Strahlende Gesichter nach der Verleihung durch Vizepräsident Sebastian Kempgen: Insgesamt 52 Zertifikate erstellte das FBZHL im letzten Studienjahr für Dozierende. (Foto: Ivana Peric)

Man lernt nie aus

Zertifikatsverleihung des FBZHL

„Kriegt man in den Kursen auch mitgeteilt, wie man die ersten Reihen füllt? Ansonsten wäre das doch auch mal eine Idee für ein Seminar“, stellte Vizepräsident für Lehre und Studierende Prof. Dr. Sebastian Kempgen beim ersten Blick in die Runde lachend fest. Denn ganz nach studentischer Manier blieben die ersten Stuhlreihen bei der Feierstunde des Fortbildungszentrums Hochschullehre (FBZHL) der Universität Bamberg zunächst unbesetzt.

Dabei gab es keinen Grund zur Bescheidenheit für die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn sowohl Didaktik-Neulinge als auch „alte Hasen“ durften am 24. November aus den Händen von Sebastian Kempgen ihre Zertifikate für erfolgreich absolvierte hochschuldidaktische Fortbildungen entgegennehmen. Von den insgesamt 52 Auszeichnungen verlieh das Fortbildungszentrum Hochschullehre (FBZHL) 21 Mal das „Zertifikat der Bayerischen Universitäten“ (Grundstufe), 22 Zertifikate der Aufbaustufe und 9 Zertifikate der Vertiefungsstufe.

ProfiLehrePlus wird weiter gefördert

Die namentliche Unterscheidung der offiziellen Nachweise kennzeichnet den Arbeitsaufwand, gemessen in Arbeitseinheiten à 45 Minuten, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geleistet haben. Wer 60 Arbeitseinheiten aus den verschiedenen Schwerpunktbereichen durchläuft, erwirbt das Zertifikat Hochschullehre der Bayerischen Universitäten (Grundstufe). Wer darüber hinaus weitere 60 Arbeitseinheiten sammelt, qualifiziert sich mit dem Zertifikat Hochschullehre der Bayerischen Universitäten (Aufbaustufe).

Die Vertiefungsstufe umfasst darüber hinaus zusätzliche 80 Arbeitseinheiten, welche nicht durch den weiteren Besuch von Seminaren des „offenen Seminarprogramms“ abgedeckt werden können, sondern ein spezielles zweisemestriges Programm für eine geschlossene Gruppe umfassen. In dessen Rahmen dessen wird gezielt der Transfer der in hochschuldidaktischen Seminaren erworbenen Kompetenzen sowie die Reflexion der eigenen Lehrtätigkeit in den Fokus genommen.

„Wir nehmen die Hochschullehre ernst“, betonte der Vizepräsident. Umso mehr freue er sich über die Nachricht, dass das FBZHL der Universität Bamberg bei der zweiten Förderphase des Projekts ProfiLehrePlus, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird, wieder berücksichtigt werden wird. „Die erneute Projektförderung sichert die Nachwuchsförderung und lässt auf eine feste Etablierung des FBZHL hoffen“, so Kempgen.

Rückblick und Ausblick

Das Themenspektrum der Fortbildungsangebote ist breit gefächert und umfasst die Themenbereiche Lehr-Lern-Konzepte, Präsentation und Kommunikation, Prüfen, Reflexion und Evaluation sowie Beraten und Begleiten. Die Bilanz der vergangenen zwei Semester ist positiv. „Das Seminarprogramm hat viel Zuspruch erfahren und die Seminare waren bis auf wenige Ausnahmen überbucht“, erklärte Uta Gärtner, Koordinatorin am FBZHL. Die Auslastung der Kurse des Sommersemesters 2015 betrug rekordverdächtige 96 Prozent, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den sonst üblichen rund 85 Prozent bedeutet.

Besonders beliebt sind die Kurse „Grundlagen der Moderation und Diskussionsleitung“, „Grundlagen der Rhetorik“ sowie Kurse, die sich mit dem Thema Prüfen auseinandersetzen. Insbesondere die Vertiefungsstufe hat großen Zulauf und bekommt ein rundum positives Feedback. Neuerungen gibt es ab dem Sommersemester 2016 vor allem in der Kommunikation. Die FBZHL der Universitäten Bamberg, Bayreuth und Erlangen-Nürnberg geben jeweils ein eigenes Programmheft heraus. Trotz gestalterischer Trennung dürfen Interessierte aber nach wie vor die hochschuldidaktischen Seminare aller nordbayerischen Universitäten besuchen.

Selbstreflexion und Evaluation

Bei der Seminaranmeldung fühlte sich Teilnehmer Vincenz Schwab an seine eigene Studienzeit zurückerinnert. „Man muss schnell sein, sonst sind die beliebten Kurse ausgebucht“, erzählte der wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft. Die Qualität in der Lehre zu sichern und zu entwickeln und sich untereinander auszutauschen, seien für ihn ausschlaggebende Kriterien für die Kursbelegung gewesen.

„Ich wollte sehen, wo noch Luft nach oben ist, und lernen, schwierige Situationen besser zu meistern“, berichtete Dr. Denise Dumschat-Rehfeldt, die die Fortbildungen für ihre Tätigkeit als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft besucht hatte. Das Seminar zum Thema „Psychische Erkrankungen bei Studierenden“ sei für sie besonders lehrreich gewesen.

Dieses Seminar gehört zu den zielgruppenspezifischen Angeboten, die nach Bedarf veranstaltet und konzipiert werden. Vorbereitungsseminare für Lehrende, die einen Auslandsaufenthalt als Gastdozierende planen, fallen genauso darunter wie Workshops für studentische Tutorinnen und Tutoren oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsbibliothek. Bei einem kleinen Umtrunk im Anschluss an die Zertifikatsverleihung konnten die Anwesenden schildern, was sich bei ihrer Fortbildung bewährt hat und was an den Angeboten zu verbessern ist.

Hinweis

Diesen Text verfasste Ivana Peric für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.