicht und vor lauter Freizeit nicht das Studieren.“ Der Präsident empfahl den Austauschstudierenden, neben ihrem Studium die Chance zu ergreifen, ihre Kommilitonen kennen zu lernen und die kulturelle Seite von Bamberg zu genießen. Auch Peter Vida hat die „schöne alte Stadt“ und die „ mittelalterliche Architektur“ schon für sich entdeckt – und sich dabei an seine Heimat erinnert: „Der Fluss mit seinen vielen Brücken, das ist wie in Budapest, da hatte ich sofort eine Verbindung zu Bamberg.“