Julia Dreßen/Universität Bamberg

Das Blechprojekt der esg sorgte für die musikalische Untermalung.

Julia Dreßen/Universität Bamberg

Alfons Motschenbacher (links) und Raphael Quandt hoben in ihrer Andacht die Gemeinsamkeiten zwischen evangelischem und katholischem Glauben hervor.

Julia Dreßen/Universität Bamberg

Marlene Moschko-Peetz (3. v. l.) diskutierte mit Jürgen Bründl (1. v. l.), Thomas Wabel (2. v. l.) und Konstantin Lindner (4. v. l.) über "den kleinen Unterschied".

Julia Dreßen/Universität Bamberg

Die Besucher konnten selbst Buttons mit Luther-Sprüchen stanzen.

- Julia Dreßen

Gemeinschaft des christlichen Glaubens

Erstes ökumenisches Studierendenfest der Universität Bamberg

Ökumene leben und feiern – diesem Motto folgte das erste ökumenische Studierendenfest am 29. Juni 2017 im Innenhof des ehemaligen Bamberger Jesuitenkollegs. Anlass für das gemeinsame Projekt „Ökumenisch. Praktisch. Gut“ der Evangelischen Studierendengemeinde (esg), Katholischen Hochschulgemeinde (khg), Arbeitsgemeinschaft Katholische Theologie (AG K.Theo) sowie der Evangelischen und der Katholischen Theologie der Universität Bamberg war das diesjährige 500. Reformationsjubiläum. Raphael Quandt, Hochschulseelsorger der Evangelischen Studierendengemeinde, und Dr. Alfons Motschenbacher, Hochschulseelsorger der Katholischen Hochschulgemeinde, sprachen in einer Andacht mit musikalischer Untermalung des Blechprojekts der esg über Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Evangelischen und des Katholischen. Vor allem aber machten sie deutlich, dass die Gemeinschaft des christlichen Glaubens im Vordergrund steht. Quandt möchte mit dem Studierendenfest einen deutlichen Impuls in Richtung Ökumene setzen und den Austausch in lockerem Rahmen fördern: „Wir wollen zeigen, dass wir auch in unserer Verschiedenheit gemeinsam feiern können, denn gerade unsere Unterschiede machen uns interessant.“

Drei Professoren, ein Thema

In einer Podiumsdiskussion gingen der katholische Theologe Prof. Dr. Jürgen Bründl, Prof. Dr. Konstantin Lindner, Professor für Religionspädagogik, und der evangelische Theologe Prof. Dr. Thomas Wabel auf die Frage ein, was es 500 Jahre nach der Reformation heißt, katholisch oder evangelisch zu sein. Moderiert wurde die Veranstaltung von Marlene Moschko-Peetz vom Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Diagnostik. In der Diskussion sprachen die drei Wissenschaftler über regionale und landestypische Unterschiede des gelebten Glaubens mit ihren Klischees, Ritualen und religiösen Regeln. Schließlich einigten sie sich auf: „We agree to disagree.“ Und Bründl resümierte: „Über Differenzen lernen wir das eigene Selbst besser kennen.“ In Zukunft werde es immer wichtiger, aufeinander zuzugehen und im christlichen Glauben vereint zusammenzuarbeiten.

Ganz in Luthers Sinne

Auch am Grillstand ging es christlich zu, denn es wurde „ökumenisch bestellt“: Zur groben (evangelischen) gesellte sich eine feine (katholische) Bratwurst. Ob die Rezeptur aus dem evangelischen oder dem katholischen Teil Frankens stammt, macht dabei den gewissen Unterschied. Ganz im Sinne Martin Luthers, der einmal gesagt haben soll: „Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken“, gab es außerdem ein mit einer Ur-Weizensorte gebrautes Lutherbier. Als Unterhaltungseinstieg konnten das Bier, aber vor allem dieser und viele weitere Luther-Sprüche genutzt werden, denn die Besucherinnen und Besucher durften selbst Zitat-Buttons stanzen. Anna Hoppe, Studentin des Mittelschullehramts, fasst das Studierendenfest mit folgenden Worten zusammen: „Eigentlich ist es viel einfacher, als es scheint. Wir sind alle gleich, egal ob evangelisch oder katholisch, und das kommt an einem Abend des gemeinsamen Feierns besonders gut heraus.“