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Das ETA Hoffmann Theater und die Universität Bamberg laden zum ersten Internationalen Bamberger Theaterfestival UniON ein.

Tim Kipphan/Universität Bamberg

ArtEast präsentiert eine Szenenauswahl aus „Die Lastergrube“.

Tim Kipphan/Universität Bamberg

Applaus für das Ensemble von ArtEast. 2017 zeigten sie "Die Lastergrube" zum ersten Mal.

- Patricia Achter

Vorhang auf für neues Theaterfestival

Sechs studentische Theatergruppen zeigen deutsch- und fremdsprachige Stücke

Prolog

Lampenfieber, das kurz vor dem Auftritt am stärksten ist. Zahlreiche Augenpaare von Zuschauern, die auf die Bühne gerichtet sind. Das Theater ist eine ganz eigene Welt und Christine Renker ein Teil davon. Seit 2011 ist die Masterstudentin der Slavistik zugleich Schauspielerin in der russischen Theatergruppe ArtEast: „Ich wurde auf der Ersti-Fahrt der Slavistik spontan dazu überredet, russisches Theater zu machen – obwohl ich noch gar kein Russisch konnte.“ Sie war von Anfang an begeistert von der kleinen Theatergruppe, in der Studierende ohne Vorkenntnisse einsteigen können.

ArtEast ist eine von sechs studentischen Theatergruppen an der Universität Bamberg. Die meisten Gruppen gehören dem Sprachenzentrum an, welches sie mit dem Ziel gründete, Fremdsprachen praxisnah zu vermitteln. Am 12. und 13. Juli 2018 laden das ETA Hoffmann Theater und die Universität Bamberg zum ersten Internationalen Bamberger Theaterfestival UniON ein. Die Idee für das Festival hatten Studierende. Hauptorganisatorin ist deshalb die Studentin Marie-Theres Schmidt. Im ETA Hoffmann Theater treten die sechs Theatergruppen der Universität mit Komödien, absurdem Theater und mehr auf. Beim kostenlosen Improvisationsworkshop können Interessierte zudem ihr Schauspieltalent entdecken.

12. Juli: Erster Akt

Nach der Eröffnung am 12. Juli um 15 Uhr startet das Festival mit dem Improvisationsworkshop. Ab 16 Uhr improvisiert die Theatergruppe Pipperlapupp zusammen mit Teilnehmenden kurze Szenen, sobald der Countdown endet: 5 ... 4 ... 3 ... 2 ... 1 ... Los! Es entstehen Geschichten, Dramen und Komödien im Hier und Jetzt. Der Eintritt zum Workshop ist frei.

Zweiter Akt

Mit einer unterhaltsamen Komödie tritt die italienische Theatergruppe Teatralia auf: Tradire e fare (deutsch: Zwischen Sagen und Tun liegt der Seitensprung). Im Mittelpunkt des Geschehens steht das Paar Carla und Sergio, das sich nach einem Schicksalsschlag in so manches Chaos stürzt. Stefano Giannascoli, der Regisseur der Theatergruppe, hat das Stück geschrieben, das in italienischer Sprache aufgeführt wird.

Dritter Akt

ArtEast präsentiert an beiden Tagen eine Szenenauswahl aus „Die Lastergrube“ auf Deutsch, die auf dem gleichnamigen Roman des russischen Schriftstellers Alexander Kuprin basiert. Es geht um eine junge Prostituierte, die sich gegen die unmenschlichen Regeln der Elendsprostitution zur Wehr setzt – und es geht um die menschlichen Abgründe einer bürgerlichen Gesellschaft.

Vierter Akt

Die spanische Gruppe PieZas zeigt Chispas. Der Algorithmus der Liebe. Das Ensemble begibt sich in der absurden Tragikomödie auf eine witzige und zugleich kritische Reise in die virtuelle Welt der Flirt-Applikation Chispas. Sie stellt die Welt der sozialen Netzwerke der Wirklichkeit auf absurde Weise gegenüber. Die Aufführung ist spanischsprachig.

13. Juli: Fünfter Akt

Ebenfalls absurd wird es mit dem Theater International, der Theatergruppe internationaler Studierender, die auf Deutsch spielt. Am 13. Juli präsentieren sie 36.000 Sekunden, ein Schauspiel über die letzten zehn Stunden der Menschheit. Sie fragen danach, was im Leben wirklich wichtig ist. Und nebenbei lernen sie Deutsch.

Sechster Akt

Am selben Tag spielt die Bamberg University English Drama Group. Die englische Theatergruppe widmet sich zwischenmenschlichen Beziehungen im 21. Jahrhundert. Beispielsweise geht es um eine Frau, die zwischen Erfolg und Familie hin- und hergerissen ist. no pink.no blue thematisiert die Selbstoptimierung der heutigen Generationen.

Epilog

Klatschen, Pfeifen, Jubeln: Applaus brandet auf, wenn ArtEast eine Aufführung beendet. Alle Theatergruppen der Universität Bamberg kennen diesen Moment auf der Bühne. Am Freitag, den 13. Juli, ist das Klatschen aber nicht das letzte, was man im ETA Hoffmann Theater hört. Denn um 22 Uhr beginnt die Abschlussparty.
Ein Festivalpass für alle Vorstellungen kostet 15 Euro oder ermäßigte 10 Euro und ist bereits im Vorfeld an der Theaterkasse erhältlich. Der Preis für einzelne Veranstaltungen liegt bei 8 Euro oder ermäßigten 5 Euro. Einzeltickets können nur an der Abendkasse erworben werden. Alle Informationen und Termine stehen online auf der Webseite des ETA Hoffmann Theaters.

Kontakt für inhaltliche Rückfragen:

Marie-Theres Schmidt, Festivalleitung
E-Mail: marie-theres.schmidt(at)web.de