Die Fußball-Mannschaft trainierte Australian Football, den australischen Nationalsport (Fotos: Hendrik Steffens)

Der Ball ist ebenso oval wie das Spielfeld

Die Spieler hatten sichtlich Spaß beim Training

Die Bamberger Fußballmannschaft fährt im März nach Australien (Foto: privat)

Ziemlich harte Nüsse

Uni-Fußballmannschaft trainiert Australian Football

Heftige Kämpfe, spektakuläre Schüsse und schnelle Bewegungen beider Teams und des Balls – typische Attribute des Australian Footballs (AF). Nicht gerade die gängigste Sportart in Deutschland und nicht gerade die harmloseste. Wild entschlossen und lernwillig zeigte sich aber dennoch die Fußballmannschaft der Universität Bamberg beim Probetraining am Donnerstag und Freitag, den 14. und 15. Februar. Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, die Mannschaft hat nicht spontan die Sportart gewechselt. Vielmehr rüstet sie sich für das Freundschaftsspiel im Australian Football gegen den Tattersalls Club in Sydney. Wer sich nun die Frage stellt, was die Fußballmannschaft der Universität in Sydney macht und warum sie dort nun Australian Football spielen soll, kommt hier der Rückblick.

Sport macht nicht nur Spaß, sondern bietet eine länderübergreifende Plattform für kulturellen Austausch und ermöglicht den Kontakt zu anderen Universitäten. Die Universitätsmannschaft hat sich dieses Motto auf ihre Fahnen geschrieben. Zuletzt veranstalteten sie im Frühjahr 2012 ein Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft der Hochschule in Tirana (Albanien), bei der die Mannschaft im Jahr zuvor bereits zu Gast war. Im März 2013 steht nun der nächste kulturell-sportliche Austausch an: Diesmal fahren 20 Spieler, Trainer Otto J. Band, Personalratsvorsitzender der Universität, und Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert nach Australien, um dort gegen die Fußballmannschaften verschiedener Universitäten anzutreten und ein Australian-Football-Duell auszutragen. Um für dieses Duell gut vorbereitet zu sein und Regeln sowie Spielzüge kennenzulernen hatte Band für seine Jungs dieses Australian-Football-Probetraining organisiert.

18 Spieler und alles ist erlaubt

„Auf geht’s“, grinste Sebastian Loch, der die 20 jungen Männer trainierte. Eigens aus Hamburg war der gebürtige Litzendorfer angereist, um seine AF-Kenntnisse – er spielt in einem Australian-Football-Team in Hamburg – an den Mann zu bringen. Bewaffnet mit einem ellipsenförmigen Ball startete er in die ersten Übungen. Schnell lernten die Spieler, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, mit dem Ball umzugehen. Die wichtigsten sind der Schuss mit dem Fuß und der Handpass. Dabei hält eine Hand den Ball, während die andere Faust den Ball schlägt. Einfaches Werfen ist nicht erlaubt. „Weiter links“, brüllte es schon ziemlich bald vom hinteren Teil des Sportfelds und sofort rannte der Gemeinte dem heranrasenden Geschoss von Spielball entgegen. „Die Dinger sind hart wie Nüsse“, brüllte es von der anderen Seite zurück, als der Ball gefangen war. Australian Football wird auf einem elliptischen Spielfeld mit vier (Tor-)Pfosten an jedem Ende gespielt. Das Ziel des Spiels ist es, durch Schüsse zwischen die aufgestellten Pfosten zu punkten. Pro Mannschaft sind 18 Spieler auf dem Feld erlaubt. Es gibt weder eine Abseitsregel noch in den Regeln festgeschriebene Positionen. Vor allem gibt es keinen Torwart. Ein Spiel besteht aus vier Vierteln, die Länge der Viertel variiert von Liga zu Liga zwischen 15 und 25 Minuten. Trotz der ungewohnten Umstände schlugen sich alle Spieler tapfer. „Sie machen sich wirklich gut“, freute sich Loch.

Unterwegs als Botschafter der Universität

Initiator des gesamten Unterfangens der Australien-Reise ist der Bamberger Alumnus Andreas Hart, der in Sydney bei Microsoft tätig ist und seiner ehemaligen Mannschaft anbot, Kontakte zu den australischen Universitäten zu knüpfen und Fußballspiele zu organisieren. „Einerseits werden wir natürlich einige Zeit auf dem Fußballplatz verbringen, andererseits sind wir als Botschafter der Universität unterwegs und in dieser Funktion auch zu einigen gesellschaftlichen Veranstaltungen eingeladen“, berichtete Band. Dementsprechend voll ist der Terminkalender der Mannschaft: Zwischen dem 7. und 24. März treten die Spieler gegen die Teams der Universitäten von Sydney, New South Wales und Brisbane an, bestreiten ein Australian-Football-Match, besuchen die European Investment Bank, den Tattersalls Club und das Parlament von Sydney.

Eine Fotogalerie zum Probetraining finden Sie auf der Facebook-Seite. Hier wird während der drei Australien-Wochen auch regelmäßig über die Erlebnisse der Mannschaft berichtet.

Hinweis

Diesen Pressetext verfasste Maike Bruns für die Pressestelle der Universität Bamberg.