Viel Spaß bei den Exkursionen, beispielsweise zur Mooreiche auf der Giechburg... (Fotos: privat)

... oder beim "Brunnenbad" vor dem Theater in Regensburg...

... hatten die Gaststudierenden aus 32 verschiedenen Ländern.

Die Gastredakteurinnen wünschen allen Teilnehmern und deutschen Urlaubern eine gute Reise.

- Cristina Blasi und Jana Olivova

„Eine Kombination aus Studium und Urlaub“

Gastredakteurinnen berichten über Bamberger Sommer-Universität

Wir waren vier Wochen lang zu Gast in Bamberg. Wie schon 32 Mal zuvor war die fränkische Stadt auch in diesem Jahr Treffpunkt von Deutschstudierenden und (angehenden) Deutschlehrern aus der ganzen Welt, die sich für deutsche Literatur und vor allem für deutsche Sprache interessierten. Bamberg, für uns jetzt natürlich eine der schönsten Städte Deutschlands, wurde im Jahre 1993 in die Unesco-Liste des Welterbes aufgenommen. Flusspromenaden, originelle Geschäfte, gutes Essen – wir fühlten uns hier wohl.

An der 33. Internationalen Sommer-Universität in Bamberg nahmen 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 32 verschiedenen Ländern teil. Besonders stark vertreten waren Russland, Italien, Spanien und Großbritannien. Was uns Gaststudierende vor allem gelockt hatte, war neben dem inhaltlichen Programm besonders die wunderschöne Stadt, die leider im Ausland nicht so bekannt ist, wie sie sein sollte. Immerhin ist Bamberg ein Ort, den nicht nur zahlreiche wunderschöne Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise das Alte Rathaus oder das Kloster Michelsberg kennzeichnen, sondern auch ein reges Kulturleben. Wir erlebten während unseres Aufenthaltes das Blues- & Jazzfestival oder Veranstaltungen der Villa Concordia, Treffpunkt von Künstlern aus der ganzen Welt.

Von der Poesie der Stauferzeit zur Punk-Lyrik

Große Anziehungskraft auf uns hatte natürlich auch das Thema der diesjährigen Sommer-Uni: Deutsche Literatur als Spiegel deutscher Geschichte. Die zahlreichen Seminare und Sprachkurse boten für jeden einen Kurs nach seinen Vorlieben. Bevorzugst du mittelalterliche Literatur? Poesie der Stauferzeit ist genau das Richtige für dich. Würdest du lieber jüngere und aktuellere Literatur untersuchen? Dann steht dir unter anderem ein Seminar über Christoph Hein zur Verfügung. Bist du interessiert an Musik? Im Kurs über politische Lieder kannst du dich sogar mit der deutschen Punk-Szene vertraut machen. Und wenn Literatur gar nicht so attraktiv für dich ist? Versuche es mit Theater, kreativem Schreiben oder dem Sprachlabor!

Kuchen schmeckt, Kartoffelsalat weniger

Neben diesem umfangreichen Angebot sprachlicher und literarischer Veranstaltungen erwartete uns Teilnehmer jeden Tag ein interessantes und spannendes Programm: Vorträge, Exkursionen nach Schweinfurt, Sulzbach-Rosenberg und Nürnberg, sommerliche Eis-Cafés, Sport – eben alles, was zu einem Urlaub gehört. Das war es nämlich für uns: eine Kombination aus Studium und echtem Urlaub. Für viele war es das erste Mal, dass sie Deutschland besuchten. Wir machten deshalb eine kleine Umfrage unter den Teilnehmern, um deren erste Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. Was hatten sie von Deutschland erwartet, als sie noch Zuhause waren? Warum haben sie als Sommer-Universitäts-Standort Deutschland bzw. Bamberg gewählt? Wie dachten sie, würde es in Bamberg sein? Wenig überraschend waren die positiven Urteile der Teilnehmer über die schönen alten Gebäude, das Sicherheitsgefühl, die Sauberkeit. Super fanden viele, dass die Busse so pünktlich waren und dass ihnen die Kuchen so sehr schmeckten. Negativ fanden die meisten das unbeständige Wetter und dass die Geschäfte so früh schlossen. Manche mochten auch keinen Kartoffelsalat.

Bei so vielen Nachteilen könnte es fast so aussehen, als ob wir nicht gerne wieder nach Deutschland kommen möchten, aber das stimmt nicht. Wir waren hier sehr glücklich und wir freuen uns darüber, dass wir uns in Bamberg kennengelernt haben.

Deutsch lernen macht Spaß!

Und wie fanden wir die Deutschen selbst? Organisiert, höflich, hilfsbereit, freundlich, manchmal  ein bisschen pedantisch, aber insgesamt sehr nett und angenehm. Auch die deutsche Sprache klingt für uns sehr schön und wir haben großes Interesse daran, sie weiterhin zu lernen; aus akademischen Gründen, literarischen, oder einfach, weil es Spaß macht. Einige von uns sind von der deutschen Sprache und von Deutschland allgemein so begeistert, dass sie hier in Zukunft studieren oder arbeiten wollen.

Cristina Blasi und Jana Olivova waren zwei Teilnehmerinnen der 33. Internationalen Sommer-Universität, die vom 2. bis 27. August an der Universität Bamberg stattfand. Christina Blasi (28) studiert Germanistik in Barcelona (Spanien), Jana Olivova (24) ebenfalls Germanistik in Čáslav (Tschechische Republik).